Kapitel 22

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Voller Vorfreude wartete ich auf Michael und freute mich so sehr, als ich endlich das klicken der Haustür hörte.
Ich war gerade im Schlafzimmer, rannte jedoch sofort los als ich ihm mit Mary reden hörte.
Ich rannte los, sprintete die Treppenstufen nach unten, um Michael förmlich in die Arme zu fallen.
Er klammerte sich fest an mich und gab mir einen Kuss.
„Schön das du wieder hier bist!"
„Ich freue mich auch."
Michael wirkte etwas entnervt und müde, versuchte dies jedoch vor mir zu verstecken.
„Komm mit, ich muss dir unbedingt etwas zeigen!"
Sein Blick sagte mir, dass er darauf überhaupt keine Lust hat, aber ich bestand darauf mir zu folgen.
Dann wirkte er etwas skeptisch, als ich ihn in Richtung Tanzstudio zog.
„Was wollen wir denn hier unten?"
Unten angekommen, ließ ich ihn einfach stehen, ging zum CD - Player und machte seine Musik an.
Nach einem weiteren mal tief Luft holen, fing ich an zu tanzen.
Zwischendurch warf ich ihm einen Blick zu, was mich ziemlich zum schmunzeln brachte, da er mit offenem Mund da stand.
Nach dem das Lied zu Ende war, schnappte ich erleichtert nach Luft und drehte mich zu Michael um.
„Wo ist Bella und was hast du mit ihr gemacht?", witzelte er.
„Ich habe deine Abwesenheit genutzt um zu trainieren."
„Bist du sicher das du nicht mit mir arbeiten möchtest? Ich könnte dich zu einer tollen Background Tänzerin machen."
„Michael ich weiß nicht ob das funktioniert."
„Lass es uns doch wenigstens versuchen."
Seine großen braunen Augen strahlten so sehr als er mich das fragte, sodass ich nicht anders konnte als zuzustimmen.
Freudig lächelnd nahm er mich an der Hand, um mich mit nach oben zu ziehen.
Dort wartete Mary bereits auf uns.
Sie sah mich erwartungsvoll an, woraufhin ich ihr einen Daumen nach oben zeigte.
Mit einem Grinsen im Gesicht kam Mary auf mich zu und gab mir ein High Five.
Michael war heute nun schon das zweite mal sprachlos.
„Was passiert nur alles, wenn ich nicht da bin?"
„Du hast wirklich eine Menge verpasst oder Mary?"
Nun schaute er ziemlich verwirrt.
„Wer ist Mary?"
Diese brach aufgrund seines Gesichtsausdrucks in schallendes Gelächter aus, welches sich, nebenbei bemerkt, schlimmer anhört als eine Robbe auf Drogen.
Jedoch klingt es sehr lustig, weshalb ich ebenfalls lachen musste.
Schließlich, als sie sich wieder eingekriegt hatte, sagte sie: „Mein Vorname ist Mary, Mr. Jackson."
Angesprochener lief indes rot an und antwortete: „Bitte nenne mich Michael."
Nach dem dies nun auch endlich geklärt war, setzte ich mich auf die Couch, um den Fernseher anzuschalten.
Gelangweilt zappte ich durch die Kanäle, bis ein Bericht in den Nachrichten der Klatsch und Tratsch Sender meine Aufmerksamkeit erhaschte.
„...Michael Jackson legte einen atemberaubenden Start seiner Tour hin. Bereits sechs Städte hat er besucht und es werden noch einige mehr werden. Auch seine Fans sind jedesmal aus dem Häuschen, wenn sie ihr Idol sehen. Bei einem der Konzerte jedoch, rannte ein Mädchen hinauf auf die Bühne und küsste den Megastar. Ob das wohl seiner Freundin Bella gefällt?"
Nach diesem Bericht schaltete ich den Fernseher wieder aus.
Ich wusste das es wahrscheinlich Mädchen gibt die auf die Bühne rennen, aber ich habe nicht erwartet das sie ihn küssen.
Michael stand mit weit geöffneten Augen hinter dem Sofa und beobachtete mich.
„Stimmt das?"
Ich selber zwang mich zur Ruhe, obwohl die Eifersucht mich nun eingeholt hatte.
„Bella das ist mein Job. Ab und zu passieren solche Dinge nun mal."
Mir stellt sich gerade ernsthaft die Frage, ob er das schlimm findet oder nicht.
„Und du findest das also kein bisschen schlimm?"
„Ich mache mir natürlich Gedanken darüber, was du denken würdest. Aber ich kann solche Sachen nicht verhindern, sie passieren einfach."
In dem Moment klang es für mich so, als ob da Teilweise noch mehr gewesen ist.
„War da schon mal noch mehr als das?"
„Bella, glaubst du wirklich ich würde dir Fremdgehen oder auch nur auf den Gedanken kommen? Ich möchte dich daran erinnern, dass du die erste bist mit der ich jemals geschlafen habe."
„In gewisser weise macht es mich trotzdem eifersüchtig, wenn ich sowas aus dem Fernseher mitbekomme."
Nach diesem Satz setzte Michael sich neben mich und legte einen Arm um mich.
„Lass uns das einfach vergessen, ich bin ziemlich geschafft."
Die Stimmung zwischen uns blieb jedoch weiterhin angespannt.
Das änderte sich auch über die Nacht nicht.
Am nächsten morgen wachte ich immer noch mit diesem Gedanken im Kopf auf, obwohl ich wusste, dass ich nicht's zu befürchten habe.
Den gesamten Tag verbrachten wir zum einen damit über meine Ausbildung zur Background Tänzerin zu reden, und zur anderen Hälfte damit unsere Zeit zusammen zu genießen.
Immerhin musste er am Abend schon wieder gehen, was mir absolut nicht gefiel.
Der Abstand bis wir uns Wiedersehen beträgt drei Wochen, was ich persönlich viel zu lange finde.
Auch der Abschied von Michael fiel mir am Abend viel zu schwer.
Wieder versuchte sich diese Leere in mir Platz zu machen, jedoch ließ ich sie sich dieses mal nicht ausbreiten.
Außerdem füllte sich die Zeit die ich hatte, mit den Tanzstunden, die ich nun täglich habe.
Simon steht jeden Tag um Punkt 11 Uhr vor der Haustür und klingelt.
Es fühlt sich so gut an, solche Fortschritte zu machen.
Mit dem Training fliegt die Zeit nur so dahin.
Wieder ist eine weitere Woche vergangen in der ich viel gelernt habe.
Des Weiteren habe ich mich mit Mary angefreundet und war auch schon mit mir shoppen.
Dank ihr ist es hier nicht ganz so verlassen.
Eine Woche nachdem Michael wieder gehen musst, es war ein Samstag um genau zu sein, saß ich gerade auf der Couch um Fernsehen zu schauen.
Dort liefen gerade Nachrichten die mich eigentlich nicht wirklich interessierten.
Währenddessen ich jedoch die Fernbedienung suchte, die vor einer Minute noch da war, zog der Nachrichtensprecher meine ganze Aufmerksamkeit auf sich.
„Letzte Woche berichteten wir bereits über Michael Jackson. Nun wurde uns aus unbekannter Quelle gesagt, dass Michael Jackson auf der Tour eine Affäre mit einer jungen Frau haben soll.
Zur Zeit ist er in den USA und Südamerika auf Tour."
Nicht im Ernst.
Das konnte nicht sein.
Michael würde mir so etwas nie antun.
Schnell rannte ich nach oben, wo Mary gerade sauber machte.
„Du wirst mir nicht glauben was gerade im Fernseher gesagt wurde! Michael soll eine Affäre haben!"
Vor Schreck fiel ihr der Putzlappen aus der Hand und klatschte wenig später auf den Boden auf.
„Das kann nicht sein. Das würde Michael niemals machen!"
„Ich weiß echt nicht was ich davon halten soll."
„Am besten du fragst ihn einfach selber danach! Ruf ihn an!"
Unsicher darüber wie ich das Gespräch überhaupt anfangen soll, lief ich in das Schlafzimmer, um mein Handy zu holen.
Mit zitternden Fingern wählte ich seine Nummer und drückte anschließend auf den kleinen grünen Hörer.
Bereits nach einem mal klingeln nahm er ab.
„Hey Bella, ist alles gut bei dir?"
Schon in dem Moment, als ich seine Stimme hörte, liefen mir unaufhaltsam die Tränen über die Wangen.
„Bitte sag mir das es nicht wahr ist. Sag mir das du keine Affäre hast."
„Du hast es also gesehen? Bella bitte glaube denen nicht, du weißt, ich würde so etwas niemals machen."
„Ich weiß leider nicht was ich glauben soll."
Michael holte am anderen Ende hörbar Luft, bevor er weiter sprach.
„Glaube mir doch, das könnte ich dir nicht antun! Ich muss leider schon wieder los, für die Nächste Show Proben."
Dann klickte es auch schon in der Leitung.
Was hatte ich mir von diesem Gespräch versprochen?
Ich weiß es selber nicht genau.
Wahrscheinlich habe ich gar nichts erwartet, und genau das auch bekommen.
Eine halbe Aussage, die mit einem klicken der Leitung endete.
Dieses Telefonat hat mich noch skeptischer und wütender gemacht, als ich so schon war.
Ich kann verstehen das er sehr viel Stress hat, aber das heißt ja nicht, dass er einfach so ohne sich zu verabschieden, auflegen kann.
Mittlerweile war Mary wieder hier und ich schilderte ihr was passiert ist.
„Irgendwas ist da komisch, so verhält er sich sonst nie. Ich arbeite nun mittlerweile fünf Jahre bei ihm. In den Jahren hat er sich kein einziges Mal so benommen." 
Ich selber kann mir nicht vorstellen, dass er so etwas tun würde.
Jedoch ließ mich der Gedanke einfach nicht mehr locker.
Jeden Tag musste ich daran denken, mir kam sogar teilweise der Gedanke daran wie diejenige wohl aussehen mag.
Als das kam mir so abstoßend vor.
In den darauffolgenden Tagen igelte ich mich, ohne es wirklich mitzubekommen, mehr und mehr ein.
Natürlich fiel das als erstes Mary auf.
Sie bemühte sich sehr mir irgendwie zu helfen, dass ich wieder glücklich werde.
Doch insgeheim wusste ich, dass dies nur eine Person schaffen kann.
Genau diese Person ist aber noch eineinhalb Wochen auf Tour.
Es fühlte sich so an, als ob er tausende Kilometer von mir weg ist, und ich mich immer weiter von ihm entferne.
Irgendwie stimmte dies auch, da ich mich immer mehr von allem distanzierte, was auch nur Ansatzweise mit ihm zu tun hat.
Das ist nicht gerade leicht, wenn man in SEINEM Haus lebt, jedoch schlafe ich seit jenem Abend nicht mehr in ‚unserem' Schlafzimmer, sondern im Gästezimmer.
Dieses verschaffte mir komischerweise die nötige Distanz die ich benötigte.
Von einer Sache konnte ich mich jedoch nicht distanzieren.
Und zwar von dem Tanzen.
Natürlich erzählte ich Simon was geschehen war, doch er hatte kein Erbarmen mit mir.
Er war der Meinung das manche Dinge, für die man sich entschieden hat, einfach weiter machen muss, egal ob etwas ist oder nicht.
Im Endeffekt hatte er auch recht, die Situation darf mich nicht komplett kaputt machen.
Eine weitere Woche verging in der ich viel über das Tanzen lernte.
Meine Hauptbeschäftigung bestand darin mich mit dem Tanzen zu beschäftigen.
Es war auch eine wundervolle Ablenkung im Gegensatz zu den Gedanken die ich nicht los wurde.
Mittlerweile war es wieder Zeit für seine Heimkehr geworden.
Seit unserem Telefonat haben wir nicht noch einmal miteinander geredet.
Alles was ich mir so sehr wünsche ist, dass er her kommt und mir sagt das alles nur ein Scherz oder Missverständnis gewesen war.
Doch die Wirklichkeit war wie immer nicht so rosig wie man sie sich vorstellt.
Als er ankam, wirkte er total erschöpft und nicht fähig auch nur ein fähiges Gespräch mit mir zu führen.
Das einzige was er tat, war mich zu begrüßen, um anschließend nach oben in das Schlafzimmer zu verschwinden und nicht mehr herauszukommen.
Das war nun schon mehrere Stunden her.
Irgendwann reichte es mir endgültig.
Ich wollte mit ihm reden. Jetzt.
Wie bei einem Überfallkommando stürmte ich in das Zimmer herein.
Er lag quer auf dem Bett und schlief tief und fest.
Vorsichtig setzte ich mich auf den Bettrand und sah ihn einfach nur an.
Anschließend rüttelte ich leicht an seiner Schulter, sodass er einfach aufwachen musste.
Dies tat er nach einigen Versuchen auch.
„Bella, lass mich schlafen."
Fast wäre er wieder eingeschlafen, wenn ich nicht weiter geredet hätte.
„Nein, tut mir wirklich leid, aber ich muss mir dir reden."
Schlagartig öffnete er die Augen und rappelte sich auf.
„Ich weiß das du darüber reden willst, aber ich kann mit dir darüber im Moment nicht reden."
Schon wieder schossen mir die Tränen in die Augen.
„Warum nicht? Meinst du nicht das ich eine Erklärung für all das verdient habe?"
„Natürlich hast du das aber es geht einfach nicht. Es tut mir leid aber ich habe dir zu diesem Thema alles gesagt, was du wissen musst. Und was ich gesagt habe meine ich auch so."
„Aber warum kommen dann ständig diese Schlagzeilen in den Medien auf?"
„Das wirst du schon noch irgendwann erfahren."
Dann war er der Meinung, dass dieses Gespräch beendet ist, indem er sich herum drehte, um weiter zu schlafen.
Das ist nicht der Michael so wie ich ihn kenne.
Irgendwas muss passiert sein, sonst wäre er nicht so komisch drauf.
Hoffentlich finde ich bald heraus was mit ihm los ist, denn sonst weiß ich nicht was ich machen kann.
Nach diesem ernüchternden Gespräch suchte ich die Ablenkung in den Büchern, die ich so liebe.
Solche Geschichten heben meine Laune immer, egal wie schlecht sie ist.
Für einen Moment vergaß ich die Wirklichkeit und tauchte ein in eine völlig andere Welt.
Also bis zu dem Moment in dem sich jemand räusperte.

My boyfriend Michael Jackson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt