Die Entscheidung

Kapitel 48

Ich stand vor der Bibliothek und wartete auf Eliot, er war schon 10 Minuten zu spät, gerade als ich ihn anrufen kam er um die Ecke gerannt. 

"Sorry, ich hab uns noch eine Kaffee geholt und die Schlange war mega lang" 

Er überreichte mir den Kaffee, den ich dankend annahm.

"Das wäre nicht nötig gewesen aber danke" 

Ich lächelte ihn an und wir liefen zusammen in die Bibliothek rein. 

Eliot verstand den Stoff ziemlich schnell, ich musste ihm nicht wirklich viel erklären, weswegen ich mich auch fragte warum er meine Hilfe wollte, denn eigentlich brauchte er sie nicht wirklich. 

"Eliot du kannst es doch, du brauchst meine Hilfe eigentlich gar nicht" 

Er sah mich leicht verlegen an und kratzte sich am Hinterkopf 

"Ja ich kann es eigentlich aber so habe ich wenigstens einen Grund mich mit dir zu treffen"

Ich sah ihn skeptisch an, er hätte nur fragen müssen. 

"Du hättest mich auch einfach fragen können ob wir uns treffen, du hättest keinen Grund erfinden müssen" 

Es schien ihm sichtlich unangenehm zu sein weswegen ich es auch dabei beließ, wir lernten beide noch den halben Tag und verließen dann so gegen 17 Uhr die Bibliothek. 

"Hast du Lust noch was mit mir trinken zu gehen?" 

Wirklich Lust hatte ich ja nicht aber jetzt nein zu sagen wäre auch nicht so gut, da ich ihm vorher ja gesagt hatte dass er nur fragen brauchte. 

"Ja können wir machen, ich kenne ein gemütliches Cafe hier in der nähe" 

Er nickte mir zu und wir liefen gemeinsam zu dem kleinem Cafe, welches ich persönlich super niedlich fand. 

Wir unterhielten uns lange über Gott und die Welt. Mit Eliot konnte man sich wirklich über alles unterhalten und das schätzte ich wirklich sehr. Jemanden zu finden mit dem man sich über alle unterhalten kann, ist wirklich schwer. 

Als ich auf mein Handy sah stockte mir der Atem, es war schon 22 Uhr und ich hatte 10 verpasste Anrufe von meiner Mum, ein paar von Lea und auch ein paar von Eddy. Ich sollte echt nachhause gehen bevor die noch die Polizei rufen. 

"Ich sollte gehen Eliot, es ist schon spät geworden und meine Mum hat mich einige male versucht anzurufen, sie macht sich bestimmt Sorgen"

Eliot verstand sofort und wir machten uns auf den Weg, er hat mich netterweise noch bis nachhause begleitet. 

Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung und ich lief ins Haus rein. Meine Mum und Eddy warteten schon vorwurfsvoll auf mich. 

"Wo warst du so lange, wir haben uns sorgen gemacht"

"Tut mir Leid Mum, wir haben gelernt und sind dann Kaffee trinken gegangen. Wir haben nicht auf die Uhr geachtet" 

Sie nickte einmal beschwichtigt und lief dann in die Küche. Eddy jedoch blieb immer noch an Ort und Stelle stehen. 

"Mit wem warst du Cata?" 

Er kam einen schritt auf mich zu und wirkte nicht wirklich begeistert. 

"Ich war mit Eliot" 

Ich wollte an ihm vorbei laufen, doch er hielt mich am Arm zurück. 

"Das wird John aber nicht gefallen" 

Sein ernst, der wollte mich doch verarschen. 

"Tja John ist aber nicht hier"

Ich schrie ihn an, riss mich los und stürmte in mein Zimmer. Was fällt ihm ein jetzt John zu erwähnen und als würde es mich interessieren ob es John gefällt oder nicht. Immerhin hat er sich entschieden aus meinem Leben zu gehen, es habe nicht ich ihn einfach so verlassen. 

Ich schmiss mich auf mein Bett und fing an zu Weinen, wodurch ich nur noch wütender wurde. Wieso weine ich diesem Typen überhaupt hinterher, der ist es doch echt nicht wert. 

Heut hatten Lea und ich das letzte mal, vor den Prüfungen, den Vorbereitungskurs. Wir warn beide so aufgeregt, wir hatten uns echt mega reingehängt, ich glaube ich habe in meinem Leben noch nie so viel gelernt wie den letzten Monat. 

Wir liefen in das Klassenzimmer und Eliot kam mich direkt begrüßen. Wir setzten uns wieder gemeinsam an einen Tisch und gingen alles noch mal durch. Mittlerweile fühlte ich mich echt vorbereitet. 

Lea schaute immer wieder zu mir, sie wollte unbedingt wissen was zwischen Eliot und mir lief, da war aber nichts. Er ist ein toller Mensch und ich verstehe mich echt super mit ihm aber Gefühle hatte ich keine für ihn und nach einer so kurzen Zeit würde da auch nichts daraus werden. 

Der Lehrer beendete den Kurs und wünschte uns allen viel Glück bei den Prüfungen. Noch bevor ich aus der Schule raus laufen konnte, hielt Eliot mich am Arm zurück. 

"Ehm Cata, ich wollte dich fragen ob du Lust hast zusammen mit mir auf den Abi Ball zu gehen?" 

Er sah mich leicht verlegen und gespannt an. Oh man, nicht dass er sich Hoffnungen macht ich will seine Gefühle nicht verletzen. 

"Eliot wir können schon zusammen gehen aber nur als freunde" 

Er sah ein bisschen enttäuscht aus nickte jedoch trotzdem. 

"Ok ich schreib dir dann noch mal, wann ich dich abhole" 

Ich lächelte ihn an und wir liefen gemeinsam auf den Parkplatz. Heute bin ich gefahren deswegen wartete Lea schon schelmisch Grinsend am Auto. wir stiegen beide ein und sie konnte es wohl kaum erwarten denn sie fragte direkt los. 

"Du gehst also mit Eliot zusammen auf den Abi Ball. Ich wusste es, zwischen euch läuft was." 

Ich verdrehte meine Augen, wenn dieses Mädchen sich irgendwas in den Kopf setzt dann kann man sie auch nicht vom Gegenteil überzeugen. 

Ich fuhr nachhause und ignorierte Lea den Rest des Weges. Es schien ihr nicht wirklich etwas auszumachen, da sie den ganzen weg vor sich hin Gebabbelt hat.

Ich stieg aus dem Auto und lief ins Haus, seit Wochen machte ich nicht wirklich was anderes als Lernen und in meinem Zimmer vergammeln. 

Mein Leben hatte sich in dem letzten Jahr so verändert von einer extremen in die nächste.