Kapitel 3

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„Das ist ein ziemlich großes Auto."
„Das stimmt. Es ist sehr bequem."
Michael öffnet mir die Tür und hält mir wieder seine Hand hin um mich einsteigen zu lassen.
Anschließend setzt er sich mit einer galanten Bewegung neben mich.
„Wo müssen wir überhaupt hin?" , fragte er bevor wir losfuhren.
Nach kurzem überlegen konnte ich dem Fahrer unsere Adresse sagen. Dann ging es auch schon los.
Während der Autofahrt sagten wir beide nicht viel. Zu gerne wäre ich noch länger bei ihm geblieben.
Er hat eine so ruhige und sanfte Ausstrahlung, dass man am liebsten immer in seiner Nähe sein möchte.
Die Fahrt zu mir nach Hause ging viel zu schnell vorbei, sodass es schon wieder Zeit zum verabschieden ist.
Michael stieg aus, lief um das Auto herum und öffnete mir die Tür nur um mich zu unserer Haustür zu begleiten. Auf dem Weg zur Haustür, welcher durchaus länger sein könnte, bemerkte ich wie meine Großeltern am Fenster stehen, um zu sehen wer mich her gebracht hat.
Wir standen schon eine Weile an der Tür als er mich mit seinen wunderschönen Augen ansah und mir klar wurde, dass er sich jetzt verabschieden wird.
„Es tut mir wirklich leid, ich würde gerne noch mehr Zeit mit dir verbringen, aber ich muss wieder zurück."
„Das würde ich auch gerne, vielleicht sehen wir uns irgendwann mal wieder."
Dann passierte etwas mit dem ich nicht gerechnet hätte.
Michael kam immer näher auf mich zu und umarmte mich. Anschließend dreht er sich um und verschwand in sein Auto. Wenige Sekunden später war er auch schon weg.
In mir breitete sich augenblicklich eine unangenehme leere aus.
Kurz darauf schloss ich die Haustür auf und dahinter standen meine Großeltern mit einem breiten grinsen.
Wie im Chor sagten beide: „Was ist passiert? Wer hat dich nach Hause gebracht?"
Dann erzählte ich ihnen was nach dem Konzert gewesen war und das Michael höchstpersönlich mich her gebracht hat.
Nach dem ich fertig mit meiner Geschichte war, klappten beiden die Münder auf. Sie konnten nicht fassen was mir an einem Abend passiert ist.
„Werdet ihr euch Wiedersehen?"
Diese Frage kann ich selber nicht beantworten.
Ich hoffe das er meinen Zettel in seiner Jackentasche findet.
„Keine Ahnung ich habe ihm einen Zettel zugesteckt mit meiner Handynummer, aber ich habe keine Ahnung ob er den Zettel findet."
Danach verabschiedete ich mich von meinen Großeltern, um anschließend ohne Hoffnung darauf diesen Mann je wieder zu sehen, in mein Zimmer zu verschwinden.
Es vergingen drei Tage in denen sich rein gar nicht's tat. Ich bekam weder einen Anruf noch eine SMS von ihm.
Jeden Tag lag ich komplett frustriert darüber in meinem Zimmer herum und tat fast nichts außer über diesen Abend nachzudenken.
Warum meldet er sich denn nicht?
Am vierten Abend schnappte ich mir zur Ablenkung ein Buch und setzte mich auf das Fensterbrett in meinem Zimmer.
Ich war so abgelenkt von der Geschichte das ich vor Schreck fast von meinem Fensterbrett fiel als mich jemand von unten rief.
Anfangs konnte ich meinen Augen nicht trauen und dachte das es ein Traum wäre.
Dort unten vor unserer Haustür stand ernsthaft Michael mit seinem wunderschönen Lächeln.
In Lichtgeschwindigkeit schmiss ich das Buch auf mein Bett und stürmte nach unten.
Mir fiel es gar nicht auf das ich nur meine Schlafsachen an hatte, bis ich an mir herunter sah als es schon zu spät war.
Michael fing an zu lachen und meinte nur: „Hübsch."
Ich fühlte mich an wie ein glühender Vulkan. Genau so rot war ich wahrscheinlich auch.
Mein zartrosa Nachthemd aus sehr dünnem Stoff machte dies auch nicht gerade besser.
Bevor ich gar nicht's sage, bitte ich ihn einfach herein.
„Komm doch rein."
„Gerne, ich hoffe ich störe dich nicht beim schlafen."
„Ach quatsch."
Ein paar Sekunden später stand er auch schon in unserem Haus.
Ich konnte es kaum fassen das er hier war um mich zu sehen.
„Warte bitte kurz ich möchte nur meinen Großeltern Bescheid sagen."
Dann war ich auch schon im Wohnzimmer verschwunden.
Meine Großeltern blickten mich leicht verwirrt an, als ich mit einem dicken grinsen im Gesicht vor ihnen stand.
„Bella was ist denn mit dir los? Du strahlst ja richtig."
„Ich...ehem...naja...also... Michael ist hier."
„Das ist nicht dein Ernst. Du veralberst uns doch!", sagte mein Opa und lachte.
„Nein ich veralbere euch nicht. Wenn ihr es mir nicht glaubt, dann kommt mit, er steht im Flur."
So schnell wie in diesem Moment habe ich die zwei noch nie von der Couch aufspringen sehen.
Zusammen gingen wir in den Flur, wo Michael immer noch genau so da stand, wie wo ich gegangen bin.
Mit seinem atemberaubendem Lächeln kam er erst auf meine Oma dann auf meinen Opa zu und reichte beiden die Hand.
„Guten Abend. Ich bin Michael Jackson. Tut mir leid das ich einfach so hier herein platze, aber ich war gerade in der Gegend und wollte Bella besuchen."
„Wir freuen uns sehr das Sie hier sind Mister Jackson. Bella war schon ganz traurig, als sie sich nicht gemeldet haben. Sie können gerne eine Weile bleiben."
Das hat sie jetzt nicht wirklich gesagt oder?
Sie hat ihm gerade nicht allen ernstes gesagt das ich traurig war, weil er sich nicht gemeldet hat?!
Der Verzweiflung nahe rieb ich mir die Nasenwurzeln in der Hoffnung das sich hier und jetzt vor mir ein riesiges Loch auftut.
Aber leider passierte rein gar nicht's.
Außer das mein Gesicht knallrot anlief, ich Michael am Ärmel packte und in die Richtung meines Zimmers zog.
Kaum hatten wir dieses erreicht, schloss ich schnell die Tür hinter mir, um mich für den Kommentar meiner Oma zu entschuldigen.
Überraschenderweise sagte er darauf: „Ich habe deinen Zettel in meiner Jacke gefunden. Jedoch habe ich mich nicht getraut mich bei dir zu melden. Also dachte ich mir, dass ich dir einen Besuch abstatten könnte. Ich wollte dich sowieso Wiedersehen."
„Du wolltest mich Wiedersehen?"
Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Er wollte mich Wiedersehen!
„Natürlich. Der Abend hat mir sehr gefallen. Es war sehr angenehm mit dir zu reden. Ich würde das gerne fortsetzen wollen."
„Dann setze dich doch bitte. Ich werde mir nur schnell etwas anziehen."
Etwas unbeholfen lief ich zu meinem Schrank, öffnete ihn und nahm einen Morgenmantel ebenfalls aus Seidenem Stoff heraus, welchen ich mir umständlich anzog.
Dabei merkte ich wie er mich die ganze Zeit anschaute, denn sein Blick brannte in meinem Rücken.
Im Gegensatz zu ihm kam ich mir ziemlich nackt vor, aber ich konnte mich nicht komplett aus und umziehen, da ich sonst wirklich nackt gewesen wäre.
Mittlerweile saß er auf meinem Bett und wartete darauf das ich mich ebenfalls setzte.
Dann redeten wir die ganze Zeit über so viele verschiedene Dinge. Als erstes über mich dann über ihn, anschließend über Musik und immer so weiter.
In dieser Zeit schaute ich kein einziges mal auf die Uhr, deswegen war ich auch umso überraschter als er sagte: „Es ist schon sehr spät, bald 1 Uhr nachts. Ich muss jetzt leider gehen."
„Die Zeit ist ziemlich schnell vergangen. Schade, dass du schon wieder gehen musst."
Ich erhob mich langsam vom Bett, woraufhin er auch aufstand.
Wir schlichen uns nach unten und versuchten leise zu sein, was aber manchmal ziemlich schwierig war, denn Michael kicherte fast die ganze Zeit.
Irgendwann, nach einigen Minuten hatten wir es bis zur Haustür geschafft.
Ich öffnete sie und Michael trat heraus.
Wieder schauten wir uns eine Weile an, bevor er sich verabschiedete.
„Es war wirklich schön, dich heute zu sehen. Das sollten wir öfter machen. Ich werde dich anrufen oder dir eine SMS schreiben. Dieses mal werde ich mich auch wirklich trauen. Falls nicht... ist hier meine Handynummer."
Er drückte mir eine Art Visitenkarte in die Hand und lächelte.
„Nun muss ich wirklich gehen. Bis bald, Bella."
Er hatte wie immer diese atemberaubende Lächeln auf dem Gesicht, als er mich wieder umarmte.
Für einen kurzen Moment konnte ich etwas von seinem Parfum riechen, wozu ich sagen muss, das er wirklich gut riecht.
Kurz darauf löste er sich jedoch schon wieder von mir.
„Bis bald, Michael."
Kaum war ich fertig mit meiner Verabschiedung, ging er auch schon in Richtung Straße wo ein Auto stand.
Bevor er in dieses Einstieg, drehte er sich noch einmal um und winkte mir zu.
Anschließend verschwand er in dem Auto, welches sofort losfuhr.
Wieder schaute ich dem Auto nach, bis es verschwand.
Danach ging ich wieder ins Haus nach oben in mein Zimmer, um mich hinzulegen.
Ich versuchte krampfhaft einzuschlafen aber es gelang mir einfach nicht.
Instinktiv griff ich nach meinem Handy, tippte die Nummer von der Visitenkarte ein und schrieb eine Nachricht.
Nach wenigen Minuten piepte es.

My boyfriend Michael Jackson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt