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- Vor 3 Jahren -

Endlich Sommerferien! Das hieß, wir gingen bald wieder in den Urlaub! Darauf freute ich mich immer. Etwa um die zweite Woche in den Sommerferien gingen meine Familie und ich mit Oma und Opa jedes Mal irgendwohin. Doch ich wusste noch gar nicht, wo wir dieses Mal hingingen. Hoffentlich nicht schon wieder innerhalb Deutschland. Ich möchte mal wieder ins Ausland.

Eines Tages „stalkte" ich meine Lieblingsband R5 auf Twitter und Instagram. Wie eigentlich jeden Tag. Man könnte schon meinen, es wäre mein Hobby. Auf einmal kam mein zwei Jahre jüngerer Bruder Max in mein Zimmer und sah, was ich tat. Und schon wieder, wie jeden Tag, stöhnte er. „Dann komm halt nicht ständig rein und frag, was ich mach!", riet ich ihm. Er hatte sogar eine Art Prozentangabe, die besagte, wie sehr R5 noch mochte. Und diese sank stetig.

Auf meinen Rat achtete er gar nicht, sondern sagte nur: „Mom und die anderen haben sich entschieden." „Und, wo fahren wir hin?" Wie so oft war ich ziemlich neugierig. Max allerdings war jetzt schlecht gelaunt: „Zum scheiß LA..." Seine Ausdrucksweise überraschte mich immer wieder.

Ich jedoch freute mich wie ein kleines Kind. Innerlich rastete ich völlig aus. Vielleicht seh ich ja Ross, Riker, Rocky, Rydel oder Ellington, oder noch andere Stars!, dachte ich mir. Sofort suchte ich Mom auf und fragte sie, ob das wirklich stimmt. „Ja, das hast du dir doch gewünscht. Und weil es LA und eben nicht gerade nebenan ist, bleiben wir nicht eine Woche da, sondern gleich zwei", antwortete sie. Ich war mir sicher: Das wird der allerbeste Urlaub aller Zeiten!


- Eine Woche später -

Als es endlich so weit war, freute ich mich immer mehr und mein Bruder sich immer weniger. Für ihn sollte es, seiner Meinung nach, der schlimmste Urlaub werden.

Der Morgen des Anreisetages fing ziemlich hektisch an. Zwar waren die Koffer schon halb bepackt, aber immer fiel jemandem etwas Neues ein, das man mitnehmen könnte oder sollte. Als nach einer Weile jeder glaubte, alles zu haben, ging es schließlich los.

Wir fuhren mit Opas vollbepacktem Auto nun zum Flughafen, wo wir es für die nächsten zwei Wochen auch abstellten. Das mit dem Einchecken und so regelte alles mein Vater. Ich hingegen war wieder mit meinen Lieblingsstar beschäftigt. Es wäre ja so cool, wenn ich sie wirklich treffen würde. Wie würde ich mich dann verhalten? Wahrscheinlich würde ich erst einmal komplett ausrasten. Hoffentlich würden sie mich nicht für verrückt halten. Na ja, ich war zwar etwas verrückt, aber trotzdem. Doch warum machte ich mir darüber eigentlich Gedanken? Das ist eh total unwahrscheinlich. Mir ist in Deutschland noch nie ein deutscher Star begegnet, also warum sollte es in den USA anders sein?

Während dem Flug vertrieb ich die Zeit mit Lesen oder Musik hören. Ohne diese beiden Sachen könnte ich nicht leben. Die Liebe zu Büchern hatte ich von meiner Mutter, woher die Musik stammt, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht von meinem Vater, der früher einmal in einem Kirchenchor gesungen hatte.

Er war es dann auch, der uns ein Auto mietete. Mit diesem fuhren wir zu unserem Ferienwohnhaus. Ohne ein Navi wären wir verloren gewesen, denn Los Angeles war dermaßen groß, wir hätten uns sonst sofort verfahren. Doch wir erreichten glücklicherweise unser Ziel.

Nachdem wir meine Mutter und meine Oma aus dem Schlaf gerissen hatten, trugen wir all unsere Sachen in das Haus und ordneten sie in Schränke und Regale ein. Natürlich betrachteten wir noch das ganze Haus, und es war wirklich schön und gemütlich. „Das ist mein Zimmer!", bestimmte Max einfach mal so. Meinetwegen, dachte ich mir. Wenigstens ich muss nicht mit ihm in ein Zimmer. Das würde den Urlaub für mich ruinieren.

Als wir einen Blick in den Kühlschrank warfen, mussten wir noch einmal genauer hinschauen, doch unsere Augen haben uns nicht getäuscht. Es befand sich wirklich kein einziges Lebensmittel darin. Eigentlich sollten wir einkaufen gehen, aber wir waren alle so müde, obwohl die Sonne alles erhellte. Das lag an der Zeitverschiebung. Und bevor wir noch einen Unfall bauten, verschoben wir das lieber auf morgen und schliefen uns erst einmal aus. Immerhin hatten wir noch etwas Vorrat von der Reise.

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Ich dachte, mein Schlafrhythmus wäre völlig durcheinander und ich würde mitten in der Nacht aufwachen, doch ich schlief wirklich durch, bis es zehn Uhr in LA war. Ich muss wohl echt hundemüde gewesen sein, denn normalerweise kann ich im Urlaub nicht lange schlafen.

Im Esszimmer saß bereits Opa und las die Zeitung von gestern, die er sich mitgenommen hatte. Mit der Zeit tauchten auch alle anderen auf und wir konnten endlich das essen, was noch übrig war. „So, jetzt müssen wir aber ganz dringend einkaufen! Das war alles, was wir noch hatten", stellte meine Mutter klar. Folglich zogen wir uns an und machten uns auf den Weg ins nächste Einkaufszentrum.

Während die anderen etwas zu Trinken und Essen (wir brauchten nur was zum Frühstücken, abends würden wir in ein Restaurant gehen) besorgten, meinte Oma, sie müsste mit mir Schuhe kaufen gehen. Sie hatte zwar einen komplett anderen Geschmack als ich, doch ich willigte ein. Wenn sie mir schon das Geld zur Verfügung gab, legte ich mir neue Chucks zu. Um ehrlich zu sein, habe ich diese Schuhe durch R5 kennen und lieben gelernt.

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„Was machen wir denn heute noch?", fragte Max in die Runde, als wir wieder nach Hause fuhren. „Also entweder wir besuchen ein sogenanntes Eiscreme-Museum, das erst neulich geöffnet hat, oder wir gehen zum Strand", zählte Opa auf und vernachlässigte dabei etwas die Straße. „Schaut, er ist gleich da drüben..." Bumm! Plötzlich machte es einen riesigen Krach. Wir sind auf das Auto vor uns aufgefahren.

Schnell stiegen wir aus, um uns zu entschuldigen, was mein Opa auch tat. Ich allerdings bekam zunächst kein Wort heraus. Die Besitzer des Wagens kamen mir ziemlich bekannt und damit meinte ich, dass ich genau wusste, wer sie waren. Denn sie waren die Eltern derjenigen Menschen, mit denen ich jeden Tag zu tun hatte. Stormie und Mark Lynch.

„Oh mein Gott!", rief ich, fast schon keuchend. Mein Herz klopfte dermaßen schnell, dass ich dachte, es würde gleich explodieren. Der Moment, über den ich mir Gedanken gemacht hatte, war nun wirklich gekommen. Wenn es bereits jetzt so krass war, wie würde es dann bei Ross und den anderen sein?

„Was ist denn mit dir los?", wollte Mark dann von mir wissen. Anscheinend war das Thema mit dem Auto vergessen. Na ja, zumindest für den einen Augenblick. „Ihr seid die Eltern von... von meinen Lieblingsstars", stammelte ich zusammen. „Ach", meint er darauf. Und mein Vater sagt: „Ich kenne Sie zwar nicht, aber ich kann Ihnen sagen, dass meine Tochter ein großer Fan ist. Wie man sieht." Es erstaunte mich, wie gut er noch Englisch sprechen konnte. Ich dachte, er hätte das meiste davon verlernt.

Trotzdem erkannte man wohl, dass wir nicht von hier waren. „Seid ihr hier im Urlaub oder wie?", fragte nun Stormie, worauf wir allesamt nickten. „Wie heißt du?" Diese Frage war an mich gerichtet. „Rosie", antwortete ich. Auf Stormie's Gesicht breitete sich ein Grinsen aus und ich fragte mich, was sie im Kopf hatte.

Das erfuhr ich im nächsten Moment: „Also Rosie, wie wäre es, wenn ich dir meine Kinder vorstelle und wir gemeinsam eine Runde durch die Stadt drehen? Wir könnten euch alles zeigen." „Meinen Sie das ernst?", fragte ich ungläubig. Zuerst meinte sie, wir dürften sie ruhig dutzen, und dann lächelte sie mich an. „Ich glaub's nicht", flüsterte ich, dennoch verständlich. „Und ich erst recht nicht", brummte mein Bruder. „0%."

Okay, seine Prozentangabe war nun am absoluten Tiefstand angelangt. Ich hoffte nur, dass er die Familie Lynch nicht wirklich hassen würde...

Die Sache mit dem Auto würden meine Großeltern mit den Lynches später nochmal klären, hieß es. Also fuhren wir wieder zu unserem Ferienhaus und verbrachten dort den Tag.

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Das ist das erste Kapitel, das ich übrigens komplett neu geschrieben habe. Ich hoffe, es gefällt euch.

Und schaut mal, wie süß Ross da oben auf dem Bild aussah! Ahhhh! *-*

When dreams come true (R5 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt