12. Ginnys Geheimnis

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„Bis morgen Mine", antwortete er leise und machte sich leichtfüßig auf den Rückweg...

Für Harry fing der Tag an, als eine aufgelöste Ginny in sein Zimmer gestürmt kam.

„Was ist los?", nuschelte Harry verschlafen in sein Kissen und drehte sich um ohne die Augen zu öffnen. Als er jedoch ein leises Schluchzen vernahm, richtete er sich auf und erkannte Ginny, welche weinend vor seinem Bett stand. Sofort stand Harry auf und nahm Ginny in den Arm. Diese vergrub ihren Kopf in seine Halsbeuge und schlang ihre Arme um Harrys Hals.

„Ich kann das nicht mehr Harry", weinte Ginny und klammerte sich an Harry, als ginge es um Leben und Tod. Dieser strich ihr unbeholfen über die Haare und tätschelte ihren Rücken.

„Ginny, was ist denn los? Möchtest du reden?", fragte Harry, nachdem Ginny und er sich gegenüber auf sein Bett gesetzt hatten. Ginny seufzte niedergeschlagen und wischte sich ein paar Tränen von den Wangen.

„Tut mir leid, dass ich dich so überfallen habe. Ich war die komplette Nacht wach und habe über-über bestimmte Dinge nachgedacht. Gerade bin ich dann an so einem Punkt angekommen, wo ich restlos überfordert mit diesen Dingen war", erklärte sie und vergrub ihren Kopf in ihre Hände. Harry strich ihr ungeschickt über die Schulter.

„Hey, schon in Ordnung. Du kannst es mir sagen, musst es aber nicht. Ich will dich zu nichts drängen", entgegnete er und kratzte sich überfordert am Nacken. Ginny sah ihn zweifelnd an.

,,Du wirst mich nicht verurteilen?", fragte sie unsicher. Dies brachte Harry widerwillens zum lächeln.

,,Ginny, du kannst dir nicht vorstellen, welche unangenehme Situationen ich schon durchleben musste. Ich habe gar nicht das Recht Menschen zu verurteilen", antwortete er mit hochgezogener Augenbraue. Ginny lächelte mit einem zitternden Mund und rieb sich nervös die Nase.

Plötzlich ging Harry ein Licht auf. Hermine hatte es einmal erwähnt gehabt.

,,Geht es um Dean?", wollte er wissen und musterte Ginny aufmerksam. Ihr Blick schoss sofort in seine Richtung und sie schüttelte erschrocken den Kopf.

,,Woher-", fragte sie verblüfft, während ihre Wangen die Farbe ihrer Haare annahmen. Harry zuckte verstohlen lächelnd mit den Schultern.

,,Hermine hat es mal so nebenbei erwähnt", gab er zu während er an seiner Bettdecke herumzupfte. Sein Blick war dabei auf seine Hände gerichtet. Ginnys Augen wurden riesig.

,,Sie hat es vor allen erwähnt? Alle wissen es?", rief sie und versuchte ihre Panik herunterzuschlucken.

,,Nein, nein. Beruhige dich. Sie hat nur mir von ihren Vermutungen erzählt. Die anderen wissen nichts davon, auf jeden Fall soweit ich weiß. Obwohl es schon relativ auffällig ist wenn man darauf achtet", entgegnete Harry mit ruhiger Stimme, auch wenn Ginnys Panik ihn ebenfalls etwas beunruhigt hatte. Diese zwang sich dazu, tiefe Atemzüge zu machen.

,,Denkst du, er weiß es?", fragte sie schließlich mit leiser Stimme. Harry schnaubte.

,,Wir reden hier von Dean. Er ist mit Ron zusammen der letzte, der solche Sachen mitbekommt", meinte er und stupste Ginny leicht mit seiner Schulter an. Auf Ginnys Gesicht schlich sich ein kleines Grinsen.

,,Da hast du auch wieder Recht", lächelte sie kopfschüttelnd. Harrys Lächeln verflog. Er legte den Kopf schräg und runzelte die Stirn.

,,Warum hast du solche Angst davor, dafür verurteilt zu werden?", fragte er verwirrt. Ginny zupfte an Harrys Bettdecke herum. Ihr Blick ruhte dabei auf ihren Händen.

,,Harry, komm schon. Ich bin 14! Was soll ich schon von diesen Dingen wissen? Die anderen werden sich darüber lustig machen, dass ich, ein ,,Kind", denke, dass ich ,,verliebt" sein könnte", gab sie schließlich seufzend zu. Harry kniff die Augen zusammen.

Das Leben von Harry Potter (wird derzeit überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt