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Ich trage die Kette, die Ross mir gegeben hat, die ganze Zeit. Ich habe sie wirklich noch kein einziges Mal abgelegt seit Weihnachten. Das ist zwar gerade mal fünf Tage her, aber ich werde sie sicherlich immer bei mir haben.

Heute ist der 29. Dezember, Ross' Geburtstag. Eigentlich ein schöner Tag, doch für die meisten ist dieser Geburtstag schrecklich, denn Ross wird zwanzig und ist somit kein Teenager mehr. Er wird ein junger Mann. Aber so wird es auch mir bald gehen. Ich bin nur geschätzt ein halbes Jahr jünger als er.

Wie auch immer. Viele Geschenke bekommt er nicht, da es vor kurzer Zeit etwas gegeben hat. „Tut mir leid, dass ich überhaupt nichts für dich besorgt hab", entschuldige ich mich bei Ross. „Ich hatte eben keine Zeit dafür. Ich hoffe, das macht dir nichts aus."

„Mach dir keine Sorgen! Wir machen einfach ganz normal weiter", sagt er. „Da bin ich aber froh!", atme ich erleichtert auf. „Hey, ich bin nicht so wie dein Bruder", flüstert Ross. „Wie kann er mit dir verwandt sein? Wenn mir es mal nicht gut geht und ich dich dann sehe, weiß ich wieder, warum ich mein Leben so liebe. Und beiihm ist es andersrum. Da denke ich immer: Wieso muss es so was auf dieser Welt geben? Sorry, aber wäre ich du, würde ich Max ins Weltall schießen oder wenigstens ans andere Ende der Welt schicken."

„Ist er doch normalerweise auch", erinnere ich ihn, worauf er nickt und fragt: „Wie lange bleibt deine Familie noch hier?" „Bis Neujahr", antworte ich. „Okay. Wenn sie wollen, können sie ja dann auf unsere Konzerte gehen. Wir geben welche an Silvester und auch heute", schlägt Ross vor. „Allerdings würde das wahrscheinlich die Hölle für Max bedeuten!"

Da habe ich jetzt was einzuwenden: „Falsch! Er kann eure Musik endlich wieder hören. Ganz plötzlich." „Krass. Bestimmt hat die Freundschaft zwischen ihm und Ry was damit zu tun ... Komm, lass uns hochgehen!", sagt er. Bis das Konzert anfängt, bleiben wir in unserem Zimmer.


Wir stehen mal wieder mitten im Publikum in der vordersten Reihe. Während R5 die Bühne rockt, tanzen Bell, Lucy und ich wild zur Musik. In einer kleinen Pause steht Ross alleine mit Ryland auf der Bühne und alle singen „Happy birthday". Es ist bestimmt cool, seinen Geburtstag mit so vielen Leuten zu feiern.

Danach spielen sie „Did You Have Your Fun?", wozu wir richtig abgehen. Irgendwie verselbstständigt sich meine Kette und fällt auf den Boden. Schnell hebe ich sie auf, ehe es jemand anderes tut. „Nein!", rufe ich entsetzt aus.

Meine Freundinnen neben mir fragen, was los ist. Mit bereits feuchten Augen erkläre ich: „Die Kette, die ich von Ross hab, ist kaputt. Guckt mal, hier geht irgendwas ab." Nebenher hebe ich diesen Teil etwas hoch. „Ich glaub eher, das sollte passieren", meint Lucy. „Ja, da steht was", bemerkt Bell. „Les vor."

In diesem Moment hört R5 auf zu spielen, obwohl das Lied nicht zu Ende ist. Ich blicke auf sie hinauf und sehe, dass ihre Augen auf mich gerichtet sind. Ross guckt ernst, aber freundlich. Was ist denn nur hier los?

Auch die anderen Fans fragen sich genau das. Ich habe zwar Angst, weil mich alle anstarren, aber ich lese den Text trotzdem vor. Jedoch nicht so laut, damit nur Bell und Lucy es hören können. Irgendwas weiß Ross. Das spüre ich.

In der Kette steht: Willstdu meine Frau werden?

„Was?" „Seid ihr nicht noch zu jung?" Jemand hatte gelauscht und jetzt wird es überall herumerzählt. „Ist das ein Scherz?", schreie ich hoch zur Bühne, obwohl ich mir dabei voll blöd vorkomme. Damit es einfacher ist sich zu verständigen, kommt Ross auf mich zu, worauf ein paar kreischen, und bringt mich dann doch auf die Bühne.

Es fühlt sich an, als ob wir ein Interview führen würden, denn jeder von uns bekommt ein Mikro in die Hand gedrückt. Mark sagt uns, dass wir immer schön ins Mikro reden sollen. Gruselig!

Dann machen wir das halt. Eigentlich ist das ja voll privat. Ross scheint das nicht zu interessieren.

„Ähm... Sind wir nicht zu jung", fange ich an, „um zu heiraten? Ich meine; du bist erst zwanzig geworden und ich bin noch neunzehn." „Wir müssen ja nicht gleich heiraten. Wenn du willst, können wir noch fünf Jahre warten. Aber ich möchte sicher sein, dass wir unser Leben zusammen verbringen werden. Also was sagst du?", fragt er und kniet sich vor mich hin. „Willst du mich heiraten?"

Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Meine Familie ist auch irgendwo in der Nähe und kriegt das mit. Mom würde wahrscheinlich Nein sagen, aber das ist nicht die beste Lösung. So vor den ganzen Fans und Ross. Ich möchte ihn nicht verletzen.

Als ich in seine Augen schaue, vergesse ich all meine Sorgen und alles um mich herum. Ich denke nur an Ross und an unsere mögliche Zukunft. Wenn es wirklich so kommen würde wie in meiner Vorstellung, würde mein Leben perfekt werden. Und deswegen sage ich: „Ja, ich will!"

„Jetzt hast du so gesehen doch ein Geschenk für mich", meint Ross wie ein Honigkuchenpferd grinsend. „Ich kann es jetzt schon nicht mehr erwarten." Ich lächele, küsse ihn auf die Wange, gebe das Mikro ab und verschwinde wieder ins Publikum zu Bell und Lucy.

Dann geht die Show endlich weiter. Währenddessen wird mir immer wieder auf die Schulter geklopft von irgendwelchen Fans. Es ist mir zwar etwas unangenehm, aber sie möchten mir somit nur gratulieren.


Daheim gibt Ross mir noch den Ring. Er selber muss erst einen Ring, den er schon an der Hand gehabt hat, wegmachen, damit er den neuen anziehen kann.

Bevor wir schlafen, schaue ich im Internet, was es so Neues in der Welt der Stars gibt. Und schon sehe ich einen Bericht: Ross Lynch (20) - Besonderes Geschenk von seiner Freundin Rosie Lou (19) an seinem Geburtstag. Jetzt bleibe ich wohl nicht mehr unerkannt.

„Die Kette war 'ne süße Idee", sage ich. Ross bedankt sich: „Danke. Ich hab schon gedacht, du findest es nie raus. Aber da hab ich mich geirrt. Das war außerdem echt gutes Timing!"

When dreams come true (R5 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt