Am nächsten Tag klingelt es an der Haustür. Bell wacht davon auf, ich jedoch nicht. Wenn ich in meinem eigenen Bett schlafe, kann mich einfach nichts aufwecken. Meine Eltern sind sicherlich auch noch nicht wach. Bei Max kann man sich nie sicher sein, mal wacht er total früh auf, mal muss man ihn irgendwann gegen zwölf wecken.
Aber egal ob er wach ist oder nicht; er würde die Türe sowieso nicht aufmachen. Tatsächlich sitzt er im Wohnzimmer, wie Bell bemerkt, aber er hängt natürlich wieder an seinem Handy.
Also öffnet sie die Tür und traut sie ihren Augen nicht. „Aaahh!", schreit sie. Deshalb wachen alle auf. Während ich hinunterrenne, bleiben Mom und Dad im Schlafzimmer und Max behält sein Handy weiterhin in seinen Händen. Ich sehe Bell, die zur Seite tritt und mit dem Finger auf eine Person zeigt. Eigentlich sind es insgesamt neun Personen.
Ich laufe zur Tür. Jetzt stehen mir die Leute genau vor der Nase. Und diese kenne ich schon seit sechs Jahren: Riker, Rocky, Rydel, Ellington, Ryland, Stormie, Mark ... und Ross! Vanni ist auch hier, doch sie kenne ich nicht so lange.
„Oh mein Gott, Ross! Was machst du hier? Was macht ihr alle hier?", frage ich mit fröhlicher Stimme. Ich bin gerade ziemlich aufgeregt. Ich dachte, ich würde Ross und die anderen nie wieder sehen. Und jetzt...!
„Wir wollten auf unserer Tour unbedingt nach Deutschland, um ... dich zu sehen", sagt Ross. „Ich wollte das vor allem." „Awww! Das ist ja voll süß, Ross!", meint Bell. „Äh, danke! Ähm, Rosie, wer ist das?", fragt er. Ich antworte: „Bell, meine allerbeste Freundin." Bell lächelt mich an. „Okay", sagt Ross und jetzt wird auch Bell von allen gegrüßt.
Sie stehen noch draußen auf dem Hof. „Kommt doch rein!", sage ich in die Menge. Nun kommen meine Lieblinge hinein. Im Wohnzimmer ist es etwas eng. Manche sitzen auf der Couch und andere auf den Stühlen im Esszimmer, das mit dem Wohnzimmer verbunden ist.
Mom und Dad kommen jetzt ebenfalls und bemerken unsere Gäste. „Stormie! Mark! Was macht ihr denn hier?", fragt Mom. Wow, sie konnte sich die Namen merken! „R5 ist auf Tour und...", sagt Stormie und zeigt auf Ross und mich. Wir umarmen uns. So lange konnte ich das nicht tun...
Max fällt erst jetzt, nachdem er das Handy weglegt, auf, dass Ryland neben ihm sitzt. „Ry!", begrüßt er ihn. Dann gibt Ryland Max einen Handschlag.
Bell hat heute auch mal die Gelegenheit, die Jungs und Mädels richtig kennenzulernen. Es hat sich nichts verändert. Ross mag mich noch immer. Gut, das habe ich ja schon durch unsere Nachrichten erfahren, aber trotzdem. Ich hätte gedacht, dass er sich schon längst eine neue Freundin gesucht hat.
Auch sonst sind alle noch mit ihren Partnern zusammen. Allerdings steht das Glück wohl nicht auf Rocky's Seite, denn er ist immer noch Single. Vom Aussehen her gibt es aber Veränderungen. Ross' und Riker's Haare sind etwas länger. Ach, und Rocky hat zwei Tattoos mehr und Ryland sein erstes.
Ich zeige Ross mein Zimmer. Dort befinden sich inzwischen noch mehr Sachen von R5. Als Ross sich das Zimmer genauer ansieht, sage ich: „Ich hab immer an euch geglaubt!" „Danke", meint er.
„Erinnerst du dich daran, was ich vor drei Jahren zu dir gesagt hab? Bevor ihr zurück nach Deutschland gefahren seid?" „Ja. Wenn du das meinst, dass du mich immer lieben wirst", sage ich. Ross sagt: „Genau. Ich hab das Versprechen nie gebrochen." Darauf lächele ich ihn an und küsse ihn.
In diesem Moment kommen Bell und Rydel und wir hören mit dem Küssen auf. „Uuhh!", macht Bell, da sie es gesehen hat. Dann meint Rydel: „Kommt ihr zwei Süßen wieder runter? Wir möchten dir, Rosie, etwas mitteilen." „Ah, ja", sagt Ross, nimmt meine Hand und wir laufen nach unten.
Alle sitzen irgendwo verteilt, aber so, dass man Ross sehen kann. Er steht auf und sagt: „Also, wir haben eine Überraschung für Rosie." Mark gibt ihm einen Umschlag. „Das hier sind Tickets für unsere Show in München. Die sind für dich, Rosie. Plus eine Fahrt im Tourbus." Ich freue mich so sehr, dass ich kreische.
Nun sehe ich meine Mutter an, die schon weiß, was ich will. Deswegen sagt sie: „Klar darfst du!" „Danke!", kreische ich wieder. Ross bittet um Ruhe und sagt: „Ich bin mir sicher, dass Rosie Ja sagen würde, deswegen frage ich Sie, Mrs. Lou: Macht es Ihnen etwas aus, wenn Rosie uns auf der ganzen Tour begleitet?" „Oh mein Gott!", flüstere ich - ist das sein Ernst? - und schaue erst zu Ross und dann zu meiner Mutter. Alle sehen sie jetzt an.
Schließlich meint sie: „Eine Tour kann lange dauern und es könnte einiges dabei passieren. Was ist, wenn du von den Fans völlig überrumpelt wirst? Aber andererseits; Stormie und Mark sind dabei. Sie können auf dich aufpassen. Und außerdem ist das die Gelegenheit, mal etwas von der Welt zu sehen. Wieso also nicht?" „Danke, Mom! Du bist echt die Beste!" Ich bin so glücklich und muss sie einfach umarmen.
„Aber was ist mit mir?", fragt auf einmal Bell. Ich drehe mich zu ihr und schlage vor: „Na, du kommst einfach mit!" „Das würde ich wirklich gerne, doch was wird meine meine Mutter davon halten?", meint Bell. „Und seid ihr eigentlich damit einverstanden, Ross?" „Mir macht es nichts aus. So wäre es viel witziger!", äußert sich Ellington. „Und wir haben zufällig noch ein Ticket übrig, also von dem her", sagt Ross.
„Na gut, ich ruf meine Mutter an", sagt Bell, holt das Telefon, wählt die entsprechende Nummer und stellt auf Lautsprecher. Mit Hilfe von meiner Mom - da fällt mir auf, dass ich wieder anfange, englisch zu denken - können wir sie überreden.
Nicht nur das. Irgendwie kommt Bell's Mom auf die Idee, dass Bell und ich später in Los Angeles wohnen könnten. Garantiert hat Mom das zu verantworten. Bestimmt hatte Mom ihr erzählt, dass ich eine Weile von Ross getrennt war. Und nun will sie, dass dies nicht mehr passiert. Außerdem möchte Mom, dass ich bald ausziehe.
„Wollt ihr wirklich in LA leben?", fragt Max misstrauisch. Bell und ich schauen uns gegenseitig an und nicken. „Ich würde das nicht machen. Meine Freunde sind alle in Deutschland und nicht in den USA. Ach, und Nina ist auch hier", sagt Max.
„Wer ist das?", flüstert Bell mir zu. „Seine Freundin", flüstere ich zurück. „Was, der hat 'ne Freundin?!", fragt sie, halb entgeistert, halb lachend. Darauf antworte ich aber nicht. Jetzt sage ich ganz normal: „Bell ist ja bei mir. Das ist das Wichtigste."
Also packte ich meine Sachen, während Bell dasselbe bei ihr zu Hause macht.
Der Tourbus steht noch bei uns an der Straße. Selbstverständlich kann ich nicht alles, was ich für's Leben brauche, in einen einzigen Koffer packen. Deswegen nehme ich mir nur das Wichtigste, wie wenn wir in den Urlaub fahren würden. Die anderen Sachen würde Mom mir nachschicken, wenn wir in Los Angeles angekommen sein werden. So wird es auch bei Bell ablaufen, denke ich.
Als ich mit dem Nötigsten fertig bin, verabschiede ich mich von meiner Familie. „Ich rufe euch mindestens zwei Mal in der Woche an", muss ich versprechen. Danach steigen alle, die mit auf Tour gehen, in den Tourbus ein. Meine Familie winkt mir noch ein letztes Mal zu.
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When dreams come true (R5 FF)
FanfictionEndlich. Schuljahr beendet und ab in die Sommerferien. Und das bedeutet für Rosie und ihre Familie, dass sie wieder mit ihren Großeltern in den Urlaub fahren. Beziehungsweise fliegen, denn dieses Mal geht es nach Los Angeles! Und wie es der Zufall s...