"Und dann stand sie wirklich vor meiner Tür"
Alle lachen. Melli und ich können uns beide kein schmunzeln verkneifen, verdrehen aber auch die Augen. Jake einer der mit am Tisch sitzt erzählt gerade davon wie er sich seine ganzen Weiber klärt. Er schreibt ihnen einfach, dass er alleine zu Hause ist und schon würden sie vor seiner Tür stehen und ihn quasi anbetteln. Das glaubt der ja wohl selber nicht.
Jake ist gut gebaut, groß und hat helle hochgestylte Haare, alles in allem sieht er nicht schlecht aus, allerdings bezweifel ich trotzdem, dass ihn so viele einfach hinterherlaufen.
"Und du so Jenna? Hast du heute Nachmittag was vor?", Jake guckt mich mit einem übertriebenen Lächeln an und ich kann wieder nur die Augen verdrehen.
"Nichts bei dir auf jedem fall".
"Hmm schade, bei mir ist nämlich keiner zu Hause, es wär perfekt fü", Jake wird unterbrochen.
"Alter, lass den Scheiß", zischt Ryan ihm dazwischen.
"Und was willst du jetzt?", mischt sich jetzt auch noch Nathan ein und funkelt Ryan böse an. Die beiden haben sich offensichtlich noch nicht vertragen.
"Irgendwer muss ihn doch davon abhalten sich an sie ranzumachen, wenn dich das nicht stört muss ich das halt machen. Dann brauchst du dich jetzt auch nicht einmischen"
"Mich nicht einmischen?", Nathan steht abrupt auf und scharbt dabei mit seinen Stuhl über den Boden und erzeugt dadurch ein unangenehmes, lautes Quietschen.
Er starrt Ryan der ihm gegenübersitzt wütend an.
"Du hast mich schon richtig verstanden", antwortet Ryan etwas zu ruhig, denn genau das provoziert Nathan nur noch mehr.
"Na warte", murmelt Nathan und stürmt um den Tisch drumrum.
Nathan schubst Ryan nach hinten und versucht ihn zu provozieren.
"Ihr habt ja wohl alle nen Knall, das Thema hatte wir doch erst am Samstag. Ich entscheide selber über mein Leben und selbst wenn ich zulasse das Jake mich verarscht dann ist das genauso meine Endscheidung", ich muss mich einfach einmischen, diesen Kindergarten hier kann sich ja keiner mehr mit ansehen.
Zum Glück habe ich schon aufgegessen, denn so kann ich jetzt einfach mein Tablet nehmen, es weg bringen und dann aus der Cafeteria verschwinden.
Als ich mich kurz nochmal umdrehe sehe ich, wie Nathan Ryans ausgestreckte Hand weg schlägt und dann zu Melli schaut die ihm offensichtlich gut zuzureden scheint.
Die nächste und letzte Stunde für diesen Tag beginnt. Chemie, ich könnte einfach nur heulen. Letzte Woche haben wir eine Arbeit geschrieben und ich bin im Glauben, dass ich diese voll verhauen habe.
"Guten Tag erstmal alle zusammen, ich habe natürlich eure Arbeiten fertig kontrolliert und auch dabei. Leider muss ich dazu sagen, dass die Arbeit für die meisten von ihnen nicht ganz so gut ausgefallen ist", mein Chemie Lehrer guckt traurig einmal durch den Raum. Er ist noch sehr Jung und stark darauf bedacht mit uns zu fühlen um uns besser verstehen zu können.
Er überreicht jedem seine Arbeit, Shit ich hab nur 10 Punkte und ausgerechnet heute kommen auch noch meine Eltern wieder. Ich bin sowas von geliefert.
Und nun ist es mal wieder so weit, die Koffer stehen im Flur. Nachdem ich mir meine Schuhe ausgezogen habe gucke ich, und entdecke mein Vater im Wohnzimmer. Er sitzt in seinem Sessel, die Füße auf dem Tisch und in einer Hand ein Bier und in der anderen die Fernbedienung.
"Hallo", spreche ich ihn vorsichtig an.
Er schaut zu mir, ich lehne noch immer in der Tür und traue mich nicht ohne seine Erlaubnis rein zu kommen.
"Ach, da ist ja meine Kleine. Na wie war die Schule?", er hat offensichtlich noch nicht so viel intus, dann ist es meistens alles nicht ganz so schlimm.
"Wie immer", antworte ich und schaue auf den Boden. Meine Gedanken kreisen um das was gleich passieren wird.
"Wie immer also, habt ihr keine Arbeit wiederbekommen oder eine geschrieben?", zweifelnd schaut er mich mit großen Augen an.
Ich muss mich räuspern um den Kols in meinem Hals loszuwerden.
"Doch", flüster ich ganz leise.
"Wie bitte. Du sollst doch deutlich reden mein Kind. So versteht dich doch kein Mensch", er wird immer lauter.
"Doch, wir haben eine Arbeit zurück bekommen", antworte ich immer noch etwas leise.
"Na siehste geht doch und was hast du? Die Arbeit war doch bestimmt ganz leicht oder nicht?"
"10 Punkte", ich muss mich räuspern während ich rede. Verdammt, sein Blick heißt nichts gutes.
"Ich hoffe mal ich habe mich verhört. Wiederhole es", fordert er mich scharf auf und setzt sich auf.
"10 Punkte", antworte ich mit gesenktem Kopf.
Mein Blick ist starr auf den Boden gerichtet, als ich schon seine langsamen und gleichzeitig lauten Schritte auf dem Holzboden donnern höre. Das Geräusch wird immer lauter, bis er vor mir zum stehen kommt.
Mit einem Mal packt er mich am Kinn und reißt dies mit Gewalt nach oben, sodass ich ihn ansehen muss.
Seine Augen funkeln vor Wut, über ihnen kann ich einen leichten Schleier erkennen. Er hat vielleicht doch schon mehr intus als ich dachte. Sein Bart ist zur Abwechslung mal rasiert, wahrscheinlich war die letzte Reise sehr wichtig.
Er lenkt meine Aufmerksamkeit wieder auf die Situation indem er mich mit der flachen Hand ins Gesicht schlägt.
Ich zische kurz schmerzverzehrt auf, bevor ich mich wieder versuche zu beherrschen.
Ich fasse mir an meine Wange, sie brennt und ist bestimmt Feuerrot. Meine Augen fangen an zu glänzen und ich kann mir eine Träne nicht verkneifen.
Nicht gut, denn mein Vater kann es nicht leiden wenn ich weine. Prompt habe ich diesmal seine Faust im Gesicht. Er packt mich am Handgelenk, es tut höllisch weh und es wird morgen Stunden dauern die Flecken zu überschminken.
Er zerrt mich hinter sich her in die Küche, schubst mich gehen den Kühlschrank, sodass dieser hinter mir anfängt zu wackeln.
Ich schreie kurz auf als seine Faust in meinem Magen landet. Er taumelt zurück, und übergibt sich anschließend in unsere Spüle.
"Das ist alles deine Schuld", schreit er und stürzt sich wieder auf mich. Ich lasse es über mich ergehen, weil ich weiß, wenn ich mich wehre wird es nur noch schlimmer und länger dauern als nötig. Es hat nichts zu bedeuten, er ist nur betrunken, versuche ich mir immer und immer wieder einzureden, doch es hilft nichts. Ich weiß das er krank ist, das er hilft braucht und für das bestraft werden sollte was er uns antut, aber trotzdem kriechen die Schuldgefühle bei jedem mal wieder in mir hoch, ich gebe ihm schließlich immer einen Grund um auszurasten.
Als er mich vom Boden hochzerrt um mich in meinem Zimmer einzuschließen, klingelt es plötzlich. Er schmeißt mich auf die Treppe, was bei mir höllische Schmerzen auslöst und mich kurz aufschreien lässt.
"Du bleibst da sitzen", zischt er.
Ich weine leise in mich hinein, in der Hoffnung gleich einfach nur noch alleine in meinem Zimmer sein zu können.
"Was ist?", schreit mein Vater und reizt die Tür auf.
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1168 Wörter
Heeyy, na was denkt ihr wer vor der Tür steht? Der Postbote vielleicht, oder doch Melli, oder Ryan. Was meint ihr? Würde mich interessieren :*

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SAVE ME
Teen Fiction"Wieso machst du das?", verwirrt schaue ich zu ihm hoch. Kann nicht glauben, dass es ihn wirklich interessiert. "Weil ich es will", haucht er und kommt meinen Lippen gefährlich näher. Gott wieso muss er auch so gut aussehen? "Und wenn ich nicht wi...