Kapitel 12 ~ Ai, Liebe

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Als die ersten Sonnenstrahlen am Horizont erschienen, weckte Akusa mich und Yuko auf. Ich trug nun die Schriftrollen bei mir und Akusa hob Yuko auf den Rücken, der von gestern immer noch ziemlich benommen war. Wir huschten durch die Bäume und Sträucher, bedacht darauf kein Geräusch zu machen. Bald kamen wir dem Turm näher. Als wir vor der Tür standen, liess Akusa Yuko hinunter. Gemeinsam stützten wir unseren verwirrten Teamkameraden und öffneten die Tür. Drinnen kamen wir an eine Tafel.
„Öffnet die Schriftrollen gleichzeitig und löst das Geheimnis."
Las ich vor. Wir setzten uns auf den Boden und ich gab Yuko die Erdschriftrolle.
„Danke, das überlass ich euch."
Kicherte Akusa als ich ihm die Himmelschriftrolle hinhielt. Seufzend packte ich die Kante.
„Auf drei. Eins, Zwei, Drei!"
Yuko und ich öffneten die Schriftrolle und eine Wolke aus Nebel puffte auf. Als sie sich lichtete, blickten wir auf unseren Sensei, der uns anlächelte.
„Hino!"
Lachten wir und fielen ihm um den Hals.
„Herzlichen Glückwunsch, ihr habt die zweite Prüfung bestanden."
Gratulierte er.
„Wirklich?"
Hino nickte. Mein Lächeln wurde immer breiter.
„Aber warum mussten wir warten bis wir beide Schriftrollen hatten? Was wäre passiert wenn wir nur eine hatten und sie öffnen?"
Fragte Yuko, der immer noch auf dem Boden sass.
„Oh, sorry Yuko."
Akusa hob ihn am Arm hoch und Yuko lehnte sich an unseren Freund an.
„Naja, man bekommt etwas schreckliches zu Sehen, mehr möchte ich euch nicht verraten."
Sagte er und grinste.
„Sind schon andere Teams da?"
Hino nickte.
„Das Team von Baki, das Team von einem aus Konoha, Asuma und noch ein Team aus Konoha, das von Kurenai."
„Das sind doch alles Neulinge."
Stellte ich fest.
„Tja, so schlecht sind sie wohl doch nicht."
Aber der ach so tolle Naruto und sein Team sind noch nicht hier.
Dachte ich spöttisch. Mag ja sein dass seine Kameraden gut sind, aber er und sein Team sicher nicht. Wir folgten Hino in eine grosse Halle.
„Ich werde Yuko ins Krankenhaus bringen und die Verletzung einschätzen lassen. Macht was ihr wollt, ihr habt euch eine Pause verdient."
Hino verschwand mit Yuko.
„Ich bin so froh das wir die zweite Prüfung auch geschafft haben."
Sagte ich und lächelte. Akusa nickte, aber schien abwesend.
„Akusa?"
Fragte ich meinen Freund.
„Naja, Kani, ich habe gehört ab jetzt sollen wir gegeneinander kämpfen und es könnte gehen alle sein."
„Ja und?"
Ich verstand nicht worauf Akusa hinauswollte.
„Ich will weder gegen dich, noch gegen Yuko und auf gar keinen Fall gegen einen aus Bakis Team kämpfen. Und auch die anderen sind... unheimlich und ich weiss nicht ob ich mithalten kann."
„Willst du aufgeben?"
Fragte ich konkret. Akusa sah auf und wurde rot.
„Das ist doch okay, Akusa. Wir haben immer wieder die Chance."
Sagte ich mitfühlend und legte eine Hand auf seine Schulter.
„Aber Yuko... er ist doch so motiviert und..."
„Ist doch okay. Yuko wird das verstehen."
Ich setzte mich neben Akusa. Als es dunkel wurde gingen wir in unser Hotel, wo wir Hino antrafen.
„Wo ist Yuko?"
Fragte Akusa.
„Er bleibt zwei bis drei Tage im Krankenhaus um sich auszuruhen. Das solltet ihr auch."
Wir nickten und verschwanden in unsere Zimmer. Der Mond schien hell, aber nirgends war er so schön wie in Suna. Ich öffnete das Fenster. Da kam mir eine Idee. Bakis Team hatte die Prüfung schon bestanden, also konnte ich das verpeilte Treffen mit Gaara nachholen. Er war sicher irgendwo da draussen. Ich sprang also auf unser Dach und begann über die Häuser zu huschen und nach der vertrauten Silhouette Ausschau zu halten. Keine fünf Minuten später entdeckte ich sie auch schon. Ich landete leichtfüssig hinter ihm, gesellte mich zu ihm und setzte mich hin.
„Hallo."
Flüsterte ich. Er sah aus den Augenwinkeln zu mir.
„Wie war die Prüfung?"
Fragte ich. Warte, dumme Frage, ich habe sie angetroffen.
„Gut. Hat es bei euch noch irgendwelche Umstände gegeben?"
Fragte er zurück. Ich schüttelte den Kopf.
„Wir haben uns über die Nacht ausgeruht und am nächsten Morgen auf den Weg zum Turm gemacht. Hino hat uns empfangen und Yuko ins Krankenhaus gebracht und Akusa und ich haben noch geredet."
Er nickte. Dann war es wieder still. Ich war zwar so ein Mensch der gern redete, aber bei Gaara war es nicht schlimm, still zu sein. Ich sah zu ihm. Das rote Zeichen, Siegel für Shukaku, wie er mir erzählt hat, leuchtete mir entgegen.
„Gaara?"
„Hm?"
„Warum eigentlich Liebe."
Er sah etwas überrascht aus.
„Ich... ich weiss es nicht. Vielleicht weil ich nie erfahren habe was Liebe ist, oder weil ich es nie erfahren werde."
Er klang plötzlich so traurig.
Liebe also...
Ich musste etwas tun. Etwas versuchen.
„Gaara?"
Er sah wieder zu mir. Ich zögerte.
„Darf ich... etwas versuchen?"
Er blieb stumm. Ich rutschte näher zu ihm. Seine Augen weiteten Sich, als ich ihn auf das Ai küsste. Ich sah weg von Gaara, hoffte das er irgendetwas sagen wird, aber er blieb still. Scheisse, das war ne blöde Idee. Er hat es doch gesagt, er weiss nicht was Liebe ist und ich sollte nicht diejenige sein die es ihm lernt, und auch nicht diejenige die es für ihn empfindet. Ich stand auf.
„Gute Nacht."
Ich drehte mich um und lief weg.
„Kani warte."
Kurz überlegte ich mir, stehenzubleiben aber ich liess es. Nicht immer in letzter Sekunde, Gaara. Nicht immer. In meinem Hotel angekommen setzte ich mich auf mein Bett. Plötzlich tropfte etwas auf die Decke. Eine Träne? Was soll das. Ich wischte mir die nächste weg. Gaara war meine Trauer nicht wert. Wieso hatte ich mir auch eingebildet ich könnte irgendwas ändern. Was genau wollt dich eigentlich ändern? Das ergibt doch alles keinen Sinn, verdammt nochmal ich hasse mein Leben. Wäre ich doch nie zu Gaara aufs Dach gestiegen, wäre unser Dorf doch nie angegriffen worden. Dann wäre das alles nicht passiert, dann würde ich jetzt nicht weinen, besonders nicht um ein Monster und-

Warte... ich war es doch, die ihn gesagt hat er sei kein Monster. Ich hielt mir eine Hand an den Kopf. Meine Welt bricht zusammen. Und nur wegen Sabaku No Gaara. Ich muss ihn vergessen. Und er mich. Wir haben den Weg eines Shinobi vor uns, keine Gefühle können dazwischen kommen und das heisst ich muss meine loslassen, auch wenn es heisst, dass ich Gaara verletzen muss. Mit Worten, verständlicherweise. Anders würde ich es sowieso nicht hinkriegen, er hat ja den Sand. Vielleicht morgen Nacht. Und ich musste mir gut überlegen, was ich sagen soll und auf alle antworten bereit sein. Es tut weh, aber es muss sein... bitte verzeih mir, Gaara.

Can you Love a Demon?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt