Adventskalender 2018

20. Dezember

Finn POV

Nathan liegt nicht im Bett als ich aufwache. Ich werfe einen Blick auf die Uhr...5 Uhr. Ich stehe auf und klopfe an die Tür vom Badezimmer "Nathan?" Ich höre ein Würgen und Nathans leises Fluchen. Ich klopfe nochmal "Schatz? Geht's dir wieder schlechter?" "Geht schon. Mir ist nur schlecht." "Ich hab dein Würgen recht deutlich gehört." "Ja, jetzt geht's mir ein kleines bisschen besser." "Nathan, ist dir schwindelig?" "Nein." "Hast du sonst was?" "Magenkrämpfe. Finn, leg dich wieder hin. Ich komm klar. Ehrlich." Ich betrete einfach kurzerhand das Bad. Nathan sitzt vor der Toilette und ist immernoch ziemlich blass. Er sieht aber wesentlich besser aus als gestern. Das war schon heftig und ich war voll besorgt um ihn. Er sieht mich an "Du sollst dich hinlegen." "Ich wollte nur sicher gehen, dass es dir echt nicht total schlecht geht." Nathan steht vorsichtig auf und greift nach seiner Zahnbürste "In Ordnung. Jetzt leg dich aber echt nochmal hin. Du kannst noch fast eine Stunde schlafen."

So richtig schlafen tue ich nicht und somit stelle ich um kurz vor sechs den Wecker aus, damit Nathan, der mittlerweile wieder im Bett liegt und schläft, nicht wach wird. Ich beobachte Nathan eine Weile. Er sieht erschöpft aus und seine Gedichtszüge sind im Gegensatz zu sonst angespannt. Normalerweise sieht Nathan total niedlich und zufrieden aus, wenn er schläft, aber jetzt merkt man ihm schon dabei an, dass es ihm alles andere als gut geht. Ich stehe leise auf und gehe mich fertig machen. Dann gehe ich aus unserem Schlafzimmer und wecke Robin und Brandon.

Ich habe gerade das Frühstück für die Kinder fertig, als das Telefon klingelt. Ich gehe verwundert dran "Dr Finn Summer, hallo?" Hey Finn. Ist Nathan da? "Ah, hey Harry. Nathan schläft noch. Ihm geht's auch nicht so gut." Was ist denn mit ihm? "Er hat Magen-Darm." Oh...dann sag ihm gute Besserung. Das hat sich dann auch erledigt. Ich gehe heute nur mit Candy essen und dachte, er will vielleicht mitkommen. Und ich hab mir gedacht, dass schon jemand wach ist...deswegen rufe ich so früh an...bevor ihr zur Arbeit müsst. Also dann...mach's gut Finn. "Alles klar. Tschau."

Robin kommt in die Küche "Wo ist Dad?" "Im Bett. Er ist noch krank." "Der Arme. Geht's ihm wenigstens ein bisschen besser?" "Er hat es wenigstens hier runter geschafft. Und vielleicht bereut er es jetzt." Ich drehe mich zu Nathan um "Du sollst dich ausruhen mein Schatz." Nathan nickt "Ich weiß. Aber ich hätte gerne einen Kamillentee. Und ja, ich kann den selbst machen. Du musst gleich zur Arbeit und die Kinder in die Schule fahren." Brandon, der jetzt auch in die Küche gekommen ist, sieht Nathan skeptisch an "Bist du noch krank?" Robin runzelt die Stirn "Sieht er für dich gesund aus?" Brandon zuckt mit den Schultern "Er ist blass. Sehr blass. Und sieht aus als würde er gleich kotzen. Okay...ich merk's selber." Nathan nimmt sich die Tasse mit Tee und sieht zu Brandon "So fühl ich mich auch. Ich geh wieder hoch. Habt einen schönen Tag. Ich hab euch lieb."

Als ich im Krankenhaus ankomme gehe ich zu Paul. Gestern war weder ich, noch Nathan da. "Guten Morgen. Wie geht's dir Paul?" Paul lächelt mich an "Hey, Dr Summer. Mir geht's ganz gut. Wo ist Dr Cooper?" Dawn nickt bestätigend "Gute Frage. Er war voll lange nicht hier. Also...das er am Wochenende nicht arbeitet klar, aber gestern war er auch nicht da und heute wohl auch nicht." "Der Ärmste liegt krank im Bett. Oder sitzt vor der Toilette." "Ah. Wann kommt er wieder?" "Das weiß ich auch nicht so genau. Ihr seid ja sehr begeistert von meinem Mann." Paul lacht "Ja, er ist toll. Er ist so fürsorglich. Und irgendwie bringt er immer so eine positive und beruhigende Ausstrahlung mit." Dawn sieht zu mir "Das sehe ich wie Paul. Ihr Mann ist toll." Ich lächle "Ja, das ist er." 

Nathan steht ernsthaft am Herd und kocht als ich nach Hause komme. Entgeistert sehe ich ihn an "Was wird das denn?!" "Spaghetti Carbonara." "Das mein ich nicht. Du solltest im Bett sein." "Ich hab mich so unnütz gefühlt und da dachte ich, ich mach halt Abendessen für euch. Kannst du Robin und Brandon bitte holen?" "Nathan, du bist irre." Er dreht sich zu mir um "Schatz, es geht mir besser. Ehrlich." "Wenn du das sagst...na gut."

Nathan setzt sich zu uns an den Tisch. Ich sehe ihn an "Hast du was gegessen?" Nathan seufzt "Heute Nachmittag...ob das Essen da geblieben ist, wo es hingehört, ist die andere Sache." Brandon verzieht das Gesicht "Ihh. Mehr wollen wir dann auch nicht wissen. Hast du mit Miss Fisher geredet? Die wollte doch mit dir sprechen." Nathan sieht leicht panisch zu mir. Er ist ganz schlecht im Lügen und das weiß er selbst. Ich trete ihm gegens Bein, woraufhin er vor Schmerzen das Gesicht verzieht. "Ist alles okay Nathan?" Er versteht wohl, was ich erreichen will und steht langsam auf "Ich glaube ich muss mich übergeben." Ich sehe zu Brandon "Um deine Frage zu beantworten: Wir haben mit ihr noch nicht über dich gesprochen." Robin runzelt die Stirn. Ich werfe ihr einen strengen Blick zu und sie widmet sich wieder ihrem Essen. Brandon sieht leicht irritiert zu mir "Ihr verhaltet euch alle seltsam. Als wüsste ihr alle irgendwas, was ich nicht weiß." Robin legt ihm eine Hand auf die Schulter "Das bildest du dir nur ein Bruderherz." Ich lächle "Ihr seid so süß."

Nathan kommt wieder in die Küche, als wir gerade fertig mit Essen sind. Er macht sich eine Tasse Tee und setzt sich dann wieder zu uns. Ich stelle Brandon und Robin einen Joghurt vor die Nase. Brandon sieht mich irritiert an "Joghurt? Ernsthaft?" Robin zuckt mit den Schultern "Joghurt ist doch lecker." Nathan sieht sehnsüchtig den Joghurt an, was mich zum Lachen bringt "Willst du auch einen Joghurt?"  Er seufzt "Ja. Aber das wäre keine gute Idee." Ich lege meine Hände auf Nathans Schultern "Du armer. Wenn du nicht essen kannst, ist das schon schlimm." "Ja mann. Ich liebe Essen." "Wenn du wieder gesund bist, kriegst du ganz viel essen." "Und Kaffee." "Oh ja. Nathan, ich liebe dich." Nathan sieht zu mir hoch und lächelt "Ich liebe dich auch."

Nachdem ich mich selbst fertig fürs Bett gemacht habe, gehe ich zu Robin. Sie sitzt auf ihrem Bett und sieht lächelnd auf ihr Handy. "Schreibst du mit Mike?" Sie sieht auf und grinst "Ja. Kann er morgen her kommen?" "Klar. Mach nicht mehr zu lange Süße. Du hast morgen Schule." Sie nickt "Ich weiß. Sag Dad bitte, dass ich ihn lieb habe. Gute Nacht Dad." "Mach ich. Schlaf gut meine Hübsche."

Ich lege mich neben Nathan und nehme seine Hand "Ich soll dir von Robin sagen, dass sie dich lieb hat." "Ich sie auch. Weißt du wen ich noch lieb hab?" "Brandon." "Ja. Und?" "Mich. Ich hab dich auch lieb." "Ich weiß. Du...ich bin echt müde. Aber erzähl mir doch was von deinem Tag. Ich kann zwar nicht garantieren, dass ich wach bleibe, aber das stört dich hoffentlich nicht." "Vorher musst du mir noch verspreche, dass du mich heute Nacht weckst, falls dein Bauch Probleme macht." "Ja, mach ich. Und jetzt erzähl."