Jack lehnte an einer der vielen Säulen des Zahnpalastes und sah Toothiana zu, wie sie aufgeregt in der Mitte ihrer kleinen Feen schwebte und Koordinaten verteilte, Zähne begutachtete und ab und zu eine der kleinen Helferinnen losschickte um Erinnerungen wieder hervor zu holen.
Babyfee hatte es sich auf seiner Schulter bequem gemacht und genoss die freie Zeit die sie hatte, wenn er hier war.
Außer Tooth beanspruchte ihn.
Ein liebevolles Lächeln zierte sein Gesicht als er sie so betrachtete, ihre weichen bunten Federn, die schlanken Hände, ihre wunderbaren violetten Augen - sie war einfach perfekt. Mit ihrer quirligen Art ergänzten sie sich, zog sie ihn auch mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Es hatte etwas gedauert, aber die Liebe zwischen ihnen war etwas besonderes, einzigartiges.
„Willst du noch länger da hinten rumstehen, oder kommst du auch zu mir?", riss ihre sanfte Stimme ihn aus seinen Gedanken und er grinste verlegen, dann ließ er sich vom Wind an ihre Seite tragen.
Babyfee seufzte leise auf und nahm den Platz von Tooth ein, verteilte nun selbst die Koordinaten, während ihre Chefin von Jack in den Arm genommen wurde.
„Worüber hast du gerade nachgedacht?", fragte sie und verschränkte ihre Arme hinter seinem Nacken.
„Über etwas ganz Wertvolles", antwortete er schelmisch und ihr beider Herzschlag beschleunigte sich merklich.
„Und das wäre?"
Unmerklich war sie näher an ihn gekommen, sah ihn so liebevoll an. Wie hatte er nur dreihundert Jahre ohne sie sein können?
Er antwortete ihr dadurch, dass er sie sanft küsste. Sie erwiderte es sehnsüchtig und ignorierte die Kälte die er ausstrahlte, als Toothiana ihn näher an sich zog.
So lange hatte sie darauf gewartet jemanden zu finden, der sie aus dem Stress ihrer Arbeit befreite und endlich hatte sie ihn gefunden - und so schnell würde sie Jack Frost auch nicht wieder gehen lassen.
Ihr Kuss wurde leidenschaftlicher, wilder...und wurde unterbrochen, als Babyfee panisch zwischen die beiden flog.
„Was...?"
Im nächsten Moment brach das Chaos im Zahnpalast aus. Mindestens vier schwarze Alpträume jagten durch das gewaltige Monument, schnappten immer wieder nach den kleinen Feen und steuerten dann auf Jack und Toothiana zu.
„Pass auf, Jack!", rief sie, doch schon im nächsten Moment wurden sie überrannt, auseinander getrieben und attackiert.
Völlig perplex wusste Tooth gar nicht wie sie reagieren sollte und wurde von den zwei stämmigen Alpträumen über den Rand einer der Plattformen geschoben, hielt sich aber mit ihren Flügeln in der Luft, begann langsam sich gegen die Pferde zur Wehr zu setzten.
Jack selbst stand mit dem Rücken zu einer Säule, den Stab im Anschlag und schoss immer wieder mit Eis nach den Alpträumen, welche jedoch gekonnt auswichen.
Sein Blick glitt zu Toothiana, welche begann auf die Alptraumpferde einzuschlagen, doch diese drängten sie immer weiter Richtung Boden, weg von Jack.
Er schrie vor Wut auf, warf sich gegen die beiden Alpträume und brachte tatsächlich eines von ihnen zu Fall, schwarzer Sand verteilte sich in der Luft, während er seiner Freundin zu Hilfe kam.
Doch er konnte weder sie noch die beiden Alpträume entdecken.
„Jack, hinter dir!"
Er wandte sich um, erkannte gerade noch, dass sich das geschlagene Pferd wieder zusammen setzte, dann wurde er von der enormen Wucht vierer Alpträume überrollt, verlor das Bewusstsein, noch bevor er auf der Oberfläche eines der kleinen Seen am Fuße des Zahnpalastes aufkam.
Tooth sah die Pferde auf ihn zustürmen, doch konnte sie nichts machen, sie war zu weit weg dafür. Ihre Warnung hatte er gehört, aber sie half nicht viel.
Während er von den Alpträumen mitgerissen wurde, schrie sie auf, folgte ihnen.
Kurz vor dem Boden ließen sie von ihm ab, verschwanden alle vier in einem Schatten, während Jack in das klare Wasser fiel, welches sofort begann langsam eine dünne Eisschicht zu bilden.
Sie griff nach seiner Hand und zog ihn mühsam zum Rand des Sees, ließ sich erschöpft neben ihm auf die Knie fallen.
„Jack...", flüsterte sie leise, verschränkte die rechte Hand in seiner und fuhr ihm mit der anderen durch die weißen Haare.
„Bitte wach wieder auf..."
Sie war kurz davor zu weinen.
Das durfte nicht sein, er musste wieder wach werden!
Inzwischen beruhigten sich ihre kleinen Feen wieder und Babyfee war die erste, die wieder an ihrer Seite war.
„Ruf die anderen zusammen...", flüsterte sie noch, dann zog sie den noch immer bewusstlosen Jack Frost in ihre Arme und hielt ihn fest, stellte erleichtert fest, dass er noch immer atmete, küsste sanft seine weißen Haare.
Babyfee indes schickte ihre Geschwister los, den anderen Hütern als Boten entgegen.
Ein jeder sollte erfahren, dass Pitch Black wieder zurück war!
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Die Hüter des Lichts - Shadow and Light
FanfictionSchatten ist das Gegenteil von Licht - jedenfalls sagen das die Meisten. Ich gehöre jedoch nicht zu denen. In einer längst vergangenen Nacht habe ich gelernt, dass nicht alles was Schlecht scheint, auch schlecht sein muss, dass was als Böse bezeich...