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Yoongi pov.

"Alles okay?"
Ich empfing seine Wärme, während ich ihn leicht an meinen Körper drückte, atmete den wohl bekannten und unglaublichen Duft ein, der mich sofort besser und weniger aufgebracht fühlen ließ. Sein Augenpaar wand sich meinem zu, seines, das so sanft zu mir blickte, so viel Liebe enthielt, das ich einfach nicht genug von ihnen bekommen konnte.
Ich hauchte einen Kuss auf seine Lippen und direkt breitete sich wie am ersten Tag ein aufregendes Kribbeln auf meinen Lippen aus.

Ich wollte ebenfalls zu meinem Spind, musste ein paar Sachen für mal wieder unnötige Hausaufgaben holen und dabei hatte ich zufälliger Weise Jimin und Tao entdeckt.
Boah ich hasste Tao so und tatsächlich hätte ich ihn fast geschlagen, wenn Jimin nicht daneben gestanden hätte und mich sogar zurück halten wollte.
Warum musste er vorallem Jimin immer fertig machen, nur weil er mich nicht mochte und was dagegen hatte das wir beide zusammen waren.
Manchmal konnte ich diese verdammte Welt mit dieser Kack Schule echt nicht verstehen.

Wir verabschiedeten uns, mit einem bis später. Seine Hand hielt immernoch meine, meine Finger umklammert seine und langsam lößten sie sich von einander, während er den Flur entlang zu seinem Kurs, zu dem er viel zu spät war und ich zurück zu Jin ging.
Ich atmete einmal aus, bevor ich in die leere Mensa trat. Früher hatte ich nicht einmal zu meinem Kursraum gefunden und nun kannte ich mich ziemlich gut aus in dem immernoch grauen Gebäude. Mit Jin an meiner Seite, der mich immer und überall herumführen wollte, war das aber auch kein Wunder.

Ich seufzte, als ich mich zu Jin setzte und er mich lächelnd anschaute, seine Miene jedoch fiel, als er bemerkte was für einen Gesichtsausdruck ich machte.

"was ist passiert Yoongi?"

Ich lehnte mein Gesicht auf meine Arme, die ich auf dem kühlen Tisch der Schule aufgestützt hatte, ebenfalls grau.

"Tao"

Diese Antwort genügte, denn auch wenn Jin nur wenige Male mitbekam, wie Tao uns beleidigte, wusste er ganz genau das es Leute wie ihn an dieser Schule gab, die es absolut und aus unerklärlichen Gründen eklig fanden, wenn zwei Männer sich küssen.

Jin seufzte ebenfalls und stopfte sich sein frisch gekauftes Essen in den Mund, langsam hatte ich echt den Eindruck, das er nur am essen war und genau das machte ihn noch sympathischer. Ich lachte innerlich über meinen Gedankengang und seufzte wieder, ehe ich mir was von seiner Schokolade klaute.

Die Zeit verging schnell und bevor wir beide uns versahen, strömten schon die ersten Schüler in die Mensa um sich ihr Mittagessen zu kaufen oder sich an Tische mit Freunden zu setzen.
Wir beide, zwei einfache Leute, standen im Gegensatz auf, um uns auf den Weg zu Jimins Kursraum zu machen und ihn abzuholen.
Meine Freund und ich hatten uns heute verabredet und wir würden zu ihm gehen und vielleicht einwenig Netflix schauen. Ich freute mich immer wenn wir etwas unternahmen, denn genau diese Zeit ließ alle meine Problem in Luft verschwinden.
Zusammen, Jin und ich liefen wir durch die Flure zu dem Kursraum, während unsere Schuhe leicht auf dem Boden quietschen.
Draußen regnete es in letzter Zeit sehr oft, der Boden der Schule war voll mit nassen Schuhabdrücken oder Sand, der einfach so herumlag. Herabgetreten von tausenden von Leuten.

Wir begegneten anderen Mitschülern, die Jin oder sogar mich anlächelten und vorbei gingen. In unserer Klasse oder Kursen, hatte ich nicht sehr viele Freunde außer Jin oder Jimin oder ein paar anderen, mit denen ich mich einfach gut verstand, aber nichts wirklich in meiner Freizeit machte.

Vor Jimins Raum stehend und wartend, da seine Lehrerin wohl überzog redeten oder lachten wir noch, bis schließlich die Tür aufging und schon die ersten herauskamen. Der orangehaarige war allerdings nicht dabei, auch wenn ich ich ihn jetzt, gerade in diesem Moment in meinen Armen spüren und zu ihm gehen wollen, um ihn zu küssen und ihm meine Liebe zu zeigen.

Ich war so kitschig in seiner nähe, das es mich normalerweise tatsächlich gestört hätte, denn ich mochte keine kitschigen Sachen, allerdings war es bei Jimin etwas anderes und ich konnte nicht abstellen ihn sehen zu wollen, wie eine unfassbar starke Droge von der ich abhängig war, ohne irgendwas gemacht zu haben.

Ihn aber schien es nicht zu stören, dachte ich, ehe er durch die Tür kam. Ich hatte gesehen, wie er zuvor noch bei der Lehrerin am Pult stand und irgendwas besprach und zu gerne würde ich wissen, was sie besprochen hatten. Vielleicht könnte ich ihn später fragen. 

Jiminie begrüßte uns herzlich wie immer mit einer kleinen Umarmung und kurz darauf liefen wir über die Kreuzung vor dem Schulgelände, an der Jin sich verabschiedete und uns beide alleine ließ. Ich hörte die vielen Autos, alle in verschiedenen Farben über die nasse Straße rauschen, dieses bekannte Geräusch in meinen Ohren und ich fühlte mich in diesem Moment irgendwie wohl, geborgen, so wie wir dicht aneinander geschmiegt liefen und nicht mal zu reden brauchten, da wir uns auch ohne Worte verstanden. 

Die Bäume und ausgeschalteten Laternen am Straßenrand hatten Regentropfen auf ihnen, die Wolken waren dunkel, so als ob es jeden Moment wieder anfangen würde zu regnen und so beeilten wir uns einwenig um trocken bei ihm in der Wohnung anzukommen.



Me, you and the world ||YOONMINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt