7-Dortmund1.0

1.7K 24 5
                                    

Roman und ich haben relativ schnell ein Datum gefunden an welchem ich ihn in Dortmund besuchen werde. Nun sitze ich auf dem Flieger nach Düsseldorf und er wird mich abholen. Bin schon etwas nervös.

Als ich rauskomme schaue ich mich um und sehe ihn nicht. Na gut, dann warte ich eben hier. Zücke mein Mobile und schaue ob er mir geschrieben hat. Nichts, dann warte ich halt weiter. Plötzlich spüre ich zwei Arme die sich von hinten um mich legen und dann raunt er mir ins Ohr : „Hübsche Damen sollten nicht alleine rumstehen, ich nehme sie gleich mit, bevor das jemand anders tut."

Ich quietsche leicht auf drehe mich um und sage: „Man Roman, hast Du mich erschreckt, tu das nie wieder." Er lacht laut auf und sagt dann aber ganz leise „Ah, wegen dem Schock hast du in dem Fall eine Gänsehaut bekommen." Ich stehe wieder einmal da mit einem hochroten Kopf. Er umarmt mich nochmals herzlich, drückt mir einen Kuss auf die Wange, und sagt: „Komm lass uns hier rausgehen, wir haben schon genug Zuschauer." Ich gebe ihm ganz selbstverständlich meine Hand und er nimmt meinen Rollkoffer in die andere Hand.

Auf der Fahrt herrscht zuerst angenehmes Schweigen, und ich lausche der Musik die aus den Boxen kommt. Schaue aus dem Fenster und begutachte was da für eine Landschaft an mir vorbeizieht. Ich kenne diesen Teil von Deutschland gar nicht. Mein Vater kommt aus einem anderen Teil von Deutschland. Ich verstehe nun warum alle immer vom Pot sprechen, wirklich schön ist es hier nicht. Aber ich bin gespannt auf Dortmund und auf seine Wohnung. Er hat mir erklärt, dass es da wirklich schön sei.

„Erzählst Du mir etwas über Dortmund, dass ich es etwas kennenlerne?", frage ich ihn während der Fahrt. Er gibt mir bereitwillig Auskunft zu allem was ich wissen möchte. Er scheint hier zuhause zu sein. Als wir bei ihm ankommen, fährt er in die Tiefgarage und danach geht es direkt in die Wohnung. Als ich reinkomme sagt er "willkommen in der Casa Roman", nimmt er mir die Jacke ab und ich ziehe mir die Schuhe aus. „Komm rein, möchtest Du ein Glas Wasser oder etwas anderes?" „Wasser gerne, Still bitte." Damit gehen wir in eine moderne offene Küche und ich sehe relativ schnell die Aussicht auf den Phoenix-See. „Wow, die Aussicht ist ja genial", kommentiere ich. „Komm mit auf die Terrasse, ich erkläre dir was wo ist". Damit zieht er mich hinter sich her und wir stehen auf der Terrasse. Er erklärt mir was wo ist, und wer von seinen Kollegen sonst noch hier wohnt. „Du fühlst Dich hier sehr wohl, nicht?" „Ja, es ist mein Zuhause, ist zwar weit weg von der Schweiz, aber ich fühle mich hier wohler als in Freiburg. Ich bin hier angekommen."

Er erzählt mir, dass er gerne eine Runde um den See drehen würde, und das er für den Abend eingekauft hätte, damit wir zusammen kochen könnten. Ich lächle leicht und gebe ein „Schön" von mir. „Möchtest Du dich noch umziehen, bevor wir losgehen, ich zeige dir sowieso noch dein Zimmer." Er holt meinen Koffer und begleitet mich zu einem Zimmer welches sich als Gästezimmer entpuppt. Ein grosses Bett, Schrank und Kommode und alles recht wohnlich eingerichtet.

„Danke", sage ich und bin erleichtert, dass ich mein eigenes Zimmer bekomme. „Roman, eine Frage habe ich noch. Umziehen für Laufen oder Spazieren?" „Gerne einfach marschieren, ich habe bereits ein anstrengendes Training hinter mir." Ich lache auf:"Glaub mir, joggen mit mir ist für dich vermutlich nicht sehr anstrengend!" „Wenn Du magst können wir am Sonntag morgen gehen, da haben wir nach dem Spiel Trainingsfrei und das ist jeweils meine Routine".

Ich habe mir trotzdem meine pinken On Schuhe angezogen, die Jeans habe ich angelassen und darüber ein Hoodie und dann meine Parka. So habe ich sicher warm genug. Zur Sicherheit nehme ich noch eine Mütze mit. Roman sagt: "wenn Du eine Sonnenbrille dabei hast, zieh sie dir an. Es hat da immer viele Leute, und es wird fotografiert."Er zieht sich ebenfalls ein Cap an sowie eine Sonnenbrille und ein paar Sneakers.

Wir gehen nebeneinander her und reden zusammen. Ich spüre immer wieder Blicke auf uns, auf mir. „Woa Mann, ist hier immer so voll, das ist ja unglaublich", sage ich. „Ja, an einem so schönen Tag schon, und speziell  wenn Freitag Nachmittag ist. Samstag und Sonntag dann noch mehr. Privatsphäre hat man da nicht wirklich. Ich würde dich aber sehr gerne an der Hand halten, wenn Dir das nicht zuviel ist. Ich fände es schöner so mit dir zu laufen und zu reden." „Ok" kommt es nun etwas verdutzt von mir zurück. „Stresst dich das nicht?", frage ich ihn. „Mich stresst es nicht, die Frage ist ob es Dich stresst Chiara?" „Sagen wir so, es ist komisch, wenn man sich dabei beobachtet fühlt." Strecke ihm aber trotzdem meine Hand hin.

„Nun kannst du sicher nachvollziehen warum wir heute Abend daheim essen", sagt er sehr leise.

Wir laufen weiter, und geniessen das Gespräch. Wir erfahren viel voneinander. Ich erzähle ihm von meinen Schülern und er mir von meinen Kollegen. Wir scherzen, lachen und ziehen uns manchmal gegenseitig auf. Ich bin ein Mensch der viel mit den Händen spricht, manchmal tänzle ich während dem Laufen rum, und stelle fest, dass sich das mit der Hand von Roman ganz gut anfühlt. Irgendwann stehen wir wieder vor seiner Haustüre und 2 Stunden waren im nu rum. Ich war total locker drauf und gar nicht mehr so verkrampft.

Er nimmt mir wieder sehr galant die Jacke ab und ich ziehe meine Schuhe aus. „Ich wasche mir kurz die Hände und bin gleich wieder hier", sage ich und verschwinde kurz im Bad. Als ich wieder rauskomme rufe ich „Römu, stört es dich wenn ich Leggins anziehe, damit ist mir in der Wohnung wohler". „Nein kein Problem, ich habe mich ebenfalls kurz umgezogen".

 Als ich in die Küche komme ist er bereits am Werkeln. „Kochst Du nach Rezept oder Freestyle", will ich wissen. „Rezept, schau her wir machen Reis mit Puten und Gemüse. Muss mich etwas an den Ernährungsplan halten." „Tönt doch super, womit kann ich dir helfen?" „Magst Du das Gemüse schnippeln?" „Klaro, mache ich. Aber Frage, müssen wir schon jetzt mit Kochen beginnen oder können wir zuerst auf der Terrasse noch etwas trinken und knabbern, solange die Sonne noch da ist?" Roman dreht sich um, schaut mich sehr intensiv an und sagt mit rauer Stimme: „Was möchtest denn du gern knabbern?. Bei mir auf dem Ernährungsplan stehen immer nur Sachen mit wenig Kalorien." „Ich könnte Gemüse schneiden und einen Dip dazu machen. Muss nur schnell schauen, was Du im Kühlschrank hast." Ich stecke meinen Kopf in den Kühlschrank und drehe mich triumphierend um. Mein Lächeln weicht jedoch einem offenen Mund. Roman steht direkt vor mir und schaut mich sehr ernst an „Chiara, das was ich knabbern möchte findet man nicht im Kühlschrank. Ich möchte am liebsten an deine Lippen knabbern." Vor lauter Nervosität lecke ich mir dummerweise noch über die Lippen. 

----------------------------

So, extra fieser Cut, damit ihr dranbleibt

Danke für Kommentare und Votes

Zufälle gibt es! (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt