Harrys POV:
Nachdem wir gekommen waren, ließ ich mich keuchend neben Louis sinken und legte einen Arm um ihn, woraufhin er sich näher an meinen Oberkörper kuschelte und ich spürte, wie sich sein Herzschlag allmählich wieder normalisierte.
"Danke", flüsterte er irgendwann in die Stille hinein, was ich bloß mit einem Kuss auf seine Schläfe beantwortete. Noch einige Minuten verharrten wir nebeneinander, bis ich schließlich aufstand, um aus dem Wohnzimmer zwei Fleecedecken zu holen, die ich über uns ausbreitete.
Mit einem "Gute Nacht" schloss ich genüsslich die Augen und war schon beinahe eingeschlafen, als seine Stimme abermals leise neben mir erklang; "Du wirst es zwar nie erwidern, aber ich liebe dich."
Schlagartig war ich hellwach und spannte unwillkürlich jegliche Muskeln an, wobei ich hoffte, dass ihm das nicht auffiel. Glücklicherweise stieß er jedoch nur noch ein Seufzen aus, ehe er sich auf die Seite wälzte und innerhalb kürzester Zeit gleichmäßig atmete.
Ich hingegen hatte das Gefühl, seit Ewigkeiten die Luft anzuhalten, weshalb ich vorsichtig aufstand und über ihn stieg, darauf bedacht, ihn nicht zu wecken. Ich setzte mich in den Sessel, der in der entgegengesetzten Raumecke stand und betrachtete seine Silhouette. Im Schein des Mondes, der durch die Schlitze des Rolladen fiel, sah ich, wie sein Brustkorb sich hob und senkte, seine Augenfalten sich immer wieder kräuselten und er ab und zu schnaubend die Nase verzog - wahrscheinlich träumte er.
Er liebte mich. Und egal, ob er es nur im Hormonrausches des Orgasmus' gesagt hatte, oder ihm die Worte schon länger auf der Zunge lagen - sie brachten mich vollends aus der Fassung. Spätestens seit dem Kuss in der Küche vor knapp einer Stunde konnte ich zwar nicht mehr leugnen, vollkommen in ihn verschossen zu sein, aber "lieben" war noch ein Level höher.
Nia liebte ich. Sie war seit Jahren an meiner Seite, kannte mich in- und auswendig und brachte mich zum Lachen, egal wie scheiße es mir auch ging.
Und Louis? Louis war aufregend, ein Abenteuer. Je nachdem, wie er gelaunt war, verliefen meine Bemühungen, ihm nahe zu sein, im Sande oder trafen bei ihm voll ins Schwarze. Mal war er Wachs in meinen Fingern, mal sträubte er sich wie eine wilde Katze. Doch egal, was er sagte, das Leuchten in seinen eisblauen Augen konnte er nicht wirklich verstecken. Selbst vorhin, als er versucht hatte, vor mir zu flüchten.
Zufrieden schmunzelzte ich. Zugegebenermaßen genoss ich es, dass ich im Grunde immer die Überhand über ihn hatte und er letztendlich immer das tat, was ich ihm ans Herz legte. Aber ich genoss es nicht nur, weil ich gerne dominant war, sondern auch, weil ich mochte, wie er sich mir immer mehr öffnete und mit jedem Atemzug entspannter wurde. Mittlerweile bekam ich immer mehr Züge des wahren Louis zu Gesicht, der einst unter einer Menge Hass begraben worden war - und es gefiel mir. Er gefiel mir, zumal er absolut wundervoll in meinen Klamotten aussah.
Okay, vielleicht war ich ein bisschen mehr, als nur verschossen.
Damit ich nicht noch mehr nachdenken konnte, richtete ich mich wieder auf und wollte mich gerade zurück zu ihm legen, da knackte das Türschloss und eine verschlafene Nia stand im Türrahmen.
"Harry?", wisperte sie und wusste natürlich sofort, was passiert war. Normalerweise würde ich ihr in solch einer Situation erzählen, wie der Sex gewesen war, ihr einen Gute-Nacht-Kuss geben und danach wie gewohnt neben ihr einschlafen. Doch nun lag ein unangenehmes Schweigen zwischen uns und ich spürte, wie sehr ihr das alles missfiel.
"Na ja. Sonst haben wir die One Night Stands nicht in unserer Wohnung und lassen sie anschließend bei uns schlafen. Und ich dachte, der Kuss am Sonntag war nur, weil du wissen wolltest, ob er auf Kerle steht", murmelte sie etwas zerknirscht, kaum dass wir wenig später in der Küche saßen.
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Streets of Frankfurt - Larry Stylinson ✔️
FanfictionHarry Styles. Das ist der Kerl, der sein Studium abgebrochen hat, über und über mit Tattoos übersät ist und gemeinsam mit seinen Freunden Naziaufmärsche blockiert. Louis Tomlinson. Das ist der Kerl, der die Schule abgebrochen hat, sich den Kopf ras...