#17

1.1K 47 20
                                    

Vergib mir, Kyle.

Gerade als Ace wohl dachte, es macht keinen Sinn mehr, erwiederte ich vorsichtig. Er legte seine Hand in meinen Nacken und zog mich näher an sich. Er ließ langsam seine Zunge über meine Unterlippe fahren, aber ich denke nicht, dass ich schon so weit gehen will. Anscheinend frustriert, zwickte er mir in die Seite, worauf ich kurz abgelenkt war, was er sofort als Chance sah.

Unser vorher ziemlich unschuldiger Kuss, entwickelte sich zu einem ziemlich Intensiven Zungenkuss, was mir so gut wie alle Sinne raubte. Er ließ seine linke Hand an mir herunter Wandern und schob sie leicht unter mein Tshirt. Ich drückte ihn langsam weg von mir, jedoch so dass unsere Gesichter immernoch ziemlich nah aneinander waren.

"Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich nicht mit dir Schlafen werde" sagte ich bestimmt. "Oh Honey, das ändert alles" sagte er mit einer rauen Stimme und drückte mir noch einen Kuss auf die Lippen, ehe er aufstand.

"Wir sehen uns" sagte er und zwinkerte mir zu, ehe er sich wieder von meinem Balkon stürzte. Der hat doch einen Knall. Seufzend schloss ich meine Augen und zog die Decke über meinen Körper, ehe meine Zimmertür aufgerissen wurde. Ich sah erschrocken meine Mutter an.

"Ist jemand bei dir?" fragte sie und sah sich in meinem Zimmer um. Ich atmete tief durch, um mich von meinem Schock zu erholen. "Nein Mama, hier ist niemand" antwortete ich ihr dann. "Ich hätte aber schwören können, dass ich jemand hier drin gehört habe" meinte sie Nachdenklich.

"Das war nur Ace" wank ich ab und legte mich wieder gemütlich hin. "Wer ist Ace?" fragte sie neugierig und setzte sich auf meine Bettkante. "Unser Nachbar. Er hat mich gestern nach Hause gebracht, als wir Feiern waren" erklärte ich ihr.

"Er hört sich ja nett an!" fing sie an zu schwärmen, worauf ich innerlich meine Augen verdrehte. "Hey, du kannst ihn ja mal zum Essen einladen!" schlug sie begeistert vor. "Ach, lieber nicht" murmelte ich.

"Warum denn nicht? Bin ich dir etwa peinlich?" fragte sie und hörte sich beinahe beleidigt an. "Nein, dass ist es nicht" seufzte ich und drehte mich zu ihr um. "Ich denke nur nicht, dass es gut wäre so viel Zeit mit ihm zu verbringen" meinte ich.

"Nimmt er Drogen?" fragte sie mich leise. Augenverdrehend ließ ich mich zurück auf mein Bett fallen. "Nein Mama. Nicht dass ich wüsste" brummte ich. "Na dann kann er ja garnicht so schlimm sein!"

"Warum willst du ihn unbedingt kennenlernen?" fragte ich sie verwirrt. Sie sah mich ertappt an. "Naja... könnte sein, dass ich nicht das erste mal gehört habe, dass du Besuch hier hast" murmelte sie. "Und ich dachte, wenn du schon so viel mit ihm machst, dann möchte ich ihn auch kennenlernen".

"Mama, ich lade ihn gerne zum Essen ein, wenn ich ihn besser kenne" meinte ich lächelnd. "Okay" meinte sie und schenkte mir ebenfalls ein lächeln.

"Ich geh jetzt zum Bäcker Brötchen holen. Möchtest du was bestimmtes?" fragte sie und lief schon mal zur Tür. "Eine Puddingbrezel" antwortete ich und schloss erneut meine Augen. Noch eine Runde Schlaf kann nicht schaden. Also kuschelte ich mich wieder richtig in mein Bett und merkte gleich, wie mein ganzer Körper sich entspannte.

Aber irgendwie wollte mein Kopf mir den Schlaf nicht gönnen. Er konnte einfach nicht aufhören über Ace nachzudenken. 'Oh Honey, das ändert alles'. Was ändert es denn? Bedeutet so ein Kuss etwa direkt Sex oder was? Wenn es aus seiner Sicht wirklich so ist, dann tut mir der Junge echt leid.

Ich weiß selbst nicht, wann ich mich wieder dazu bereit fühle eine neue Beziehung einzugehen. Im Moment jedenfalls noch nicht. Und in nächster Zeit wahrscheinlich auch nicht. Wer würde denn auch mit mir zusammen kommen? Ich meine, Ace ist nur auf Sex aus, dies hat er mir schon am ersten Tag klar gemacht. Aber wen soll es denn noch geben? Ich kenne im Moment niemand. Ich seufzte frustriert auf. Da will man einmal in ruhe Schlafen und das scheiß Gehirn will nicht aufhören zu denken. Halt deine Fresse!

Aber das macht es natürlich nicht... Wenn man Tot ist, muss man bestimmt nicht denken. Da hat man dann auch Ruhe vor seinem eigenen Kopf. Das ist bestimmt entspannend. Okay, ich will jetzt wirklich schlafen. Ich schnappte mir mein Handy und meine Kopfhörer, ehe ich meine aktuelle Playlist laufen lies.

Die Musik lief in angenehmer Lautstärke in meine Ohren, jedoch so laut, damit ich meine eigenen Gedanken nicht mehr hören musste. Und so schaffte ich es doch, nach einer weile, in ein kleines Nickerchen abzudriften.

This love has to End (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt