Chapter 8

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,,Das werden sie jetzt sehen" flüsterte er hörbar und zog mich an der Hand aus dem Zimmer. Ich schaltete das Licht aus und schloss die Tür hinter mir, bevor wir die Treppen hinunter trappten und unsere Jacken überzogen.

Es herrschte eine Weile Stille, die aber kein bisschen unangenehm war. Im Gegenteil.
Beide waren in ihren Gedanken, vor allem Dylan, der unbedingt herausfinden wollte, wohin Thomas ihn führt bevor sie ankommen. Thomas hingegen dachte an all mögliche Dinge. Er mochte Dylan, aber nicht freundschaftlich. Jedes Mal wenn Dylan ihn auch nur ansah stieg sein Puls auf 200, ganz zu schweigen von seiner Gänsehaut die ihn überfuhr. Er wollte am liebsten die ganze Zeit mit Dylan verbringen, mit ihm zusammen über dumme Witze lachen und in tolle Erinnerungen schwelgen. Er war eigentlich nie so der Mensch der auf andere zu ging, lieber blieb er alleine im Schatten für sich, aber irgendwas in ihm wollte einfach Dylan kennenlernen.

,,Gib mir ein Tipp, wohin bringst du mich". Dylan durchbrach die Stille und sah Thomas von der Seite an. Er studierte sein immer breiter werdendes lächeln, und diese im Laternenlicht wunderschönen Augen.
Er fand seine Augen neben seinem Charakter am schönsten. Wenn nämlich Licht von der Seite in sein Auge schien war es ein wunderschönes grün-braun, und im Schatten, entgegen dem Licht oder der Sonne, war es ein dunkles Schokoladen braun. Seine Augenfarbe war einfach so sonderbar und wundervoll, man kann es garnicht in Worte fassen wie schön sie sind.
Dylan lächelte über den Gedanken und sah dann wie er zum Wort ansetzte.

,,Bei Tag kannst du uns nicht sehen, bei Nacht kannst du uns nachgehen, was bin ich"

Er hob die Arme in die Luft und gestikulierte wild umher. Es war niedlich gleichzeitig verwirrte es mich umso mehr. Ein Rätsel also. Meine Mutter und ich haben damals immer zusammen im Altersheim Kreuzworträtsel gelöst, aber kann man das damit vergleichen ?
Er sah mich mit einem lächeln an, was ich nur leicht erwiderte. Ich biss mir auf die Unterlippe und dachte nach. Ich ging jedes Kreuzworträtsel an was ich mich erinnern konnte durch. Sogar durch das Rätselbuch was mein Opa mir zum 4. Geburtstag schenkte. ,,Bei Tag kannst du uns nicht sehen, bei Nacht kannst du uns nachgehen, was bin ich" murmelte ich vor mich hin.
Ich wiederholte seine Bewegungen in meinm Kopf. seine Gestiken-. ,,Seine Gestiken nach oben, in den Himmel. Sterne, STERNENHIMMEL, STE-rne" schrie ich schon fast, bis er mir die Hand vor den Mund hielt und ich nurnoch murmeln konnte. ,,Ja es sind Sterne, der Sternenhimmel, das war Tipp genug, mehr werde ich dir nicht verraten du neugieriger" kicherte er und nahm langsam seine Hand von meinem Mund.
,,Ich bin so schlau" lobte ich mich selbst und klopfte mir vor Stolz auf die Schultern, woraufhin wir beide anfingen zu lachen.

,,Weißt du wie spät es ist?" fragte ich Thomas und sah kurz zu ihm rüber. Er sah in den kleinen Wald durch den wir liefen indem ein kleiner See lag, der im Mondlicht schimmerte. Er hob seinen Arm und wendete seinen Blick auf seine Armbanduhr.
,,ich kann's nicht erkennen" sagte er und lächelte, führte seinen Arm näher zu seinen Augen und probierte weiter die Uhrzeit zu erkennen. Ich kicherte leicht und nahm dann seinen Arm um selbst auf die Uhrzeit zu schauen, wobei wir stehen blieben.
Ich drückte meine Augen zusammen um die Uhrzeit vielleicht besser erkennen zu können, doch es war unmöglich. Die Zahlen und Striche und sogar die Uhrzeiger. Es sah so aus als wenn sie in alle Richtungen flogen und einfach durch das kleine Uhrengehäuse durchdrangen.
Vielleicht sollte ich nie wieder so viel trinken. Nie wieder.
,,ich glaube...." nuschelte ich und kniff meine Augen noch weiter zusammen, doch umso weiter ich sie zusammenkniff, desto mehr verschwamm alles. ,,ich kann es dir echt nicht sagen, wir sind wahrscheinlich zu betrunken". Er lachte, ebenso wie ich.

Ich hielt sein Handgelenk noch immer leicht in meiner Hand. Er sah zu mir auf, und lächelte leicht was ich nur erwidern konnte.
Er nahm mit seiner anderen Hand meine Hand von seinem Handgelenk und verschränkte sie miteinander. Tausende von angenehmen, wärmenden Blitzen durchströmten meine Haut und ich spürte wie mir die Wärme ins Gesicht stieg. Zum Glück war es dunkel, sonst hätte er wahrscheinlich gesehen wie rot ich wäre weil er unsere Finger verschränkt.

Wir bogen in einen ganz schmalen Waldweg, links und rechts mit Büschen und kleinen Bäumen verseht.
Die Vögel fingen an ihre Lieder vor sich hinzupfeifen was ein Zeichen dafür war, dass es schon ziemlich früh sein musste.
,,Sind wir da?" fragte ich Thomas und er nickte, bevor er sich aus der gebeugten Haltung, wieder in die gerade Haltung begab, ebenso wie ich.

Es war ein kleiner See rundum waren Klippen und ein ganz kleiner Wasserfall der aus einer Quelle entstand. ,,Holy moly" staunte ich vor mich hin.
Der Vollmond spiegelte sich im ruhigen Wasser und der Himmel, war nur so mit Sternen bedeckt.

Ich sah zu Thomas, der schon an einem großen Baum die Decken ausbreitete, und mich zu sich herwinkte.
,,Sag mir jetzt was das wird." lächelte ich und zog ihn sanft zu mir hoch. Ich spürte seinen Atmen auf meiner Haut, und mich durchfuhr ein kribbeln.

,,Hast du jemals unter dem Sternenhimmel geschlafen?" Flüsterte er und lächelte.
Ich erwiderte sein lächeln und schüttelte den Kopf wortlos. ,,Dann...-" er löste meine Hände von seinem Kragen und wir schauten auf die Decken die er ausbreitete. ,,...- wirst du es heute, der Himmel ist Wolkenlos und es sind milde 20 Grad. Toll oder ?
Ich nickte und konnte nicht verhindern, dass mein lächeln immer breiter wurde. Unterbewusst dachte ich er will mich in einen Wald verschleppen und mich qualvoll umbringen, aber sowas - niedliches.

Er legte sich hin und lehnte sich gegen den Baumstamm, ebenso wie ich und wir zogen uns die Decke bis zum Bauch. ,,Es ist wunderschön hier" flüsterte ich und sah ihn an.
Er rutschte näher an mich heran und legte einen Arm hinter mein Nacken und verschränkte mit seiner freien Hand unsere Finger.

Die Vögel sangen ihre Lieder vor sich her und kommunizierten mit ihren Gesellen, der kleine Wasserfall der aus der Klippe herauslief sorgte für eine entspannte Atmosphäre, der Mond spiegelte sich in dem kleinen See, umgeben von Bäumen, Brombeersträuchern, anderem Gestrüpp und den Klippen, von denen ebenfalls Bäume und Büsche hervorragten. Dieser Ort ist atemberaubend schön.

,,Findest du es nicht auch cool wie es immer mehr Sterne werden, je länger du in den Himmel schaust ?"
Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter, und beobachtete den Himmel, wie es immer mehr Sterne wurden. ,,Es ist wunderbar, so wie du" flüsterte er und wurde zum Ende zu immer leiser. Ich kicherte und schaute zu ihm nach oben.

Er blickte zu mir und lächelte mich warm an.
,,Dylan" flüsterte er. ,,Ja"
,,Du bist wunderschöner als dieser ganze Himmel und dieser ganze Weltraum und dieser ganze Ort". Ich kicherte, ebenso wie er bevor er sich weiter zu mir lehnte.
Automatisch, lehnte ich mich ebenfalls ihm näher, und ich spürte wie sein Atmen meine Haut traf.

Bis es endlich geschah.

Seine Lippen berührten meine, es war leidenschaftlicher als vorher vor der Haustür.
Ich steckte all meine Gefühle, die sich diesen Abend zu ihm aufgebaut haben in diesen Kuss. Die Schönheit seiner Persönlichkeit, seiner Augen, seiner roten vollen Lippen. Einfach alles. Die Schmetterlinge in meinem Bauch vermehrten sich jede Sekunde und wurden immer mehr. Es war ein unbeschreibliches Gefühl.

Wir lösten uns und ich schaute verschämt nach unten. Ich vernahm ein leises kichern und lehnte meine Kopf auf seine Brust.

Zusammen schauten wir noch Ewigkeiten in den Sternenhimmel, erkannten Sternbilder spielten ich sehe was was du nicht sieht (ja im dunkeln) und genoßen einfach nur die Zeit zusammen.
Ich schloss meine Augen und hörte nurnoch auf meine Umgebung. Die Vögel, Der kleine Wasserfall, das sich bewegende Wasser, die Grillen die im Grass ihre Musik spielten und vereinzelt mal eine Eule.
Ich driftete langsam in den Schlaf, meine Gedanken wurden von der Dunkelheit verschluckt. Das einzigste was ich noch wahrnahm, war der regelmäßige Herzschlag von Thomas, der wie Musik in meinen Ohren klang.
,,Gute Nacht Dyl" flüsterte Thomas.
Nun war ich endgültig in der Traumwelt.

Hi :)
Ich werd probieren jetzt öfter längere Kapitel mit ca 1500-2000 Wörtern zu schreiben :)

Btw, die Logikfehler von Thomas sind so gewollt, ich lass ihn extra ,,dieser Weltall" sagen weil sie ja noch betrunken sind. Ich will nur nicht sowas wie ,, willscht du Fernshjr guckjen" oder so schreiben weil ich sowas selbst nicht mag und es glaub ich auch angenehmer für euch ist :)
-Hab oben mal so Natur Geräusche reingetan, wers mag kanns ja während des lesens laufen lassen :)

Hoffe das Kapitel hat euch gefallen, ich finds cute jdksj

Londoner Bar | DylmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt