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Bitte hasst mich nicht.

Nervös warte ich auf Niall. Ich habe ihn um ein Treffen gebeten und das findet in einem Cafè statt. Draußen ist es so kalt, dass man das Haus nicht mehr ohne Schal verlassen kann, vor jeder Person schwebt eine Atemwolke.

Mein Cappuccino ist noch warm, als er durch die Tür tritt und sich nach mir umschaut. Als er mich sieht, hellen sich seine gestressten Züge auf und er kommt auf mich zu. Meine Hände beginnen zu zittern. So ist es am Besten, Caro.

Er setzt sich auf den Platz vor mir und hängt seine Jacke über die Stuhllehne. "Hey.", begrüßt er mich. "Hi.", bringe ich hervor und atme tief durch. "Du wolltest mich sprechen?"

Ich nicke stumm. Die Worte, die ich mir zusammengelegt habe sind wie weggeblasen. War ja irgendwie klar. "Ist alles okay?", fragt er besorgt und will aufstehen, doch ich winke ab. "Ja, alles o - ... nein es nicht alles okay."

Seufzend ringe ich nach Worten. "Ich habe seit einem Monat nicht mehr mit Max geredet und ich habe Angst, ihn verloren zu haben.", gestehe ich und spüre, wie mir Tränen in die Augen steigen.

Er zieht die Augenbrauen zusammen und möchte darauf antworten, doch ich lasse ihn nicht zu Wort kommen. "Ich weiß, dass du ihn nicht magst und, dass ich mit diesen Problemen vielleicht nicht unbedingt zu dir kommen soll, aber du bist momentan die einzige Person mit der ich überhaupt noch reden kann."

Es fällt mir immer schwerer nicht zu weinen. "Hey, ist schon okay, Caro. Rede mit mir. Egal, um wen es geht, ich höre dir immer zu.", erklärt er und steht nun doch auf, um sich zu mir zu setzen.

Sanft legt er seinen Arm um meine Schulter und fährt mit seiner Hand über meinen Arm. "Also, was ist passiert?", fragt er leise und sieht mich an.

"Als ihr euch das erste Mal getroffen habt und du dann gegangen bist, meinte Max, dass ich dich nicht mehr treffen soll. Und dann wurde ich sauer und dann wurde er sauer und dann ist er gegangen und nicht mehr zurückgekommen.", flüstere ich, da meine Stimme zu mehr nicht fähig ist. 

"Aber ich hab dich echt gern und deshalb habe ich ihm gesagt, dass er mich damit in Ruhe lassen soll und das... hat er getan."

Ich vergrabe meinen Kopf in seinem Nacken und lasse die Tränen laufen. "Ich bin immer für dich da, Caro. Du brauchst ihn nicht. Wenn er so dumm ist und dich einfach stehen lässt, dann ist er deine Tränen nicht wert."

Er streicht mir über den Rücken. Die Wärme, die von ihm ausgeht, nimmt jeden Teil meines Körpers ein. Ob es bei ihm auch so kribbelt? Vermutlich nicht...

"Du bist mir sehr wichtig, Caro. Das weißt du, oder?"

Er sieht mich an, seine blauen Augen scheinen mich zu durchbohren. Als würde er versuchen meine Gedanken zu lesen. Mit dem Ärmel meines Pullovers wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Ein Hoch auf wasserfestes Make - Up.

"Ja. Ich denke schon."

Er nimmt mein Gesicht in seine Hände, sodass ich nicht wegsehen kann. "Du bist mir verdammt wichtig. Ich bin nicht so der Typ, dem es leich fällt seine Emotionen zu zeigen. Das bin einfach nicht ich. Ich vertraue Leuten nicht einfach so. Doch bei dir ist es anders. Du bist anders. 

Ich kenne viele Leute, die immer nur hinter meinem Geld her sind. Aber du bist es nicht. Dir ist es ganz egal, wie viel Geld ich habe. Und das ist wunderschön, da ich Dinge mit dir tun kann, die andere nicht interessieren.

Ich werde nicht gerade jünger, ich habe Jahre in meine Firma investiert und nie eine wirkliche Beziehung zu einer Frau gehabt. Klar, mit 26 bin ich nicht sonderlich alt, doch ich hatte immer das Gefühl, dass meine besten Tage entgültig hinter mir liegen. 

30 Minutes | Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt