Die Hüter des Lichts - Shadow and Light

Kapitel 38

Kaum dass er zur Landung ansetzte wusste er, dass wieder etwas schief gelaufen war. Dafür musste er nicht erst Shadow sehen, die unruhig auf und ab lief.
Es war der Rauch der in der Luft lag, die ungewöhnliche Stille.
Was passiert ist?
Sandy zuckte zusammen, als er den schneidenden Ton entgegen geschleudert bekam.
Gerade erst frei gelassen, hat man sie auch schon wieder entführt, das ist passiert, knurrte das Alptraumpferd und tänzelte weiterhin unruhig auf und ab.
Er jedoch konnte das Gleichgewicht nicht mehr halten und landete etwas unsanft auf dem Boden, bedeckte das Gesicht mit den Händen.
Das konnte doch nicht möglich sein!
War er so ein schlechter Freund, dass er zu ließ, dass ihr immer etwas zustieß?
Warum kam er eigentlich immer zu spät?
Wehe du wagst noch einmal so etwas zu denken!
Sanderson zuckte zusammen und blinzelte zu dem Alptraum hinauf, die ihn wütend anfunkelte.
Wenn ich immer solche Gedanken hätte, dann wäre ich vermutlich schon längst wahnsinnig geworden, also reiß dich gefälligst zusammen! Gegen diesen Gegner hättest du alleine sowieso nichts ausrichten können...
Sanderson runzelte die Stirn.
Es war also nicht wieder Pitch gewesen oder dieser Astaroth...
Ein schwarzer Lindwurm. E hat sich einfach herabgestürzt und ist mit ihr verschwunden, antwortete Shadow, hielt dabei endlich einmal still.
Nachdem was er bereits von Astaroth gesehen hatte, wäre es gar nicht einmal so weit hergeholt, wenn der Lindwurm unter dessen Kommando stand.
Vermutlich nicht...
Aber was konnte er von Andreja wollen? Oder war das sein erster Schachzug?
Egal was es war, er musste sofort die anderen informieren - erst Recht wegen dem Lindwurm.
Ich werde mich schon einmal auf die Suche nach ihr machen. Sobald ich sie finde, werde ich dich informieren und nein...weite Strecken sind dabei kein Problem.
Wollte sie etwa sagen, sie hätte ihm die letzten drei Wochen jederzeit Bescheid geben können und hatte es nicht getan?
Es gab nichts zu sagen, war die simple Antwort darauf und er schüttelte den Kopf, ließ sich hinter dem Steuer seines Propellerfliegers nieder.
Eines noch bevor du dich zu den Hütern verziehst...Andreja hat etwas herausgefunden, dass vielleicht wichtig werden könnte. Schatten ist auch ein Teil des Lichtes...
Er runzelte verwirrt die Stirn, doch bevor er etwas erwidern konnte verschwand Shadow in den Weiten des dunklen Himmels und so konnte er nur noch leise viel Glück wünschen.
Das würde sie vermutlich ebenso brauchen wie er - immerhin konnte er es sich nicht ausmalen, wie seine Freunde darauf reagieren würden, dass die junge Frau entführt worden war - schon wieder und noch dazu am gleichen Tag an dem sie frei gelassen worden war.
Der Wind fuhr kalt über sein Gesicht als er sich dem Nordpol zuwandte, so schnell flog wie es seinem kleinen Flieger möglich war.
In solchen Zeiten wünschte er sich doch wieder zurück in die passive Existenz in die Pitch ihn gezwungen hatte. Langsam würde er es begrüßen alles hinter sich zu lassen und die Schwere auf seinen Schultern zu lindern.
Natürlich hatten sie jetzt Jack im Team, aber trotzt allem hatten die letzten Wochen sehr an ihm genagt. Und keiner konnte sagen, wie schlimm es noch werden würde.
Und dass das Schicksal nicht schlief musste er feststellen, als er den Pol erreichte und - zu seinem Glück noch unentdeckt - einen Blick auf die Galerie werfen konnte.
Was er dort beobachten konnte, ließ ihn stumm seufzen.
Sie hatten ihn in einem Eck in die Enge getrieben, aber die Verluste auf der eigenen Seite waren nicht zu übersehen. Es war Jack, der bewusstlos auf dem Boden lag, den geliebten Stab konnte man jedoch nirgends entdecken.
Unter der Bandage am rechten Arm des Hasen konnte Sandy das Blut pumpen sehen, ebenso an Nords Schläfe. Jedoch schien es, dass sie trotz allem auch ohne ihn Pitch unter Kontrolle hatten.
Nun ja, es schien aber nur so.
Toothiana, welche die Situation auch eben erst betreten hatte, sah Jack auf dem Boden liegen und Sandy verdrehte die Augen. Der Herr der Schatten hatte schon gewusst, was er tat.
Gefühle waren eine der Stärksten Waffen auf der Welt.
Blind vor Zorn stürmte Fee einfach darauf los, übersah das hinterlistige, wissende Grinsen auf Pitchs Gesicht, achtete nicht auf die Schatten die sich hinter dem Feind zu seiner gefürchteten Sense formierten.