Prolog

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"Scheiße, verflucht! Die Afd zieht mit 13% in den Bundestag!" Harry Styles fuhr sich gestresst mit einer Hand durch die gefärbten Haare, während er mit der anderen sein Handy mit dem erschreckende Wahlergebnis umklammert hielt. "Verfickte Nazis", knurrte sein bester Freund Niall, der sich auf dem schäbigen Sessel seiner Großmutter zusammengerollt hatte und abschätzig die Asche seiner Zigarette abklopfte.

"Du sagst es." Harry ließ sich mit einem genervten Stöhnen auf dem Boden nieder, verknotete seine Beine zum Schneidersitz und scrollte mit zusammengekniffenen Augen durch die zahllosen Beiträge auf Twitter. Die meisten Nutzer empörten sich über den Ausgang der Wahl und prangerten das "faschistische Dreckspack" von Afd-Wählern an, doch auch einige Stimmen der Gegenseite meldeten sich zu Wort - lächerliche Begriffe wie "Genderwahn", "Frühsexualisierung" oder beängstigende "Islamisierung" fielen und sorgten dafür, dass der Lockenkopf am liebsten irgendetwas zerschlagen hätte.

Stattdessen aber schleuderte er lediglich sein Smartphone quer durch den Raum, rappelte sich auf und griff nach seiner schwarzen Lederjacke, an deren Rücken "ITS CALLED ANARCHY, ARSEHOLE" stand, und deren Schultern mit Nieten besetzt war.

Dann stapfte er mit seinen klobigen Springerstiefeln aus dem Wohnzimmer von Nialls Granny, rief der alten Dame, die wie immer in der Küche saß und strickte, einen Abschiedsgruß zu, ehe er die Wohnung ganz verließ, die Tür hinter sich krachend ins Schloß fallen lassend.

Kaum dass er unten an der frischen Luft war, zückte er ebenfalls seine Schachtel Malboros und steckte sich eine Kippe zwischen die Lippen - er wartete damit immer, bis er aus dem Haus draußen war, weil er es unhöflich Mrs. Horan gegenüber fand, ihre vier Wände mit dem Gestank von Rauch und Tabak zu verpesten.

Dieses Mal sogar folgte ihm auch Niall, der sich im Gegensatz zu seinem besten Freund keine großen Gedanken um die Wohnung seiner Großmutter machte. Jetzt jedoch stellte er sich neben den Jüngeren, der ihn trotzdem mit seiner hühnenhaften Statue mühelos überragte.

Eine Weile herrschte Stille zwischen ihnen, in der lediglich das Ausatmen der beiden jungen Männer zu hören war, bis Harry irgendwann mit zusammengebissenen Zähnen murmelte:

"Wir müssen irgendetwas unternehmen, sonst wird mir das hier zu braun."

meinungen zum anfang? alles liebe! xx


Streets of Frankfurt - Larry Stylinson ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt