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Gedankenverloren starrte ich meine Decke an. Nachdem Ace das zu mir gesagt hat, bin ich ziemlich schnell verschwunden und hatte Brian nur geschrieben, dass ich wieder nach Hause musste. Meine Decke war schlicht weiß, wenn nicht sogar ein wenig kahl. Draußen war dunkel, was erwartet man auch um 3 Uhr nachts? Warum sagt Ace sowas zu mir? Meint er das ernst, oder wollte er sich einfach über meine Reaktion lustig machen?

Seufzend stand ich auf und öffnete meine Balkontür, wo mir die kühle Nachtluft entgegen kam. Ich lehnte mich an dem Geländer an und zündete mir daraufhin eine Zigarette an. Ich atmete den Qualm tief ein, ehe ich ihn nach ein paar Sekunden wieder ausblies.

Ich sah durch unseren Garten, in dem ich nur schwache Umrisse der Sitzecke erkennen konnte. Alles war dunkel bis auf die Sterne, die schienen. Ich liebe die Sterne. Sie scheinen selbst in der dunkelsten Nacht.

Auf einmal hörte ich etwas rascheln. Bei dem anderen Haus hangelte sich jemand am Balkon hoch. Es sah eher ungeschickt als Sportlich aus, aber die Person schaffte es, ehe sie schnell im inneren verschwand. Da hat wohl jemand nicht gefragt, ob er bis spät in die Nacht rausdarf.

Seufzend drückte ich meine Zigarette aus und lief wieder rein, wo ich mich einfach auf mein Bett fallen ließ. Ich hab ja in ein paar Stunden schon wieder Schule...

***

Genervt drehte ich mich um und drückte meinen Kopf in das Kissen.

Ich schaltete meinen nervtötenden Wecker aus und drehte mich auf meinen Rücken. Ich starrte erneut meine Decke an. Kann ich heute krank machen? Aber schon am zweiten Tag zu fehlen wäre nicht gerade vorteilhaft. Seufzend rollte ich mich aus meinem Bett und machte mich fertig.

Als ich es irgendwie geschafft hatte mich fertig zu machen, lief ich runter in die Küche um mir schnell ein Brötchen zu schmieren. Nachdem ich das getan hatte, stopfte ich es in meine Tasche und machte mich schon auf den Weg zur Schule.

"Hey Alex!" begrüßte Liah mich und lief neben mir her. "Hey"

"Na wie war es gestern auf der Party?" fragte sie. "Naja ganz gut" murmelte ich. "Warum warst du nicht da?" fragte ich sie verwirrt. "Ich hatte einen Mädelsabend mit Jessy und Olivette" antwortete sie. "Schau" sagte sie begeistert und hielt mir ihre Hand vors Gesicht. Sie hatte frisch gemachte Nägel, die ganz gut aussahen. "Schick"

"Du... kann ich dich was fragen?" fragte ich sie nach einer weile. "Ja klar, was?"

"Kann es sein, dass Ace... schwul ist?" fragte ich einfach, da ich keine Ahnung hatte, wie ich es anders ausdrücken sollte. Ich konnte mir sein verhalten von gestern Abend oder heute Nacht oder wann immernoch nicht erklären.

Sie lachte kurz leise, ehe sie mich grinsend ansah. "Naja, es gibt keine offizielle Bestätigung dafür, aber taten sprechen für sich, habe ich nicht recht?" meinte sie immernoch leicht belustigt, ehe sie in unser Klassenzimmer lief. Naja, wo sie recht hat. Ich setzte mich neben sie und packte meine Sachen aus.

Die Klasse füllte sich immer weiter und etwas in meinem Blickwinkel zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Ace lief grinsend in die Klasse herein mit Brandon hinter ihm. Ace lief in eine Reihe hinter mir, während Brandon sich ebenfalls wieder auf seinen Platz setzte.

"Wo bist du gestern noch hin? Du warst einfach weg?" fragte Brandon mich. "Ich hab mit.... eh.... mit einem Mädchen getanzt" meinte ich, da mir ihr Name einfach nicht mehr einfiel. Brandon sah mich nur grinsend an, ehe er sich umdrehte und keine Sekunde später der Lehrer mit dem Unterricht anfing. Ich fing an zu gähnen, das wird ein lager Tag.

***

"Hey, was hast du heute noch nach der Schule vor?" fragte Liah mich, als ich gerade aus dem Gebäude rauslief. "Ich hatte eigentlich vor mich auf mein Bett zu legen und noch ein paar Stunden zu Schlafen" meinte ich und kratzte meinen Nacken. "Warum fragst du?" fragte ich sie.

"Ich gehe mit Mary und Jessy noch in die Stadt. Ich dachte, du willst vielleicht mitkommen?" fragte sie. "Liebend gern, aber wenn ich mehr als drei Stunden schlaf bekommen habe" meinte ich lächelnd. "Okay, dann geh mal Schlafen du Schlafmütze" sagte sie lachend, ehe sie zu Mary und Jessy lief, die mir zuwanken. Ich wank zurück und lief dann los.

"Jo, wohin bist gestern so schnell verschwunden?" fragte auf einmal Ace neben mir. Ich sah ihn kurz verwirrt an. "Ich wollte nach Hause und wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf bekommen" meinte ich, ehe ich meinen Blick wieder auf den Weg richtete. "Achso" meinte er, in so einem Spöttischen Ton.

"Was denkst du denn?" fragte ich provokativ und sah ihn wieder an. Er beobachtete mich kurz berechnend und sagte dann, "Ich dachte, du bist vor mir geflüchtet".

"Warum sollte ich vor dir Flüchten?" fragte ich ihn belustigt. Er schenkte mir wieder eines seiner amüsierten lächeln. "Gib es zu" raunte er dann. "Du hattest Angst, ich würde mir dich noch krallen" meinte er und stellte sich wie gestern vor mich.

"Was lässt dich denken, ich würde mich von dir abschleppen lassen?" fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. Er sah mich kurz mit zusammengekniffenen Augen an. "Alleine schon wie du mich angestarrt hast, hat mir als Bestätigung gereicht"

"Wann habe ich dich angestarrt?" fragte ich, worauf er wieder anfing zu grinsen. "Du Wohnst doch hier, oder?" fragte er und deutete auf ein Haus, ca. 500 Meter entfernt von uns. "Warum?" fragte ich Skeptisch.

"Wenn ja, dann habe ich einen Perfekten blick in dein Zimmer" hauchte er verführerisch und sah mir wieder direkt in die Augen.

"D-du... Du wohnst da?" fragte ich geschockt. "Oh ja baby" sagte er und zwinkerte mir kurz zu, ehe er weiterlief. Seit wann Wohnt er da? UND WARUM WUSSTE ICH NICHTS DAVON? Warte, habe ich ihn dann letztens beim Umziehen gesehen?! Das darf doch nicht wahr sein! Warum muss ausgerechnet er gegenüber von mir Wohnen?

"Willst du da den ganzen Tag rumstehen wie eine Statue?" fragte Ace belustigt ein paar Meter weiter. Ja, das wäre garnicht mal so schlecht.

Murrend setzte ich mich wieder in Bewegung. "Was schaust du denn jetzt so genervt? Du hast die geilste Person der Welt als Nachbar!" sagte er, wahrscheinlich einfach nur, um mich weiter mit dem Fakt zu nerven. Ich gab nur ein genervtes seufzen von mir.

"Wir sehen uns noch Nachbar" sagte er freundlich und betonte das Wort 'Nachbar' besonders dabei, ehe er mir brüderlich auf die Schulter klopfte und zu seinem Haus lief.

Verdammt

This love has to End (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt