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Im Tourbus geht es gleich wild zu. Die Jungs machen nur Quatsch. Wir holen Bell bei ihr zu Hause ab. Ich steige aus und klingele an der Haustür. Schon steht Bell mit dem Koffer da. „Wir gehen auf Tour!", freue ich mich. „Ja!", stimmt sie mit ein. Dann kommen ihre Eltern, von denen sie sich verabschiedet. Eigentlich kann Bell sich nicht vorstellen, so lange von ihrer Familie getrennt zu sein. Aber es war schon immer ihr Traum, in die USA zu gehen.

Ich verabschiede mich auch noch. Und dann fahren wir los. Ich gehe wirklich mit Bell und R5 auf Tour! Sicher werde ich meine Familie vermissen, doch ich habe sozusagen eine neue: R5. Bell ist zwar nicht verwandt mit ihnen, gehört aber dazu.

Bell, Ross und ich sitzen auf einer Couch und reden. „Ich kann es kaum fassen!", sage ich. „Ich auch nicht", meint Bell. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal mit jemandem auf Tour gehe." Nun sagt Ross: „Man weiß nie, was in der Zukunft passiert. Aber ich hoffe, dass ich meine mit Rosie verbringen kann." „Ich auch", sage ich. Dazu meint Ellington: „Echt jetzt? Du willst deine Zukunft mit dir selbst verbringen?" „Nein, du Dummkopf! Du weißt, wie ich es meine!", lache ich. Es ist die ganze Zeit lustig. Keiner lacht nicht!

Nun sind wir nach drei Stunden Fahrt in München. Und es regnet...

Mir macht der Regen nichts aus, aber ich mag ihn nicht. Da muss ich an Ross denken, weil er den Regen liebt, und rufe: „Ross, komm! Es regnet!" Er kommt und wir gehen aus dem Tourbus, was jetzt alle machen. Wir werden ganz nass, doch das bemerke ich nicht wirklich. Ich habe so Spaß dabei, mich mit Ross im Regen zu drehen. Hört sich kindisch an, aber im Herzen bleiben wir alle Kinder.

Erst gehen wir in die Stadt, um einzukaufen. Rydel, Vanni, Stormie, Mark, Rocky, Ryland, Bell und ich kaufen Klamotten ein, während Ross, Riker und Ellington in einen Schmuckladen laufen.

An unserem Treffpunkt zeigen wir uns gegenseitig unsere Sachen. Riker schenkt Vanni eine Kette in Herzchenform. „Awww, Riker! Die ist voll schön!", bedankt sie sich. Rydel bekommt auch etwas von Ellington. Es ist ebenfalls eine Herzchenkette, aber mit den Buchstaben „R" und „E". „Für Rydel und Ellington", erklärt Ell. „Süß! Danke!", sagt Rydel. „Hey, Delly! Zeig mal her!", fordere ich sie auf. Jetzt nenne ich sie mehr mit ihrem Spitznamen. Dann zeigt sie mir die Kette.

Sie ist echt toll, doch was nun kommt, haut mich um. Ross hat mir auch was gekauft. Etwas so tolles hat mir bisher noch nie jemand geschenkt! Deswegen kommen mir fast die Tränen. Er gibt mir ein Armband, auf dem „I ♥ U" eingraviert ist. Ich sage nichts, da Ross durch meinen Gesichtsausdruck schon weiß, dass ich mich freue.

Danach gehen wir in eine Bäckerei und holen Brezeln. Im Bus sind ausreichend Getränke. Dorthin laufen wir dann. Wir fahren nicht weit weg, schon bald halten wir an einem Fluss an und alle steigen aus. Ich laufe zum Fluss, und plötzlich bin ich völlig durchnässt. Ellington hat mich hinein geschubst. Eine Sekunde später schwimmt auch Bell. „Das gibt Rache!", ruft sie beleidigt. „Das glaub ich nicht!", meint Ellington. Hinter ihm schleicht sich Rydel heran, was er nicht merkt. Ich lächele Bell an, denn wir beide wissen, was jetzt kommt. „Oh, ich doch!", lacht Rydel und lässt ihren Freund eiskalt ins Wasser fallen. Jeder lacht.

So verbringen wir den Tag, bis es Zeit für das Konzert wird. Wir haben noch etwas Zeit, um uns am Veranstaltungsort umzuziehen. Ellington meint ja, es sei ein Bunker, weil es so kalt ist. Das erinnert mich an meine alte Schule. Nicht dass es dort kalt war, aber es sah von außen eben wirklich wie ein Bunker aus.

Bis es dann tatsächlich so weit ist, schauen wir uns das Essen an, das uns hingestellt wurde. „Das sieht so eklig aus!", beschwert sich Ellington. Ich weiß nicht, was er damit meint. Auf dem Teller sind nur Wiener und etwas Gemüse. Ich hätte die Wurst zwar genommen, doch er schnappt sie sich und streckt sie den anderen ins Gesicht. Die Reaktionen sind mal ganz witzig, Ross zum Beispiel schlägt die Wurst, sodass sie hin und her wackelt. Rydel allerdings schaut verärgert. Später landet sie sogar im Müll. So kommt es, dass wir vor der Show nichts zu essen bekommen. Wir entscheiden uns dafür, nach der Show irgendwo essen zu gehen.

An der Bühne wünsche ich R5 schließlich viel Spaß. Bell sucht schon mal unsere Plätze. Sie sind in der ersten Reihe. Vanni steht bei Stormie und Mark. Ryland macht bereits seine Arbeit. Er steht auf der Bühne und spielt den DJ. Eigentlich spielt er ihn nicht, denn er ist ja einer. Nach ihm kommt endlich R5! Es sind ganz schön viele Fans hier, die zu den Songs abrocken. Man sieht, dass alle Spaß haben. Und ich sehe, dass Ross immer wieder zu mir schaut und Rocky auch. Nein, Rocky sieht nicht mich an, sondern Bell. Aber warum?

Nach ein paar Liedern begrüßt Ross alle und sagt: „Was geht, München?! Wir freuen uns echt, hier zu sein. Heute sind zwei ganz besondere Mädchen da, die ich euch gerne vorstellen würde." Die Scheinwerfer werfen ihr Licht auf Bell und mich. Ich reiße meine Augen ganz weit auf. „Meine Freundin Rosie und ihre beste Freundin Bell." Jetzt wird es laut, da die meisten kreischen. Die Bandmitglieder klatschen, während Bell und ich rot anlaufen. „Dieser Song ist für dich, Rosie", erzählt Ross. Nun spielen sie „Easy Love".

Als das Konzert sich dem Ende neigt, bedankt sich R5 und die Jungs kommen zum Publikum. Das ist bei jedem Konzert so. Deswegen lohnt es sich richtig, ganz vorne zu stehen. Alle vier rennen erst mal zu Bell und mir und wollen uns umarmen. Schließlich gehen Riker und Ellington woanders hin. Ich sage zu Ross, der uns zuerst in die Arme schließt: „So unglaublich wie immer. Vielleicht sogar besser!" Das hört er vor lauter Fans allerdings nicht. Kurz darauf umarmt uns auch Rocky.

Es wird etwas hektisch, weil alle versuchen, aus der Menschenmenge herauszukommen. Wir müssen zu R5, Stormie, Mark, Ryland und Vanni.

Obwohl wir nur die Absperrung passieren und über die Bühne zum Backstagebereich müssen, dauert es etwas, bis wir dort ankommen. Das liegt daran, dass einige Fans noch ganz vorne Bilder machen.

„Vor ein paar Jahren war es noch ganz anders. Die R5Family ist ja ganz schön gewachsen!", stellt Riker fest. „Da hast du wohl recht", sage ich. Bell fragt: „Und jetzt ab zum Essen?" Alle nicken. Ich bin echt froh, denn mittlerweile knurrt mein Bauch ganz schön. Wir fahren alle mit einem Taxi, dessen Fahrer nach unserer Bitte Musik laufen lässt. Allerdings gefällt diese Rocky nicht und er sagt, dass wir eigentlich doch keine Musik brauchen. Also macht der Fahrer sie aus, dreht aber ganz langsam immer weiter auf. Und dann fängt er mit einer Lichtshow an. Ich muss mir mein Lachen echt verkneifen.

Schon bald kommen wir beim Hofbräuhaus an. Zu dieser Zeit ist es sogar noch ganz schön voll. Aber wir finden zum Glück einen Platz und bestellen uns Schnitzel.

Nach einer Weile und nach einer weiteren Taxifahrt befinden wir uns wieder im Tourbus. Es ist bald Mitternacht. Wir sollten wirklich schlafen gehen, denn morgen früh fahren wir schon nach Paris. Ich bin gespannt, was Ross geplant hat. Immerhin ist das bekanntlich die Stadt der Liebe.

Im Tourbus chillen wir trotzdem noch ein bisschen, um runterzukommen. Als Stormie und Mark schließlich weggehen, fragt Rocky: „Bell, hast du eigentlich 'nen Freund?" „Ähm, nein. Ich bin noch Single", sagt sie. „Wieso?" „Ach, nur so", meint er. Darauf beugt Bell sich zu mir und flüstert mir ins Ohr: „Das war echt seltsam. Weißt du von irgendwas?" Also flüstere ich zurück: „Ich hab wirklich keine Ahnung." „Na, ja. Mal schauen", sagt sie.

Nach ein paar Minuten gehen alle ins Bett. „Bett" kann man eigentlich nicht sagen. Im Tourbus gibt es dazu „Höhlen". Zumindest nenne ich es so. Es ist ungewohnt, aber ich kann schlafen. Jetzt habe ich komischerweise keine Probleme mehr, woanders zu übernachten.

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Tut mir leid, dass es so spät kommt, aber ich hatte es fast wieder vergessen 😐🙈

When dreams come true (R5 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt