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Louis' POV: 

"Lou? Bist du dir sicher?" Harry sah mich leicht verdaddert an und ich realisierte langsam erst, was ich da gerade gesagt hatte, weshalb ich energisch den Kopf schüttelte. Ich war wieder von ihm weg gerückt und rappelte mich auf, damit wir den Weg zurück zu Harrys Wohnung laufen konnten. 

Betretenes Schweigen herrschte zwischen uns und man hörte nur das Knirschen der Kieselsteine unter unseren Schuhsohlen, ehe Harry schließlich verhalten hustete und mich zum Stehen brachte. 

"Lou", murmelte er bloß, was allerdings reichte, um mir einen Schauer über den Rücken zu jagen. Obwohl mein Verstand mir zuschrie, ich solle mich ja nicht zu ihm umdrehen, tat ich es und blickte in seine aufmerksamen Augen, deren hypnotisches Grün selbst in der Dunkelheit zu leuchten schien. 

"Würdest du es wollen?", fragte er interessiert, woraufhin ich bloß aufstöhnte. "Keine Ahnung. Ich weiß im Moment gar nichts mehr", meinte ich, wobei ich mich verzweifelter anhörte, als ich es eigentlich wollte. 

Dennoch ließ ich zu, dass er mich in seine Arme zog und spürte, wie sein Atem in meinem Nacken abprallte, was mich schrecklich nervös machte. Also löste ich mich relativ schnell von ihm und schlenderte möglichst unbeirrt weiter, wohingegen Harry sich zurückfallen ließ, sodass ich mich wieder zu ihm drehte. 

"Was?", rief ich ihm zu, beide Arme in die Luft werfend, um meinem Unmut Ausdruck zu verleihen. Ich wollte nicht darüber reden, denn ich befürchtete, sonst etwas unüberlegtes zu tun - immerhin hatte ich ihn vor wenigen Minuten noch fast geküsst. 

Aber Harry blieb stur und verschränkte nur demonstrativ die Arme vor der Brust, triumphierend eine Augenbraue hebend. "Ohne mich kommst du nicht in die Wohnung", erinnerte er mich, wofür ich ihm den Stinkefinger zeigte. 

"Ich könnte klingeln", erwiderte ich, weshalb er nur trocken entgegnete: "Das würdest du nicht wagen. Niall kann sehr sauer werden, wenn man ihm seinen Schlaf raubt."

"Boah, Mann, das ist mir doch egal!", schrie ich, mittlerweile meine Hände wütend zu Fäusten ballend. Er sollte mich in Ruhe lassen damit, die Bitte war mir lediglich raus gerutscht - wahrscheinlich, weil seine Nähe mich total benebelt hatte. 

"Lou. Es ist okay", versuchte der Punk, mich zu beruhigen, bevor er einige Schritte in meine Richtung machte. "Gut, können wir das dann bitte vergessen?", flehte ich, während ich seinem ausgestreckten Arm auswich. "Ja. Natürlich." Resigniert ließ er seine Hand sinken und stopfte sie stattdessen in seine Jackentasche, den Weg fortsetzend.

Sobald wir kurz darauf erneut in seinem Flur standen und aus unseren Schuhen schlüpften, schielte er immer wieder verstohlen zu mir, bis ich irgendwann in meiner Bewegung innehielt und zu ihm blickte. 

"Was?", fauchte ich patzig und erschrak mich beinahe selbst vor der Kühle meiner Stimme. Sofort verzog Harry seine Lippen zu einem schmalen Strich und winkte ab. "Ach, nichts." "Sorry wegen eben", zischte ich ihm zu, danach öffnete ich die Tür zum Wohnzimmer, aus dem leises Schnarchen ertönte. 

Etwas unschlüssig blieb ich auf der Schwelle stehen, da ich nicht so wirklich wusste, was ich jetzt noch tun konnte. Zum einen war ich verdammt müde und hoffte, nach einer Mütze Schlaf diesen peinlichen Moment der Schwäche einfach vergessen zu haben, aber auf der anderen Seite wollte ich nicht, dass Harry ging. 

Ihm schien es ähnlich zu gehen, denn plötzlich hatte er die Tür wieder zugezogen und bedeutete mir, ihm in die Küche zu folgen. Ich tat, wie mir befohlen, und kaum dass wir sie erreicht hatten, drückte er mich gegen den Kühlschrank, eine Hand oberhalb meines Kopfes platziert.

"Sorry, aber ich muss es einfach wissen." Und gerade als ich fragen wollte, von was er sprach, legten sich seine Lippen auf meine. Im ersten Augenblick war ich in vollkommene Schockstarre verfallen, doch dann begann ich, seinen Kuss zu erwidern und meine Finger um seine Taille zu legen. 

Fast wie von selbst bahnten sie sich unter sein Shirt und berührten sanft die warme Haut seiner Rippen, wo sich prompt eine Gänsehaut bildete. Leise stöhnte Harry auf und schob ein Bein zwischen meine, sodass meine Erregung gefährlich gegen seinen Oberschenkel pochte und ich merkte, wie mir immer heißer wurde. 

Wenn er jetzt nicht aufhörte, würde ich die Kontrolle verlieren, so viel stand fest. Just in dieser Sekunde ließ er von mir ab und stieß sich von mir weg, seine Haare raufend. "Fuck", fluchte er und drehte sich einige Male um die eigene Achse, bevor er sich wieder vor mir aufbaute, die Stirn gerunzelt und die Augen zu engen Schlitzen verzogen. 

Ich spürte seine Anspannung und wagte kaum, Luft zu holen, bis er schließlich laut ausatmete und sich meinem Ohr näherte. "Du machst mich wahnsinnig, Tomlinson", wiederholte er meine vorherigen Worte, wodurch ich tatsächlich kichern musste und mein Herz zu zerspringen drohte. 

Ich wollte mit ihm schlafen, sehr sogar, aber ich befürchtete, mich angesichts mangelnder Erfahrung total zu blamieren - der Sex mit Lena war nie erwähnenswert gewesen, und mit Männern hatte ich sowieso noch nie geschlafen. 

Trotzdem ließ ich zu, dass er an meinem Hals saugte und ebenfalls seine Hände unter mein Oberteil gleiten ließ. Mein Atem verschnellerte sich und das Blut in meinen Adern begann zu pulsieren, sodass ich unter seinen Fingerkuppen zu zerfließen schien. 

"Wir können doch nicht...", raunte ich mit flatternden Lidern, da ich demnächst nicht mehr an mich halten konnte und unter keinen Umständen wollte, dass Niall oder womöglich noch Nia etwas davon mitbekamen.  

"Schh", machte Harry bloß und legte seinen Zeigefinger an meine Lippen. "Komm mit." Mit diesen Worten zog er mich hinter sich her in ein Zimmer, das mir bis dato gänzlich unbekannt war. 

Es diente wohl als Rumpelkammer, denn ich hatte Mühe, nicht über irgendwelche Kartons oder herumfliegende Schuhe zu stolpern, während Harry mich führte. In der Ecke des Raumes lag eine abgewetzte Matratze, auf die er mich sanft stieß. 

Er knipste ein kleines Lämpchen an, das an der Wand befestigt war und zog sich sein Shirt aus, dann beugte er sich über mich, kleine Küsse auf meine Schlüsselbeine hauchend. "Sag mir, wenn dir etwas weh tut. Ich werde vorsichtig sein", flüsterte er dabei und kramte in einer Kiste am Kopfende der Matratze, ehe er ein Kondom und eine Tube Gleitgel zückte. 

Zwar machte mich das unheimlich nervös und die Selbstzweifel klopften wieder an, aber ich wollte ihn zu sehr spüren, um einen Rückzieher zu machen. Deswegen nickte ich tapfer und beobachtete, wie er meine Jeans, die inzwischen verdächtig eng saß, von mir streifte und behutsam den Bund meiner Boxershorts entlang fuhr, mich schier in den Wahnsinn treibend. 

Ein zärtliches Lächeln auf den Lippen tragend entledigte er sie mir ebenfalls, bevor er auch seinen Hosenknopf öffnete. Ich unterdrückte ein Wimmern und schlang meine Beine um ihn, als er sich vollständig auf mich legte und einhändig die Kondompackung aufriss. 

Sobald er letztendlich in mich eindrang, lag eine Hand an meiner Wange und er wisperte: "Du bist unglaublich toll", was mich schlagartig in den 7. Himmel schickte - falls ich nicht längst schon da war. 

uff, da hätten wir es nun: das berühmte erste mal für louis und das erste mal zwischen den beiden. und es ist so unglaublich kitschig, hahaha. dennoch hoffe ich, dass es euch gefallen hat! lasst mir gerne eure meinungen da. 

wir lesen uns, all the love. xx

Streets of Frankfurt - Larry Stylinson ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt