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"Mama wir müssen reden" meinte ich, als ich die Haustür aufschloss. "Ja natürlich, komm zu mir mein Schatz" rief sie aus dem Wohnzimmer. Sie saß auf der Couch und um sie herum überall Blätter verteilt.

"Über was willst du reden?" fragte sie und sah von einem Blatt auf zu mir. "I-ich... Ich kann nicht mehr zur Schule gehen... Ich ertrage das einfach nicht" seufzte ich und ließ mich in den Sessel fallen. "Was erträgst du nicht?" fragte sie mich und legte nun das Blatt hin.

"Wie mich alle anschauen, so mitleidig" brummte ich. "Und der Platz neben mir ist leer. Alle sagen es tut ihnen Leid was passiert ist und ich halte das einfach nicht mehr aus" ein Klos bildete sich in meinem Hals und mir schossen schon wieder tränen in die Augen.

Sie atmete tief durch und überlegte eine weile. "Möchtest du Umziehen?"

Diese Frage traf mich ziemlich unerwartet. "D-du... würdest mit mir Umziehen?" fragte ich schockiert. "Ja natürlich, wenn dir das weiterhilft. Ich möchte, dass es dir besser geht, nicht dass du zu einem Ort gehen musst an dem du jedes mal in Tränen ausbrichst" sagte sie einfühlsam.

"Danke" hauchte ich und Umarmte sie. "Du brauchst mir nicht zu Danken mein Schatz" sagte sie. "Jetzt müssen wir aber ein Haus finden, wo wir hinziehen. Schon Ideen?" fragte sie.

"Nicht wirklich" murmelte ich und ließ mich wieder in den Sessel fallen. "Okay dann machen wir das jetzt so; Ich kümmere mich um alles Schriftliche, während du hier alles in Kartons packst, damit wir das nur noch in den Transporter einladen müssen, okay?" meinte sie.

"Okay" lächelte ich leicht. "Na dann fang an!"

___

Die nächsten Tage war ich nur damit beschäftigt Sachen in Kartons zu Räumen, während meine Mutter ständig irgendwo hin musste. Ich Arbeitete mich von Raum zu Raum und Packte wirklich alles, bis auf die Möbel Logischerweise, in Kartons.

Ich hatte in meinem Zimmer angefangen, war zum Wohnzimmer gegangen, in unser kleines Arbeitszimmer, Abstellräume, aus dem Bad holte ich das meiste heraus und die Küche war auch weitgehend eingepackt.

Mein Handy fing an zu Klingeln, es war Sandy. Seufzend nahm ich ab. "Du willst jetzt einfach so gehen?" fragte sie, nicht gerade begeistert. "Sandy es tut mir leid aber ich kann das nicht" sagte ich ruhig. "Denkst du uns fällt es leicht, jeden Tag in die Schule zu gehen und immer wieder an Kyle erinnert zu werden?" fragte sie aufgebracht.

"Nein das glaube ich nicht. Aber wenn ich noch einen Tag weiter bei diesem Gottverdammten Ort bleiben muss, dann werde ich sicher so enden wie Kyle" sagte ich harsch.

"Tut mir leid Sandy, ich wollte nicht, dass es so böse rauskommt" sagte ich schuldbewusst. "Ist okay" seufzte sie, "Ich verstehe dich".

"Mach mir aber bitte den gefallen und melde dich ab und zu mal, okay?" meinte sie nach einer weile stille. "Mache ich" sagte ich leise. "Okay. Viel Spaß dann in deinem neuen Zuhause. Wo geht's denn hin?"

"Ich habe ehrlich gesagt noch keine Ahnung. Meine Mutter macht ein ziemlich großes Geheimnis daraus" murmelte ich. "Na dann viel Spaß in deinem neuen Geheimnisvollen Zuhause" meinte sie und ich konnte ein leichtes lachen von ihr hören. "Das werde ich bestimmt haben" sagte ich lächelnd. Damit war der Anruf beendet.

"Bist du fertig?" fragte meine Mutter. "Mit was?" fragte ich verwirrt. "Ja mit packen. Wir können heute schon los. Der Umzugswagen steht unten" meinte sie lächelnd. "Wirklich?" fragte ich sie aufgeregt. "Ja, komm" meinte sie lachend und so fingen wir an, mit den zwei Helfern die ganzen Kartons in den Umzugswagen zu Räumen.

___

"Hallo Alex" sagte die Frau, höflich wie eh und je. "Ich denke du bist hier um über Kyle zu reden?" fragte sie mich. "J-ja" brachte ich heraus.

"Okay, dann fang mal an" sie lächelte mich sanft an. "I-ich weiß nicht, ob sie das mitbekommen haben, aber ich hatte Schluss gemacht mit ihm, weil ich dachte er steht auf Lissy, eine Freundin von ihm und ich habe mir all das viel schlimmer eingeredet, als es war, weshalb letztlich all das Passiert ist" fing ich an.

"Okay. Fangen wir von vorne an. Du hattest Zweifel, Kyle wäre dir Fremd gegangen?" fragte Ms. Chamberlain mich. "J-ja" antwortete ich. "Und deshalb hast du die Beziehung beendet?" fragte sie weiter. "Ja" sagte ich kleinlaut.

"Ich wusste nicht was ich machen soll, in dem Moment schien mir das am besten. Ich habe mir eingeredet, dass ich ihn nicht mehr liebe und wollte einfach nur darüber hinwegkommen, aber dann hat er sich das Leben genommen und ich musste einsehen was für einen riesen Fehler ich gemacht habe. Ich kann nicht mehr in die Schule gehen ohne ständig an ihn erinnert zu werden. Entweder sagen alle, dass es ihnen leid tut was passiert ist, oder ich sitze auf meinem Platz und neben mir ist ein leerer Stuhl" sagte ich.

"Deshalb habe ich mich mit meiner Mutter entschieden Umzuziehen" hängte ich noch hinten dran.

"Ihr möchtet Umziehen?" fragte sie Nachdenklich. Ich nickte schwach.

"Okay. Natürlich wird es das leichter machen, wieder in den Alltag zurückzukommen. Aber Alex, ich möchte, dass du all dies hier verarbeitest und nicht in eine Ecke deines Kopfes drängst, um es dort zu vergraben. Du sollst einen Weg finden mit diesem Problem in deinem Alltag umzugehen und nicht diesen aus dem Weg gehen" sagte sie.

"Ich weiß" murmelte ich.

Sie atmete tief durch. "Dann Wünsche ich dir, sowie deiner Mutter viel Glück in eurem neuen Zuhause. Kommt gut dort an" sie lächelte mich sanft an.

"Danke Ms. Chamberlain" sagte ich ebenfalls lächelnd und verließ ihr Büro.

This love has to End (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt