15. Ein Versprechen

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„Mir was sagen?", fragte Harry ohne weiter über seine Wortwahl nachzudenken und gab sich innerlich ein Face palm, weil er mit diesen Worten zugegeben hatte, gelauscht zu haben...

Hermine, Luna, Ginny und Lavender hielten in ihrer Bewegung inne. Geschockt wechselten sie einen Blick miteinander. Wie viel hatte Harry von dem Gespräch mitbekommen?

Harry beobachtete die Mädchen währenddessen genau. Vier Mädchen, welche einander umarmten und sich geschockt anblickten. Sie sahen aus wie Rehe im Scheinwerferlicht. Harrys Angst wurde nur noch größer. Warum waren sie so geschockt ihn zu sehen? Hätte er etwas nicht mitbekommen dürfen?

Harry verlagerte unruhig sein Gewicht von einem Bein auf das andere. Dabei schluckte er nervös den Kloß im Hals hinunter. Hilfesuchend suchte er Hermines Blick, weil sie normalerweise eine beruhigende Wirkung auf ihn hatte.

Als Hermine bemerkte, wie verkrampft Harry war, schüttelte sie den Kopf um ihren Schock von sich zu schütteln und setzte ein sanftes Lächeln auf.

„Hab ich irgendetwas falsch gemacht?", fragte Harry sie verunsichert. Sofort runzelte Hermine die Stirn und schüttelte entschlossen den Kopf. 

„Natürlich nicht, Harry! Du hast nichts falsch gemacht, wir haben uns nur ein wenig erschrocken, weil du auf einmal in der Tür standest. Mach dir deswegen bitte keinen Kopf", beteuerte sie, während sie sich aus der Gruppenumarmung löste, um auf Harry zuzugehen. Um ihre Worte zu unterstützen, legte sie ihre Hand auf seine Schulter. Harry entspannte sich darauf ein wenig, die Unsicherheit war jedoch noch nicht ganz verschwunden. Hermine merkte das.

„Also ich habe nichts schlimmes getan? Manchmal mache ich Sachen unabsichtlich und merke nicht, dass ich jemanden damit verletzt habe. Ihr könnt mir sagen, wenn ich etwas getan habe, was eine von euch verletzt hat", sagte Harry und schaute seine Freundinnen eindringlich an, während er sich durch die Haare fuhr.

,,Ach Quatsch. Entspann dich Harry. Du hast nichts schlimmes getan", meinte nun Ginny und schüttelte unterstreichend den Kopf. Harrys nicht überzeugender Blick wanderte von ihr zu Hermine, welche direkt vor ihm stand.

,,Harry, Ginny hat recht. Du hast nichts getan. Wir haben uns nur darüber unterhalten, dass-dass wir morgen unsere Mathehausaufgaben abgeben müssen und ich dich noch daran erinnern sollte", versicherte sie ihm und errötete etwas. Harry atmete daraufhin tief durch. Er hatte sich mal wieder viel zu viele Gedanken gemacht! Natürlich würden seine Freunde nichts schlimmes hinter seinem Rücken erzählen, es war mal wieder seine Fantasie, die daraus etwas negatives gemacht hatte. 

Jetzt realisierte er allerdings erst Hermines Worte. Stöhnend schlug er sich seine Hand vor dem Kopf.

,,Oh man! Das hatte ich ja total vergessen. Mr. Baker wird mich umbringen, wenn ich die Hausaufgabe nicht gemacht habe. Er hat mich doch sowieso schon auf den Kieker", rief er und fuhr sich verzweifelt mit seiner Hand über das Gesicht. Hermines Zögern bei ihrer Antwort schien er gar nicht mitbekommen zu haben. Erleichtert atmete sie kaum merklich aus. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte.

,,Ich kann dir helfen wenn du willst. Ich habe sowieso nichts besseres zu tun. Außerdem will ich nicht, dass Mr. Baker dich fertig macht", bot Hermine an und blickte Harry hoffnungsvoll an. Dessen Augen fingen bei ihrem Vorschlag an zu glitzern.

,,Das wäre wirklich unfassbar nett von dir. Du würdest mein Leben damit retten, weil ich es alleine bis morgen nicht schaffen würde. Obwohl du die einzige Person bist die ich kenne, die freiwillig Mathe macht", bemerkte er mit einem schelmischen Lächeln. Hermine erwiderte sein Lächeln und bekam heiße Wangen.

,,Naja, ich mache es ja eher um deinen Hintern zu retten als für das Fach an sich", stellte sie klar und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Harry hob beschwichtigend die Hände.

Das Leben von Harry Potter (wird derzeit überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt