8. Bei den Weasley's

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Nach einer halben Stunde stand Harry vor der Haustür der Dursleys. Was dann passierte, als er zögerlich klingelte, würde er nicht so schnell wieder vergessen können...

Die Tür wurde aufgemacht und Harry wurde gepackt und reingezogen. Er war so überrascht davon, dass er nach vorne stolperte und hinfiel. 

„Wo warst du?", fragte sein Onkel leise und bedrohlich. 

„I-ich war mit meinen F-Freunden campen", stotterte Harry verängstigt, rappelte sich auf und trat ein Schritt zurück. 

„BILDE DIR NICHT EIN DAS DU FREUNDE HAST! NIEMALS! DU BIST EIN FREAK! EINE MISSGEBURT! WANN KRIEGST DU DAS DENN ENDLICH IN DEINEN SCHÄDEL?", schrie Harry's Onkel mit knallroten Kopf und schlug Harry mit der Faust ins Gesicht. Diese hörte bei den Worten seines Onkels auf sich zu wehren. 

Jedes mal wenn Harry das Wort ,,Freak" oder ,,Missgeburt" hörte, zuckte er zusammen. Es waren Erinnerungen daran, wie wenig er eigentlich wert war in den Augen seiner letzten lebenden Verwandten. Für sie war Harry nichts weiter als das. Ein Freak. Eine Missgeburt. Und seine Verwandten scheuten sich nicht davor, ihm das zu zeigen.

Sein Onkel trat ihm ein letztes mal in den Bauch, dann packte er Harry am Kragen seines Pullovers und zog ihn vor die Haustür.

,,Wag es ja nicht, hier noch einmal aufzutauchen. Ich habe verdammt nochmal endgültig genug von dir und deiner Respektlosigkeit! Wir haben dir alles gegeben was du gebraucht hast. Ein Dach über dem Kopf, eine warme Mahlzeit, Kleidung und du hast niemals Dankbarkeit gezeigt! Du wolltest immer nur mehr! Ein größeres Zimmer, Geschenke, Anerkennung... Verdammt nochmal, du kannst froh sein, dass wir dich nie in ein Heim gesteckt haben Bursche! Jetzt habe ich die Nase gestrichen voll von dir! Tauche hier noch einmal auf und ich schwöre dir Junge, ich werde dich persönlich an einem Heim absetzen", rief Harrys Onkel mit einem rot angelaufenem Gesicht und knallte wütend die Haustür hinter sich zu.

Harry hielt sich ächzend den schmerzenden Bauch und schaute schockiert auf die geschlossene Haustür der Nummer 4. Er konnte nicht glauben, dass er von seinem Onkel gerade auf die Straße gesetzt worden war. Seinen Onkel hatte es nicht einmal interessiert, ob die Nachbarn ihn hören konnten. 

Harry biss die Zähne zusammen und stellte sich aufrechter hin. Was sollte er nur tun? Technisch gesehen war er jetzt obdachlos. Er war noch minderjährig, er hatte kein Geld und er konnte sich auch keine Wohnung mieten. 

Eine pure Verzweiflung überkam Harry bei diesem Gedanken. Er hatte kein Zuhause mehr. Ab jetzt war er völlig auf sich allein gestellt. Wie sollte er es nur schaffen, ohne Geld zu überleben? Er konnte sich ja nicht einmal ein belegtes Brötchen in der Cafeteria leisten!

Harry zwang sich dazu, die Augen zu schließen und tief Luft zu holen. Eins nach dem anderen. Er wusste wo die Weasleys wohnten, da würde er als erstes sein Glück versuchen. Wie er an Geld kommen würde schob er erstmal beiseite. Er würde schon einen Job finden, wenn nicht, müsste er im Notfall eben betteln gehen. 

Keuchend setzte Harry ein Bein vor dem anderen. Er musste es erst einmal bei den Weasleys versuchen.




Es fing an zu dämmern als Harry endlich vor der Haustür der Weasleys zum Stehen kam. Er schob alle Unsicherheiten beiseite und klingelte. Ein kleines Lächeln schlich sich wider Harrys Willen auf seinen Lippen als er die Stimmen seiner Freunde hinter der Tür vernehmen konnte. Es polterte und einen kurzen Augenblick später öffnete Ginny die Tür. 

Als sie erkannte wer vor ihr stand, schaute sie Harry verdutzt an. Verwirrt musterte sie ihn. Als ihr Blick jedoch über sein blutiges Gesicht wanderte weiteten sich ihre Augen und schlug sich erschrocken eine Hand vor den Mund. Trotzdem konnte Harry noch immer ihr geschocktes Keuchen hören.

Das Leben von Harry Potter (wird derzeit überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt