3. Schrankarrest

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,,Aber ich war das nicht", rief Harry verzweifelt. Vernon jedoch hatte genug von ihm gehört. Er holte aus bevor Harry noch etwas sagen konnte, und traf mit seiner Faust Harrys Gesicht...

Harry fiel wegen der Wucht des Schlages zu Boden, doch das störte seinen Onkel nicht. Harry hatte keine Chance als Vernon zutrat. Das einzige was er tun konnte, war die Zähne zusammenzubeißen. Vernon holte aus und trat ein weiteres mal zu und schrie dabei wütend auf.

„DU WAGST ES, MEINEM SOHN WEHZUTUN? ICH ZEIG DIR MAL, WAS WEHTUT!", brüllte er und trat nach Harrys Kopf. 

„ICH HABE IHM NICHTS GETAN! ICH SCHWÖRE ES", schrie Harry in Dauerschleife und versuchte mit seinen Armen seinen Kopf zu schützen.

„LÜGNER! DENKST DU, ICH KANN DAS BLAUE AUGE VON DUDLEY NICHT SEHEN?", entgegnete Vernon fuchsteufelswild. Dann griff er Harry am Nacken und öffnete die Tür unter der Treppe. Dahinter verbarg sich eine kleine Abstellkammer. Vernon zögerte nicht, sondern schubste Harry unsanft hinein und verschloss die Tür.

„Ich werde dir verdammten Missgeburt Manieren beibringen. Du bekommst die nächsten Tage nichts zu essen, und denk nicht einmal daran, dass du auch nur einmal aus diesen Schrank herauskommen wirst", zischte Vernon.

„Aber Onkel Vernon, ich habe doch nichts gemacht", beschwerte Harry sich schwach.

„HALT DEINEN MUND DU FREAK!", rief Vernon und ließ ihn zurück. Harry setzte sich auf die kniehohen Schubladen, wo Wolldecken als Alternative zu einer Matratze drüber gelegt worden waren, und keuchte schwer. Schmerzverzerrt verzog er sein Gesicht und hielt sich seinen Bauch. Wenn er heute eine Sache gelernt hatte, dann war es, dass er Dudley besser nicht wehtun sollte, ansonsten würde sein Onkel ihn umbringen. 

Vorsichtig rutschte er zur Wand und lehnte sich mit seinen Rücken dagegen. Niedergeschlagen machte er Licht an und betrachtete die Abstellkammer. Bevor er zu den Dursley gezogen war, war der Raum genau das, was er versprach-eine Abstellkammer. Doch diese wurde zu Harrys Zimmer umfunktioniert, als klar wurde, dass er bei den Dursley einziehen musste. Naja, Luxus schrie sie jetzt nicht gerade. 

Drei quadratische, kniehohe Schubladen wurden entlang der Längstfläche nebeneinandergequetscht. Lieblos wurden zwei dicke Wolldecken darübergelegt, damit es nicht zu hart war, darauf zu liegen. Ein einzelnes, altes Kopfkissen stand Harry auch zur Verfügung. An der Wand wo sein Kopf lag erstreckte sich ein schmales Regal, in welchem Sachen wie Putzmittel gelagert wurden. Von der Decke hing an einem Seil befestigt eine Taschenlampe, die er ein- und ausschalten konnte. 

Tageslicht drang lediglich aus kleinen Schlitzen durch die Tür hinein. Onkel Vernon hatte nämlich ein kleines Stück aus der Tür herausgesägt und ein Gitter davorgesetzt, welches mit Schlitzen durchsäht war, damit Harry nicht erstickte. 

An der Wand neben seinem Kopf befand sich der Stromkasten, daneben war ein kleines Gitter an der Wand angebracht und wenn man es abnahm, gab es einen ganz kleinen Stauraum frei. Harry benutzte ihn für die Sachen, die er heimlich hineinschmuggeln konnte.

Er bewohnte dieses Zimmer schon seit geschlagenen 10 Jahren. Natürlich wurde es mit der Zeit nicht bequemer, immerhin wuchs Harry aus den kleinen Jungen zu einem Teenager heran. Er musste mit angewinkelten Beinen schlafen, da die Abstellkammer einfach zu wenig Platz für seine Körpergröße hergab. Sitzen konnte er zwar, musste jedoch immer darauf aufpassen, dass er seinen Kopf nicht an den Stromkasten stieß.

Seufzend zog Harry seine Schuhe aus und öffnete das kleine Gitter, um seine Habseligkeiten herauszuholen. Schwer atmend zog er einen Collegeblock und einen Bleistift heraus. Gedankenversunken betrachtete Harry die Sachen, die in den Collegeblock waren. Selbstgezeichnete Skizzen von Gegenständen oder Personen aus seinen Träumen blickten ihm entgegen. Er blätterte weiter und fand aufgeschriebene Gedankenfetzen und gescheiterte Versuche, Gedichte zu schreiben. 

Das Leben von Harry Potter (wird derzeit überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt