10

80 2 0
                                    

Am Frühstückstisch waren alle am Essen. Da teilte Rydel ihnen mit: „Ich geh heute mit meinen Freundinnen in einen Yogakurs. Wer will mit? Rosie, du?" „Ich bin nicht so der Yoga-Typ", antwortete ich. Ross meinte: „Wirklich? Auch nicht, wenn ich sage, dass ich gehe?" Ich schüttelte den Kopf. Nicht mal Ross konnte mich dorthin bringen. „Egal wie viele von euch mitgehen, ich gehe nicht mit!"

Rydel fragte ein zweites Mal: „Also wer geht jetzt mit?" Sofort hob Ross seine Hand und etwa zwei Sekunden später machten Riker, Ryland und Ellington dasselbe. Wahrscheinlich wollten sie nicht wegen des Yogas dorthin, sondern wegen ihren Freundinnen. Rydel's Freundinnen waren nämlich Sav, seit kurzem Vanni, Alexa und eine gewisse Courtney, deren Name ich noch nie zuvor gehört hatte.

Riker, Ryland und Ellington konnte ich ja verstehen, aber was wollte Ross denn da? Genau das fragte ich ihn und bekam die Antwort: „Ich will das halt auch mal ausprobieren! Soll gut und gesund sein!" Na ja, recht hatte er schon. Dann unternahm ich halt mal wieder was nur mit meiner Familie. Man sagte mir, dass es heute eine Überraschung geben würde.

Bereits nach kurzer Zeit klingelte es an der Haustür. „Das ist bestimmt für mich", sagte ich und machte auf. Tatsächlich. Es war Dad. Er begrüßte mich mit: „Die Überraschung ist da!" „Warte mal kurz!", meinte ich und ging nochmal ins Esszimmer. „Ich verabschiede mich jetzt. Also, tschau! Und viel Spaß beim Yoga!" „Tschau!", verabschiedeten sich die Jungs. Rydel wünschte mir noch viel Spaß.

Mein Dad lief mit mir zu unserem Ferienhaus. Neben dem Haus standen plötzlich mehrere Autos. Wir hatten wohl ein paar Gäste. Ich ging ins Haus und sah dort einen Teil meiner Verwandtschaft, der „Überraschung!" rief. Mein Patenonkel, seine Frau und deren Tochter waren hier. Meine Patentante mit ihrem Sohn und ihren Eltern waren ebenfalls da. Sie sagten, dass sie etwa drei Tage bleiben würde.

Unsere Ferienwohnung war schon voll, deswegen bekamen sie andere Häuser zugeteilt. Diese waren jedoch etwas von uns entfernt. Trotzdem hatten sie vor, jeden Tag etwas mit uns zu unternehmen. Heute mussten sie allerdings erst mal Lebensmittel und so Zeug einkaufen, wie wir an unserem ersten Tag. Der Kühlschrank in unserem Haus war zufälligerweise auch wieder ziemlich leer. Aufgrund dessen gingen wir mit.

Als wir in einem Laden waren (es war jetzt ein anderer wie vor ein paar Tagen), schauten die Erwachsenen mit den Kleinen nach Essen, während Max und ich die Magazine durchforsteten. Für mich gab es so viele, dass ich mich nicht entscheiden konnte. Überall war Ross auf dem Cover, wenn manchmal auch nur ganz klein.

Max hingegen fand kein einziges Magazin. Solche, die ich immer kaufte, mochte er überhaupt nicht. Aber ich glaubte, die waren sowieso nur für Mädchen bestimmt. Außerdem fand er jetzt raus, dass sie hier auf Englisch waren, und wollte erst recht keines mehr haben.

Nun sah ich etwas, das ich schon eine Weile wollte: Rydel's „Rock Your Life", was sie selber geschrieben hatte! Das schnappte ich mir gleich. Es wunderte mich, noch keine einziges Exemplar bei Rydel im Zimmer gesehen zu haben. Aber es gab noch andere coole Magazine. Mit der Erlaubnis meiner Mom griff ich nach einem zweiten. Ich entschied mich für das „TWIST Magazine", da Ross dort am größten abgebildet war.

Daheim angekommen schrieb ich sofort meiner besten Freundin Bell, dass ich diese Magazine bekommen hatte. Ich hatte sie ein bisschen in die R5Family eingewickelt, wenn man das so sagen kann. Dann begann ich gleich zu lesen.

Es war schon fast Nachmittag und Rydel, Ellington, Riker, Ryland und Ross waren beim Yogakurs. Rydel begrüßte ihre Freundinnen. Dann begrüßten Riker und Ryland ihre feste Freundinnen. Die anderen ließen sie einfach aus. Ellington und Ross begrüßten alle.

„Hi. Ich bin Courtney. Du musst wohl Ross sein", grüßte ein hübsches, schwarzhaariges Mädchen in Ross' Alter. „Woher kennst du meinen Namen?", fragte er. Courtney antwortete: „Rydel hat viel von dir erzählt. Wusstest du, dass du ihr absoluter Lieblingsbruder bist?" „Jetzt schon", sagte Ross.

„Sag mal, wer leitet hier eigentlich den Kurs? Weißt du das, ähm... Courtney?" „Also erstens: Du kannst mich auch einfach Court nennen! Ach, und Vanni leitet diesen Kurs. Sie macht das wirklich gut! Ich hatte schon mehrmals die Ehre, daran teilzunehmen", antwortete sie.

„Okay, Leute! Wir fangen mal an", rief Vanni auf einmal. Dann kamen alle zu ihr und sie erklärte die folgenden Übungen. Es waren fast nur Frauen in der Halle. Ross, Riker, Ellington und Ryland waren die einzigen männlichen Wesen. Erstaunlicherweise waren sie echt gut.

Der Kurs ging knapp eine Stunde lang. Danach redeten die Mädels miteinander. Die vier Jungs redeten ebenfalls. Ryland meinte: „Ich fand das langweilig. Was denkt ihr?" „Geht mir auch so. Aber Vanni macht das doch wirklich großartig! Das müsst ihr schon zugeben", sagte Riker begeistert. Jetzt nickten Ellington und Ross.

Währenddessen sagte Alexa zu Courtney: „Wieso starrst du Ross die ganze Zeit an? Und wieso lächelst du so?" „Hm? ... Was? Das... das mach ich doch gar nicht!", behauptete Court. Aber Vanni glaubte ihr nicht: „Wirklich?"

Court wollte es erst wieder leugnen, doch dann sagte sie die Wahrheit: „Na schön. Ross..." Sie atmete etwas auf. „Er ist echt nett und toll. Noch dazu sieht er gut aus." „Bist du etwa in ihn verknallt?!", sagte Rydel mit angewidertem Blick. „Kann sein", meinte Court. Rydel wirkte nicht begeistert.

Danach ging sie zu den Jungs und fragte: „Na, wie fandet ihr's?" Auf einmal zeigten alle den Daumen nach unten. „Wir sind Jungs. Echte Männer! Das ist nichts für uns", erklärte Ellington. Rydel entschied: „Dann geh ich in Zukunft wieder alleine. Ich hatte mir auch schon gedacht, ihr würdet keine Interesse daran haben. Ich wollte euch einfach mal beim Dehnen sehen! Das war übrigens echt witzig! Jedenfalls gehen wir jetzt wieder heim." Nun verabschiedeten sich alle und gingen nach Hause.

„Hat jemand Hunger?", fragte Mom. Ich meldete mich und Max schrie: „Ich!" Also gingen wir mit allen anderen in ein Restaurant. Leider konnte ich der Familie Lynch nicht Bescheid sagen, da es wegen Max gerade schnell gehen musste. Er hatte einen Bärenhunger! Mein Handy hatte ich auch liegen lassen.

Es dauerte nicht lange, bis wir da waren. Wir mussten drei Tische zusammenschieben, damit alle beieinander saßen.

Und schon kam eine Kellnerin mit blonden Haaren. Mein Patenonkel flüsterte schon: „Oh Gott!" Das konnte er laut sagen, denn durch die Blondine und zwei slowenische Männer wurden die Bestellungen von Mom und Dad vergessen. Doch am härtesten traf es eben meinen Patenonkel. Sogar beim Nachtisch hatte er Pech. Das Eis, das er wollte, nämlich Bananensplit, bekam er auch nicht. „Es gibt keine Bananen mehr", sagte die Blonde. Alle mussten so stark lachen, dass die anderen Gäste uns doof anschauten. Als Entschädigung bekam er einen Schnaps umsonst, den er jedoch auch nur an meine Oma weitergab.

Als die Kellnerin sich endlich traute, wieder zu uns zu kommen, bezahlten wir und fuhren zu unseren Häusern, und mich wieder zu den Lynches.

„Ich muss dir was cooles erzählen!", grüßte ich Ross. „Wir waren im Restaurant..." Und so erzählte ich ihm die ganze Geschichte. Eigentlich fand ich es langweilig in Restaurants, aber dieses Mal war es echt witzig! Inzwischen saß ich auf der Couch und alle hörten mir zu. „Ihr hättet euch so den Arsch abgelacht!", lachte ich. Ellington schmiss sich hin und her: „Glaub mir, das mach ich gerade!" Rydel wurde von ihm angesteckt. Und ich musste schon wieder lachen.

Diesmal ging ich für meine Verhältnisse ziemlich früh ins Bett. Nach und nach wollten auch alle anderen schlafen. Riker und Ross mussten allerdings warten, bis sie ins Bad konnten. Deswegen blieben die beiden auf der Couch sitzen. Ross dachte, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, offensichtlich nach.

„Scheiße!", flüsterte er. Darauf fragte Riker: „Was ist los?" „Wieso muss mir das passieren? Ich glaub, ich hab mich ungewollt in Courtney verliebt", antwortete Ross. „Und was ist mit Rosie?", sagte Riker. Ross meinte: „Keine Ahnung. Jetzt sind wir doch gerade erst zusammengekommen!"

In diesem Moment kam Rydel und teilte ihnen mit: „Ihr könnt jetzt. Gute Nacht!" „Nacht!", sagten auch die Jungs und gingen ins Bad. Ross sagte: „Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll." „Was?", fragte Riker. Er verstand ihn nicht, da Ross seine Zähne putzte. Nun war er fertig und sagte: „Vergiss es!" Dann ging er aus dem Bad und in sein Zimmer, in dem ich schon tief schlief. Trotzdem schlich Ross sich hinein. Riker war ebenfalls leise. Ross schaute mich noch an und schloss seine Augen.

When dreams come true (R5 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt