Kapitel 7 ~ Jinchurikii

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„W-Was?! Gaara!"
Der rothaarige sah kurz auf.
„Kani."
Ich ging zu ihm auf den Balkon, aber er wich zurück.
„Hey, schon okay."
Sagte ich und zwang mich zu einem Lächeln. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und der Schweiss sammelte sich auf meiner Stirn, als ich an die Ereignisse unserer Mission dachte.
„Was tust du hier?"
„Kani?"
Meine Mutter klopfte. Gaara sprang auf das Geländer.
„Nein warte! Gehen wir einfach... irgendwo anders hin."
Sagte ich und versuchte ihn zu beruhigen. Er schien unsicher und ich sah wie kurz er davor war einfach zu gehen. Nach langem Zögern nickte er. Wir sprangen aus dem Fenster runter vom Balkon gerade als ich hörte das meine Mutter die Tür öffnete. Anstatt wie die vorherigen Nächte irgendwo hinzusitzen, liefen wir gemeinsam, auch wenn Gaara viel Abstand hielt, durch die leeren Strassen von Suna.
„Was bei der Mission passiert ist, es ist mir egal. Ich bin nicht wütend."
„Das verstehe ich nicht."
Flüsterte er. Obwohl es nicht mehr als ein Windhauch war, hörte ich es dank der Stille der Nacht.
„Wie gesagt, ich denke nicht das du ein Monster bist. Auch wenn es alle anderen sagen, irgendwie... sind wir uns ähnlich."
Er sah zu mir. Ich grinste.
„Weisst du früher, bevor ich nach Sunagakure kam, hatten in meiner Stadt auch alle Angst vor mir. Sie gingen mir aus dem Weg und nannten mich hinter meinem Rücken Monster oder Dämon. Und ich... weiss nicht warum, aber es tut weh. Das weiss ich."
„Ich denke kaum das du ein Jinchurikii bist."
Sagte Gaara abwesend.
„Jinchurikii?"
„Ja. Das sind Personen die einen Biju in sich tragen. In meinem Fall Shukaku, der einschwänzige Dämon. Er... ist der Grund warum ich nicht schlafe."
Huh? Warum denn wegen Shukaku?
„Warum?"
Fragte ich ihn leise. Gaara schwieg einige Zeit, dann begann er wieder leise zu reden.
„Er hat mir als Kind gedroht, dass, wenn ich einschlafe wird er die Kontrolle über meinen Körper und meine Seele übernehmen und ganz Sunagakure vernichten. Bei der Mission war ich kurz davor zu Shukaku zu werden, aber etwas hat es gestoppt. Ich habe nur noch nicht herausgefunden was, auch wenn ich eine Vermutung habe."
Ich blieb stehen. Gaara merkte es und drehte sich zu mir um.
„Gaara, es tut mir leid."
Sagte ich und ein Kloss bildete sich in meinem Hals. Niemand gab sich mit ihm ab, nicht weil sie Angst vor ihm, sondern von Shukaku haben. Shukaku muss auch der Grund für seine Verteidigungs und Angriffskräfte mit dem Sand sein. Gaara verdient es nicht alleine zu sein. Er kann doch nichts dafür.
„Kani?"
Ich wirbelte herum. Akusa kam aus dem Schatten eines Hauses.
„Mit wem hast du geredet?"
Fragte mein schwarzhaariger Kolleg neugierig wie immer. Ich wandte den Kopf. Wo Gaara war, lag nur noch ein Häufchen Sand.
„Mit... mit niemandem."
Akusa kam zu mir.
„Es ist spät, du sollest schlafen gehen wenn du morgen fit fürs Training sein willst."
Er lächelte und ging dann wieder weg. Sobald Akusa ausser Sicht war, sprang ich auf eines der Dächer und sah herum. Doch es war so dunkel, ich konnte kaum zwei Häuser weit sehen. Na dann konnte ich ja das neue Jutsu, das Kun mir beigebracht hat, ausprobieren. Also gut: Hund, Adler, Meise, Schwein, Krähe, und:
„Jutsu der doppelten Adleraugen. Jutsu der Adlerflügel."
Ich breitete meine Arme aus und es kam mir so vor als ob ich fliegen würde. Meine Augen sahen alles im Umkreis von zwanzig Kilometern und so konnte ich ganz Sunagakure überblicken, doch kein Gaara weit und breit. Ich zog mich zurück und mein Jutsu stoppte. Warum musste Akusa auch dazwischenplatzen? Seufzend machte ich mich auf den Weg zurück zu meinem Zimmer. Auf dem Balkon öffnete ich die Glastür und setzte mich auf mein Bett. Ich blickte wieder aus dem... Fenster... wie? Es war wieder ganz. Müdigkeit übermannte mich und ich legte mich hin. Darüber sorge ich mich morgen.

„Kani!"
Meine Mutter schreckte mich aus meinem tiefen Schlaf. Sie stand vor mir und sah wütend auf mich hinunter.
„Wo warst du gestern Nacht? Und warum waren die Fenster kaputt und jetzt wieder ganz."
Ach ja, Gaara.
„Naja jemand wollte mich erschrecken und dann sind wir gemeinsam herumgelaufen."
„In der Nacht?"
Ich rollte mit den Augen.
„Es ist ja nicht so als ob mir was passiert ist."
Sagte ich und setzte mich auf. Während meine Mutter weiterschimpfte streckte ich mich ausgiebig.
„Und ausserdem ist dieser Gaara, der dich auf der Mission halb umgebracht hat noch da draussen."
Meine Augen verengten sich.
„Das war nicht er sondern Shukaku."
Meine Mutter erstarrte.
„Woher?"
„Er hat es mir erzählt. Zufällig gestern Nacht. Er war derjenige der hergekommen ist."
Dann stand ich auf und stiess meine Mutter aus dem Zimmer. Seufzend lehnte ich mich an die Wand. Früher hatte auch meine Mutter noch Mitleid mit Gaara und nur weil er einen Fehler gemacht hat ist sie auch gegen ihn. Es klopfte. Ich sah auf. Yuko und Kankuro standen auf meinem Balkon. Ich tapste hin und öffnete die Balkontür.
„Was denn los?"
Fragte ich verschlafen.
„Kani-."
„Hau ab ich sag's ihr!"
Zischte Yuko und schubste Kankuro vom Geländer auf den Balkonboden.
„Es ist so-."
„Klappe es wurde mir aufgetragen."
Schnauzte Kankuro zurück und drängte sich vor Yuko.
„Der Kaze-!"
„Kage hat-!"
„Halt die Klappe Yuko!"
„Selber!"
Schrien sich die beiden an.
„Haltet beide den Mund. Kankuro, was ist los."
Der Brünette warf Yuko einen triumphierenden Blick zu, bevor er begann.
„Der Kazekage möchte dein, mein und noch ein anderes Team aus Sunagakure im Turm des Kazekagen sehen. Offenbar ist es wichtig."
„Also los!"
Sagte ich voller Elan und wollte gerade vor ihnen her springen als Yuko den Arm ausstreckte und ich voll dagegen knallte.
„Aua! Was soll dass denn du dumme Nuss?"
Fauchte ich.
„Willst du wirklich im Nachtrock zum Kazekagen gehen."
Kankuro fiel lachend vom Geländer, auf das er eben wieder gehüpft war und ich wurde merklich rot. Schnell zog ich mich an und wir drei gingen los. Temari, Akusa und das andere Team waren schon da.
Kankuro lief rechts von mir. Da Akusa allerdings mit Yuko ebenfalls rechts stand und Temari links neben mir, drehten wir uns beide gleichzeitig um und knallten ineinander. Wir fielen rückwärts und begannen wieder zu lachen, sowie alle anderen.
„Lass den Quatsch Kankuro."
Ich sah nach oben an die Decke und renkte mir dabei fast den Hals aus. Gaara hing an der Decke und sah abwertend auf ins beide hinab.
„Sagt derjenige der an der Decke hängt."
Gab Kankuro zurück. Gaara kniff die Augen zusammen und liess sich elegant fallen.
„Wollen wirs drauf ankommen lassen."
Zischte er und sah auf seinen Bruder hinab.
„Ne lass mal."
Grummelte Kankuro und rappelte sich auf. Im selben Moment, in dem ich auch aufstand kam der Kazekage aus dem Büro.
„So, wie ich sehe seid ihr alle bereit. Ich habe eine aufregende Ankündigung zu machen. Eure drei Teams sind ausgewählt worden an der Chunin-Auswahlprüfung in Konohagakure teilzunehmen. Ihr werdet in einer Woche mit euren Senseis abreisen. Wir hoffen dass es ein paar von euch", der Blick des Kazekagen blieb an den drei Sand-Geschwistern hängen,
„Schaffen, Chunin zu werden und Sunagakure Ehre erweisen."
Wir verbeugten uns und liefen dann wieder weg.
„Das ist so cool, da sind wir kaum ein Jahr Genin und schon haben wir die Chance Chunin zu werden."
Ratterte Yuko hinunter und seine Augen glänzten vor Aufregung. Es schien ihn nicht einmal zu stören dass Bakis Team mitkam.
„Beruhig dich mal wieder."
Lachte Akusa. Auch ich fand es toll. Ich meine Chunin... Wow... das wird das beste Erlebnis aller Zeiten. Und das noch gemeinsam mit meinen Freunden. Der Hammer.

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