33. Außer Gefacht und eingekesselt

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Die fremden Werwölfe kamen näher. Dichter. Sie umzingelten uns und ich konnte noch immer nicht abschätzen, wie viele es tatsächlich waren. Eines war jedoch klar: Wir waren eindeutig in der Unterzahl. Für die beiden Jäger würde das den sicheren Tod bedeuten, doch ich war mir sicher, dass Ians Bändigerin ihn vorher in den Kampf um ihr Leben schicken würde. Sie würde sein Leben riskieren und das konnte ich nicht zulassen. Ich wollte niemanden verlieren und wenn das hieß, ich müsste für die Jäger kämpfen und sie beschützen, dann würde ich es dieses Mal tun. Für Ian.

Während die Fremden den Kreis um uns herum immer enger schnürten, spiegelte mein Zwillingsbruder meine Bewegungen rasch. Wir nahmen die beiden Jäger in unsere Mitte, wodurch wir ihnen den Rücken und den anderen Werwölfen unsere gefährlichere Vorderseite präsentierten. Das hier war alles andere als optimal, aber wir mussten das Beste daraus machen.

Wir sollten sie den fremden Werwölfen überlassen. Hörte ich Ians Stimme in meinem Kopf und seufzte leise. Er hatte es noch immer nicht verstanden. Er gehörte dieser Jule und sie konnte mit ihm tun, was sie wollte. Seine Furcht machte ihn dümmer, als er war.

Nein. Erwiderte ich prompt und knurrte leise, doch laut genug, dass die anderen Wölfe mich hören konnten. Das wird so nicht klappen, Ian. Deine Bändigerin wird dich gegen sie kämpfen lassen und dann? Wie viele sind es? Wie vielen kannst du dich entgegenstellen, bis sie dich besiegen oder schlimmer ... Ich werde dich nicht allein lassen und wir müssen die Jäger ... beschützen.

Mein Bruder schwieg, aber weniger wegen meiner Worte, sondern vielmehr aufgrund des gigantischen Werwolfes, der auf einmal zwischen den Bäumen hervortrat. Er schaute erst uns und dann die Jäger in unserer Mitte an.

Hey. Brummte die Stimme des Fremden durch meinen Körper und ich erstarrte sofort. Euch Jungspunde habe ich bisher nicht bei keinem Jäger gesehen. Gut genährt seid ihr auch nicht und dazu noch allein. Mal ehrlich, was soll das Zähnefletschen? Wen wollt ihr hier beeindrucken, oder wollt ihr uns einschüchtern?

Wer auch immer er war, er schien viel über die Jäger zu wissen oder jedenfalls schien er schon vielen begegnet zu sein. Kein Wunder also, dass er sie so leicht töten und uns einkesseln konnte. Sein gesamtes Erscheinungsbild wirkte imposant und erfahren, allerdings konnte ich nicht genau sagen, wie alt er war. Erfahrung und Auftreten sprachen für einen Werwolf, der in etwa das Alter meines Vaters haben musste, aber die Art und Weise, wie er uns ansprach, passte nicht dazu. So oder so hatte er sich ein Rudel aufbauen können, das ihm folgte, denn die anderen Wölfe lösten sich aus dem Kreis, um auf uns zuzugehen.

Statt weiterhin in geduckter und kampfbereiter Haltung zu verharren, atmete ich tief durch und richtete mich auf. Gegen sie zu kämpfen, war Selbstmord, doch ich wartete nur darauf, dass diese Jule Ian in den Selbstmord schickte. Es war schwer ein Auge auf die drohenden Wölfe und eines auf die Jäger zu haben und zu erkennen, was sie planten.

Aha. Machte der Fremde und sein karamellfarbenes Nackenfell legte sich. Ein gezähmtes Schoßhündchen mit Grips? Fragte er dann und sah mich direkt an.

Vielleicht. Gab ich kurzangebunden von mir und schluckte schwer, weil die anderen Werwölfe näher kamen. Was wollt ihr von uns?

Wo ist dein Bändiger, Wölfchen? Ignorierte der Fremde meine Frage und ließ seinen Blick zwischen den beiden Jägern hin und her schweifen. Wenn ich das so richtig sehe, gehört der kleine Wolf zu dem Weib und der andere? Er gehört nicht zu dir, oder Wölfchen?

Du ... kannst sowas erkennen? Hakte ich skeptisch nach, doch gerade diese Reaktion meinerseits schien ihm zu gefallen.

Chay und ich können noch viel mehr. Lachte er tief und machte einen großen Schritt auf mich zu. Instinktiv wollte ich zurückweichen, die Distanz zu ihm vergrößern und die zu meinem Bruder verringern. Aber ich blieb still stehen und ließ ihn näher kommen. Wie heißt du, Wölfchen?

between FangsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt