Das Leben von Harry Potter (wird derzeit überarbeitet)

2. Der Anfang

Was zur Hölle passierte da gerade mit ihm?...

Harrys Hände schwitzten und seine Wangen erröteten. Sein Körper reagierte auf sie und er hatte keine Kontrolle darüber. Er war wie benebelt. Sicherlich hatte sein Kopf gerade einen ernsteren Schlag abbekommen gehabt als er anfangs befürchtet hatte, anders konnte Harry sich es nicht erklären. Mit viel Willensstärke wandte er seinen Blick von ihr ab und richtete ihn stattdessen auf seine Hände.

„Leute, das ist Harry", verkündete Lavender und zeigte dabei auf ihn. 

„Oh, was ein schöner Name!", entgegnete das verträumt wirkende Mädchen. Grinsend legte Ginny dem Mädchen einen Arm um die Schultern.

„Ich bin Ginny, und das hier...", meinte sie und deutete auf ihre Freundin, „...ist Luna. Du musst ihr verzeihen, manchmal ist sie so begeistert von etwas, dass sie es glatt vergisst sich vorzustellen", erklärte Ginny. In diesem Moment entschied Harry sich dazu, Ginny zu mögen. Mit ihrer lockeren Art machte sie es für Harry leichter, sich zu entspannen. 

„Manchmal? Du meinst wohl meistens", murmelte Hermine hinter vorgehaltener Hand. Sie musterte Harry gedankenversunken. Unsicher blickte Harry sie an. Er kannte sie, hatte sie vom Weiten schon häufiger mal gesehen. Sie lächelte Harry freundlich an und ließ sich vor ihm nieder. Bevor sie überhaupt die Möglichkeit hatte, sich vorzustellen, fiel es Harry plötzlich wie Schuppen von den Augen.

,,Du bist Hermine", sagte er und schaute sie erstaunt an. Sie ging in seine Klasse. Eine überdurchschnittliche Schülerin. Sie saß meistens in der ersten Reihe und war eine der wenigen, die sich aktiv mit am Unterricht beteiligte. Er hatte bisher nicht viel mit ihr zu tun gehabt, wie auch, wenn er allen so gut es ging aus dem Weg ging und sein eigenes Ding durchzog. 

Dudley hatte auch die Namen ,,Longbottom" und ,,Thomas" erwähnt. Die beiden hatte er seit der Schlägerei noch nicht gesehen, aber auch diese Namen kannte er. Neville Longbottom und Dean Thomas gingen ebenfalls in seine Klasse und saßen immer mit Hermine zusammen. Harry war davon ausgegangen, dass die drei befreundet waren, was sich gerade bestätigte. Er hatte sich schon immer gedacht, dass sie sehr nett aussahen, aber er hatte sich nie getraut zu ihnen zu gehen und sie anzusprechen, weil Dudley nur wieder alles kaputt gemacht hätte. 

Hermine sah ihn überrascht an. Sie hatte wohl nicht damit gerechnet, dass er ihren Namen kannte.

,,Ja, woher weißt du das?", fragte sie etwas verwirrt und zog interessiert ihre Augenbrauen hoch. Harry wurde rot. Natürlich. Es war ja klar, dass sie sich nicht an ihn erinnerte obwohl sie in die selbe Klasse gingen. Harry war kurz davor resigniert zu seufzen, doch er hielt es zurück. Sie konnte ja nichts dafür. Es war seine Entscheidung, sich im Hintergrund aufzuhalten. Es war seine Entscheidung, sich jeden Tag aufs Neue hinten in die letzte Reihe zu setzen, abgeschieden von dem Rest der Klasse, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, in der Hoffnung, dass er keine Aufmerksamkeit erregte und bloß nicht drangenommen wurde. Er hatte sich kaum über die Jahre mit jemandem aus seiner Klasse unterhalten.

Um ehrlich zu sein, Harry war einfach überfordert. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er sich das letzte Mal mit Menschen unterhalten hatte, die nicht seine Lehrer oder seine Verwandten waren, es war viel zu lange her. Jetzt saß er hier mit einer Reihe von Mädchen, die ihm gemeinsam mit ein paar Jungen vor Dudley und seiner Gang gerettet hatten, und das, obwohl sie ihn nicht einmal kannten. Harry hatte keine Ahnung wie er darauf reagieren sollte.

,,...rry? Harry?", rief ihn jemand und holte ihn aus seinen wandernden Gedanken zurück. Er schüttelte kurz den Kopf und schaute dann Hermine fragend an. 

,,Alles okay? Du warst gerade einmal kurz weg. Bist du sicher, dass es deinem Kopf gut geht? Nicht, dass du noch eine Gehirnerschütterung hast", fragte sie besorgt. Harry fasste sich an den Kopf und zischte schmerzerfüllt. Als er seine Hand vor seinen Augen hielt erkannte er Blut. Na toll, wahrscheinlich eine Platzwunde. Harry schluckte.