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Jimin pov.

Hastig packte ich, so wie die meisten in dem stickigen Raum meine Schulsachen in die Tasche unter dem Tisch und verließ kurz darauf, erstaunlicherweise sogar mit als erster den Raum.

Die Flure waren alle noch fast leer, kaum eine Menschenseele war zu sehen und bevor ich mich versah waren mehrere Schüler aus jeglichen Stufen da, die alle samt wie Bienen aus einem Bienenstock aus den Klassen schwirrten, um ebenfalls nach hause zu gehen.

Ich beeilte mich extra nach Hause zu gehen, da Tae nun schon wieder da sein musste und er hoffentlich bei mir warten würde, sodass ich ihn gleich schon wieder sehen würde.

Trotz all meinen Problemen im Moment und vor allem dem Fakt, das mein niedergeschlagenes Ich nicht einmal richtig die Augen aufhalten konnte und ich schon die ganze Zeit kurz vorm heulen war, lief ich noch einwenig schneller durch die kühle Luft.

Teilweise waren noch Pfützen vom letzten Regen vereinzelt auf den Straßen, spiegelten den Wolkenverhangenen Himmel oder die Bäume wieder, welche in ihn ragten und die Blätter, mit ihren orange-braun verfärbten Stellen, lagen auf dem Boden oder fielen von den Baumkronen herab.

Seufzend legte ich den Kopf in den Nacken, sodass kleine, vereinzelte Haarsträhnen zurück fielen und mein Blick richtete sich zum Himmel. Ich blieb stehen und betrachtete die Wolken genauer, ehe ich wieder aus meiner kleinen Stare erwachte und weiter lief, da es außerdem echt kühl wurde und ich einfach nur nach Hause ins warme und zu Tae, der wie ein Bruder für mich war wollte.

Nach einiger Zeit bog ich endlich in meine Straße ein und sah schon von weitem eine kleine, in eine schwarze Jacke gehüllte Person, die eingemummelt und mit einem Koffer neben sich stehend, vor meinem Wohnungseingang saß. Sofort fing ich an zu lächeln und lief nur noch schneller, ehe auch die Person ihren Kopf hob und Taes Gesicht sich ebenfalls freudig erhellte, bevor er grinsend aufstand und kleine Schritte auf mich zu machte.

Meine Arme umschlungen seinen warmen Körper, ich atmete sein altbekanntes Parfüm ein und auch er hielt mich noch länger in seinen Armen. Erst jetzt wurde mir richtig klar, wie doll ich ihn in dieser kurzen Zeit doch vermisst hatte und wie ich mich nach seinen beschützenden Armen gesehnt habe, die mich immer willkommen hießen. Doch es war anders als bei Yoongi. Man konnte die beiden einfach nicht vergleichen, denn ich liebte sie beide, nur eben auf eine andere Art und Weise.

Vielleicht war es, weil meine Gefühle im Moment alle durcheinander waren und ich die ganze Zeit all meine Tränen in mich hinein drängte. Vielleicht, weil ich heftige Simmungsschwankungen hatte. Keine Ahnung, doch mir traten die Tränen in die Augen und ich schluchzte auf, weswegen Tae sich löste und mich besorgt anschaute.

Ich war so eine Heulsuse, konnte nicht einmal stark bleiben und musste hier mitten auf der Straßen anfangen zu heulen. Warum?

"Hey", sagte Tae sanft und beruhigend und strich mit seiner Hand durch meine Haare.

"I-ich hab dich v-vermisst", hauchte ich, was ihn auflachen ließ.

"Aww, ich dich auch Jiminie"

Zusammen liefen wir in meine warme Wohnung und ließen uns auf das kleine Sofa fallen, ehe Tae sich an mich kuschelte und eine Decke über unsere Körper warf, doch ich konnte mich einfach nicht beruhigen.
Es war wie, als hätte ich den ganzen Frust in mich hinein gestopft und nun, da Tae wieder hier war und mich in den Arm nahm, kam alles wie eine Flutwelle über mich geschwappt.

Er seufzte schwer und streichelte meinen von der Decke bedeckten Arm.

"Ich spüre doch das da noch was ist Jiminie. Du musst es mir nicht sagen, aber jeder blinde sieht deine dunkeln Augenringe und die roten Augen."

Ich atmete schwer, erstickt von den schluchzern. Er hatte gerade eines seiner bestimmt besten Wochenenden hinter ihm und nun, kaum war er zurück heulte ich ihm wegen meinem Beziehungsscheiß die Ohren voll. Bestimmt war ich ziemlich nervig, doch ich musste es ihm einfach sagen.

"Y-Yoongi und ich sind... Irgendwie"

Ich stockte.
Ich wusste ja selber nicht was wir waren. Zum einen immernoch zusammen, da nie irgendwas von einer Trennung die Rede war, doch zum anderen getrennt.
Warum war das denn alles bloß so kompliziert?

Mein bester Freund zog seine Augenbrauen hoch und sein Lächeln erstarb, bevor er mir genau zuhörte und ich ihm mit zittriger Stimme den Tag erzählte, den ich am liebsten verändern wollte.

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Endlich mal wieder ein Kapitel Yaaay
I'm so sorry

Me, you and the world ||YOONMINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt