Schön ausgeschlafen, tapse ich in Nathans altem Tshirt umfunktioniert zum Schlafanzug, die Treppe runter.
Ich gehe in die Küche und nehme mir ein Joghurt aus dem Kühlschrank. Als ich gerade den Deckel ablecke und mir einen Löffel aus der Schublade nehme, halte ich verwundert inne, als ich aus dem Wohnzimmer Stimmen höre.
"Mum?", rufe ich vorsichtig und schmeiße dabei den Deckel vom Joghurt in den Müll.
"Ja, Liebling. Komm doch mal her", ruft meine Mum zurück.
Immer noch verwundert, gehe ich mit meinen nackten Füßen in Richtung Wohnzimmer.
Meine Haare sind wild zu einem Dutt zusammen geknüddelt und stehen bestimmt in alle Richtungen ab.
Bevor ich an der Schiebetür ankomme nehme ich einen Löffel von meinem Frühstück. Mit dem Löffel im Mund öffne ich mit der anderen Hand die Tür.
Verwundert bleibe ich auf der Stelle stehen, als ich sehe wer in unserem Wohnzimmer sitzt.
Meine Mum schaut mich liebevoll an, sie hält ein Glas Wasser in der Hand. Neben ihr auf dem Sofa sitzt Ryan, der mich mit weit offenen Augen, lächeld anschaut.
"Ähm, was machst du denn hier?", stammel ich fragend rum, nicht in der Lage überhaupt was vernümpftiges raus zu bekommen.
"Jenna, setzt dich doch zu uns, solange bis Nathan die Schlafmütze auch mal wach ist", schlägt meine Mutter vor.
"Nathan? Was willst du von Nathan?", meine Verwunderung wird von Sekunde zu Sekunde größer.
"Hey, ähm ich bin gekommen um mich mit Nathan auszusprechen und ich dachte bei der Gelegenheit können wir gleich weiter an unserem Englisch Projekt arbeiten", Ryan redet sehr förmlich und man merkt ihm die Gegenwart meiner Mum mehr als nur deutlich an.
"Ich bin nachher mit Melli verabredet, heute passt es mir eigentlich echt schlecht", antworte ich nicht ganz Wahrheitsgemäß. Ich bin zwar wirklich mit Melli verabredet, aber erst heute Abend zum feiern gehen, es wäre also noch mehr als genug Zeit.
"Ach Jenna, Schule ist doch wichtiger, außerdem ist Ryan ja sowieso schon hier, da passt das doch. Aber vielleicht geht ihr besser zu ihm. Das wäre wahrscheinlich besser, dein Vater und ich müssen noch packen", meine Mum wird nicht umzustimmen sein und das wir zu ihm gehen hat sie mal wieder geschickt gelöst ohne die Wahrheit dabei zu verdrehen.
Seufzend lehne ich mich an den Sessel und esse meine Joghurt.
"Was habt ihr denn nachher überhaupt vor?", fragt meine Mum weiter.
"Wir, naja also wir wurden eingeladen heute Abend und wir machen uns zusammen fertig"
"Da könnten Nathan und Ryan doch bestimmt mit gehen oder nicht? Ich finde es so toll das ihr endlich alle mal wieder etwas unternehmt", für sie ist es schon beschlossene Sache.
"Ich würde gerne mit", mischt sich auch noch Ryan ein.
"Wohin?", höre ich eine raue Stimme hinter mir, Nathan muss wohl gerade aufgewacht sein. Und er klingt nicht gerade begeistert.
"Was machst du hier? Und warum hast du nichts Vernünftiges an wenn du hier vor ihm stehst", ok Nathan ist wirklich aufgebracht. Immer noch.
"Ich bin auch gerade erst aufgewacht, außerdem hast du auch nicht viel an", deute ich auf ihn und verdrehe bei seiner Aussage die Augen.
"Ähm, ja. Ich wollte mich entschuldigen, ich bin immer noch der Meinung das du überreagiert hast, aber es tut mir leid für das was gesagt wurde und wie ich mich verhalten habe", Ryan steht auf, stellt sich vor Nathan mit den ehrlichsten Augen die ich jemals an ihm gesehen habe und streckt ihm die Hand aus.
"Vielleicht hab ich auch ein bisschen überreagiert, aber du darfst unseren Kodex nicht vergessen, der gilt immer noch, wenn nicht sogar mehr als sonst, wenn ich mir meine kleine Schwester so anschaue", Nathan lacht, verstummt aber ein bisschen als er Ryans unsicheren Blick sieht.
"Ok, also vielleicht sollten wir das nochmal auffrischen. Komm mit nach oben und wir besprechen nochmal jedes Detail", Nathan scheint auf einmal nervös.
"Du spinnst", antworte ich ihm daraufhin. Ich gehe in die Küche und schmeiße den leeren Becher weg. Mit schnellen Schritten tapse ich die Treppe hoch.
"Heyy", schreit Nathan wütend von unten, als ich mich umdrehe sehe ich, wie Nathan Ryan gegen den Arm boxt. Dieser hat den Blick immer noch auf mich gerichtet. Erst jetzt fällt mir wieder ein, dass ich ja nur ein Tshirt an habe.
Ich ziehe es hinten mit meinen Händen nach unten und gehe die Treppe weiter hoch. "Und Jenna", ruft mein Bruder von unten. "Zieh dir gefälligst was an, und nehme nicht immer meine Tshirts".
Ryan höre ich leise lachen, während ich ohne ein letztes Wort in meinem Zimmer verschwinde.
Nach einer guten Stunde höre ich meine Mutter von unten meinen Namen rufen. Umgezogen und fertig gemacht, gehe ich nach unten.
Heute ist es mega warm draußen, weshalb ich lediglich einen dünnen, kurzen Jumpsuit angezogen habe.
"Komm, ihr geht jetzt zu Ryan und lernt etwas. Ich hab schon mit Nathan gesprochen, er kommt heute Abend mit und fährt auch, dann muss euch keiner mehr abholen, viel Spaß ihr beiden", meine Mum redet nur so vor sich hin.
Ryan steht an der Tür, hat seine Schuhe schon wieder an. Ich habe das Gefühl, er sieht heute noch besser aus als sonst.
"Du gehst nirgendwo hin, Junge Dame. Was soll das hier werden?", verdammt, mein Vater taucht plötzlich hinter uns auf. Er sieht ganz und gar nicht begeistert aus, außerdem hat er bestimmt schon wieder getrunken so wie es riecht wenn er in den Raum kommt.
"Ach Schatz, alles ist gut. Die beiden müssen nur was für die Schule machen", meine Mum verliert jetzt schon fast die Fassung.
"Ich glaube es ist besser wenn er draußen wartet", mein Vater schnauft wütend und sieht so aus, als ob er Ryan gleich zerpflückt.
Ryan geht wortlos nach draußen und schließt die Tür hinter sich.
Mein Dad fängt an meine Mum anzuschreien und sie zu beleidigen. Ich suche hilflos nach einem Ausweg.
"Jenna, was hast du mit diesem Typen. Der will Mädchen wie dich doch nur ins Bett bekommen, mehr nicht. Und ich dachte immer du wärst nicht so dumm", er kommt auf mich zugestampft und klatscht mir eine.
Nach ein paar Schlägen lande ich auf dem Wohnzimmer Boden, hilfesuchend schaue ich auf und entdecke Ryan am Fenster stehen, aber was tut er da?
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1044 Wörter
Was wird Ryan wohl am Fenster tun? Lasst mich eure Vermutungen wissen :*
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SAVE ME
Teen Fiction"Wieso machst du das?", verwirrt schaue ich zu ihm hoch. Kann nicht glauben, dass es ihn wirklich interessiert. "Weil ich es will", haucht er und kommt meinen Lippen gefährlich näher. Gott wieso muss er auch so gut aussehen? "Und wenn ich nicht wi...