Finn POV
Nathan küsst mich sanft wach. Er lächelt mich glücklich an und zieht mich aus dem Bett. "Komm du Schlafmütze, wir wollen frühstücken. Oder eher Mittag essen." "Was? Ist es schon so spät? Oh Mann." "Hoffentlich pennst du nicht ein, bevor das neue Jahr anfängt." "Ach, heute ist ja Silvester. Oh Gott, ich bin so verpeilt." "Ja, das bist du. Und jetzt komm endlich."
Wir essen ganz gemütlich und dann fängt Nathan allen Ernstes an, die Küche zu putzen. Irritiert sehe ich ihn an. "Was machst du da?" "Putzen. Carla hat schließlich Urlaub. Für dich ist das vielleicht schwer vorstellbar, aber so ein Haus putzt sich nicht von alleine wenn die Putzfrau nicht da ist." "Haha. Das weiß ich auch. Soll ich dir helfen? Und Robin hilft bestimmt auch mit." Brandon grinst zufrieden, weil er wegen seines Armes immernoch um die Hausarbeit herumkommt. Robin steht seufzend auf und so beginnen wir damit das Haus zu putzen. Wenigstens müssen wir nicht saugen...das macht der Staubsaugeroboter.
Nathan und ich waren gerade zusammen duschen. Jetzt sieht er mich nachdenklich an. "Wenn Mike und Robin heute Nacht in einem Zimmer schlafen...denkst du da läuft dann was?" Ich weiß nicht, ob ich den Gedanken eher wehmütig sehen soll, weil meine Tochter langsam erwachsen wird oder ob ich das unter gar keinen Umständen zulassen sollte. "Ich weiß nicht, ob ich das gut finde. Aber sie weiß ja, dass sie ein Kondom benutzen müssen. Aber sie ist unsere Tochter. Und erst sechzehn." "Und wann hast du deine Jungfräulichkeit verloren?" Ich werde rot. "Mit fünfzehn. Aber das war scheiße. Ich will nur nicht, dass Robin sich unter Druck gesetzt fühlt, weil irgendwelche Leute ständig davon reden, dass man unbedingt schon mit sechzehn sein erstes Mal haben sollte. Das ist blöd. Man sollte sein erstes Mal haben, wenn man bereit dazu ist. Und mit jemandem, der einem etwas bedeutet. Es sollte was besonderes werden." Nathan dreht sich zu mir um und nimmt meine Hand. "Schatz, wir haben Robin nicht so erzogen, dass sie auf so bescheuerte Meinungen etwas gibt. Sie ist ein vernünftiges Mädchen und sie und Mike mögen sich glaube ich wirklich sehr, sehr gerne. Ich denke sogar, dass diese Beziehung eventuell für immer hält." "Du hast ja recht. Ich will nur...keine Ahnung. Sie wird erwachsen. Und ich will nicht, dass sie auszieht und weggeht." Nathan gibt mir einen Kuss. "Ich doch auch nicht, aber wir müssen dann loslassen. Und sie gehen lassen. Irgendwann heiratet sie und kriegt Kinder. Hey, wir werden dann Grandpas." "Das geht alles so schnell. Ich liebe dich." Nathan legt seine Hände sanft auf meine Hüften "Ich dich auch mein Schatz." Ich lege meine Lippen sanft auf seine. Wir knutschen ein bisschen rum, bis Nathan sich lachend von mir löst. "Gott, als wären wir Teenager. Wir müssen uns langsam mal fertig machen, sonst können wir gleich nackt unsere Gäste empfangen und das kommt vermutlich vor allem bei Maggies Mann nicht so gut an. Wir haben den Typen noch nie gesehen."
Mikes Vater entpuppt sich als total locker und stellt damit ein ziemliches Gegenteil zu Maggie dar. Nathan unterhält sich mit ihm ganz angeregt über Football, während ich etwas erbärmlich da stehe und Smalltalk mit Maggie betreibe. Ich versuche meine Erleichterung zu verbergen, als es erneut an der Tür klingelt und Lucas, Mia und Benny kommen.
Während dem Essen sieht Maggie die ganze Zeit zwischen Robin und Mike hin und her. Ich erahne, dass sie eventuell auf den selben Gedanken kam wie Nathan und ich und sich damit absolut in keinster Weise anfreunden kann. Ich räuspere mich. "Ähm...Maggie? Warum schaust du so seltsam zwischen meiner Tochter und deinem Sohn hin und her?" Nathan wirft mir einen amüsierten Blick zu, verkneift sich aber jeglichen Kommentar. Mike sieht seine Mutter genervt an. "Was ist dein Problem, Mum?" Sie legt ihre Gabel ab. "Ich finde den Gedanken, dass du mit deiner...Freundin in einem Zimmer schläfst nicht sonderlich beruhigend." Robin und Mike werden beide knallrot und werfen sich einen unsicheren Blick zu. Ich sehe zu Nathan. Er nickt kurz und leert sein Weinglas in einem Zug bevor er redet. "Also, ich finde das total okay. Die beiden sind sechzehn und vernünftig. Klar, sie sind noch nicht so lange zusammen, aber wenn sie denken, der richtige Zeitpunkt ist gekommen und sie sind soweit, dann sollten wir ihnen nicht im Weg stehen. Also unsere Tochter ist aufgeklärt." Maggie verdreht die Augen. "Weil ihr ja auch beide Frauen seid." Nathan hebt eine Augenbraue. "Also erstens habe ich mit Frauen geschlafen, was ja gerade dir bekannt sein sollte und zweitens hat die Verwendung eines Kondoms ja wohl strenggenommen mehr mit Männern zu tun. Es geht doch nur darum, dass sie wissen, wie man sich richtig schützt. Und wenn sie Kondome brauchen, können die beiden uns jederzeit fragen, weil wir nämlich in der Tat im Besitz von sowas sind." Ich verkneife mir das Lachen. Nathan redet so sachlich, als würde er gerade irgendwas krass wissenschaftliches erklären. Und für genau sowas liebe ich ihn so sehr. Bei fast allen umspielt ein leichtes Lächeln die Mundwinkel. Nur Maggie sieht Nathan mit einem strengen Blick an. "Mir ist klar, dass wir mal was hatten. Das tut aber nichts zur Sache. Ihr wollt unsere Kinder Sex haben lassen? Bitte!" Nathan sieht Maggie todernst an. "Gerne doch, danke." Dann kann er sich selbst nicht mehr zusammenreißen und beginnt zu lachen. Nach und nach fallen wir alle mit ein. Sogar Maggie beginnt zu grinsen. Ich finde es ja am geilsten, wie es niemanden juckt, dass Nathan mal was mit Maggie hatte. Wir sind einfach alle ein bisschen durchgeknallt. Normal wäre ja langweilig.
Wir vertreiben uns die Zeit bis Mitternacht mit gemeinsamen Spielen. Lucas, Nathan und ich trinken dabei ein Glas Wein nach dem anderen. Nathan hat bereits eine auffällige Röte auf den Wangen und Lucas singt ab und an begeistert ein deutsches Trinklied, wobei Mia meistens auch noch mitsingt. Nur das es bei ihr sogar nicht ganz so scheiße klingt, weil sie die Sprache halt gut beherrscht.
Nathan und ich halten uns gegenseitig fest, als wir aufstehen um Sektgläser zu holen. Wir schwanken kurz ein bisschen, gehen dann aber ziemlich zielgerichtet zum Schrank. Ein Wunder, dass wir die Gläser heil in die Küche befördern. Nathan holt eine Sektflasche aus dem Kühlschrank. Ich halte mir die Hände vors Gesicht, als er sie öffnet. Ich bin da immer ganz vorsichtig, so ein Korken kann schön fliegen. Vor allem wenn ein betrunkener Nathan die Flasche öffnet.
Nathan sieht zur Uhr. Dann küsst er mich. Ich lächle, während er sanft an meinem Hals saugt. Irgendwann habe ich an Silvester mal aus Spaß gesagt, dass ich jetzt immer mit Knutschfleck ins neue Jahr starten möchte, weil ich da nun mal gerade einen hatte und scheiße gelabert habe, wegen dem Alkohol. Nathan macht das jetzt aber wirklich immer. Also, ich hab kein Problem damit.
Die anderen kommen in die Küche und sehen uns belustigt an. "Ihr verpasst gleich Mitternacht. Jetzt kommt." Nathan grinst mich an und küsst mich nochmal. "So, das war der letze Kuss für dieses Jahr. Damit musst du jetzt leben." "Dann bin ich wohl den Rest des Jahres sauer auf dich."
Ich finde irgendwie die Stimmung an Silvester immer total toll. Wenn es dann nur noch zehn Sekunden bis zum neuen Jahr sind und man anfängt runterzuzählen. Bis 1 und dann...
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Adventskalender 2018
RomanceEs empfiehlt sich vorher Our Crazy Love, Move on und Endgame gelesen zu haben✌ Die Story hier basiert nämlich darauf Wir begleiten Nathan und Finn sozusagen durch die Vorweihnachtszeit und da die Story ja in Amerika spielt kriegt ihr sogar 25 Kapite...