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Die nächsten Tage gehen so schnell vorbei, dass ich mich fast wieder in die Schulferien zurückversetzt fühle. Sie gingen immer so rasend vorbei, dass sich drei Wochen, wie drei Tage anfühlten. 

Wir verbringen unsere Stunden meistens gleich. Morgens schlafen wir bis etwa halb zehn, nach dem Frühstück gehen wir surfen. Wenn es zu warm wird und wir erschöpft sind, gehen wir auf unser Zimmer und lesen oder hören Musik, ich habe wieder damit angefangen zu schreiben.

Erst am frühen Nachmittag essen wir wieder etwas, meistens gehen wir ins Hotelrestaurant, manchmal aber in ein Lokal am anderen Ende der Insel, zu dem wir etwa eine Viertelstunde laufen müssen.

Danach fahren mit dem Boot, das wir gemietet haben aufs Meer, oft einfach nur um die Insel herum. Wir spielen Billard und Tischkicker in der Spielehalle - beide nicht wirklich gut - oder laufen am Strand entlang, bis es zu dämmern beginnt und wir uns zum Abendessen begeben.

"Hast du ein Kleid fürs Tanzen dabei?", fragt Niall, als wir am Frühstückstisch sitzen und ich an meinem Kaffee nippe, um wach zu werden. "Nein, nicht, dass ich wüsste. Wieso fragst du?", gebe ich zurück und stütze mein Kinn auf meiner Hand ab.

"Heute Abend ist hier im Hotel eine Tanzveranstaltung und ich habe einfach mal für uns entschieden, dass wir da hingehen. Dresscoat wäre ein weißes Hemd und eine schwarze Hose für die Männer, ein  weißes Kleid für die Damen.", grinst er augenbrauenwackelnd und trinkt ebenfalls einen Schluck.

"Tanzen?", frage ich unsicher und überlege, ob das eine so gute Idee ist. "Du willst mir nicht sagen, dass du nicht tanzen kannst."

Ich zögere. "Doch ich kann tanzen. Aber ich mach das nicht so gerne vor Leuten." Niall lacht in sich hinein. "Caro, es werden noch ganz viele andere da sein. Wenn du nicht auffallen möchtest, dann fällst du auch nicht auf, keine Sorge."

Wir fahren also wieder ans Festland, um mir dort in der Stadt ein Kleid zu kaufen. Es ist noch immer genau so voll, doch dieses Mal haben wir keine Wahl, sondern müssen uns durch das Gedränke kämpfen und retten uns von einem in den anderen Laden.

Ich sehe viele Kleider, die mir gefallen, doch keines von ihnen scheint mir das richtige zu sein. Wir wollen gerade zurückgehen und ein einfaches weißes Skaterkleid bei Forever21 kaufen, als unser Blick auf die kleine Botique am Ende der Hauptstraße fällt.

Wir gehen hinein, ein leises Klingeln. Der Verkäufer, der sich gerade mit anderen Kunden unterhält, nickt uns freundlich zu, als Zeichen, dass der unsere Ankuft registriert hat, wir betrachten das Sortiment.

Anscheinend hat die Botique sich auf Kleider spezialiesert und sie nach Farben geordnet, wir steuern auf die Weißen zu. Jedes von ihnen ist unglaublich schön, doch meistens zu aufwendig oder zu eng, um darin zu tanzen.

Nach langem Überlegen und einer ausführlichen Beratung des Inhabers, haben wir die Auswahl auf drei Kleider differenziert. Eines ist komplett mit Spitze überzogen, hat dreiviertellange Ärmel, die direkt unter meinem Ellenbogen enden und einen runden Kragen, der mein Dekoltee verdeckt.

Das zweite ist aus einem Stoff, der mehr perlmutt ist, ein gläzendes Weiß. Es Trägerlos und läuft, genau, wie das andere - und das dritte auch - an der Taille, bis zu der es eng anliegt, weit aus und endet kurz über den Knien. 

Das letzte ist aus einem einfachen festen Baumwollstoff und hat Spitzenelemente an der Hüfte, am Dekoltee und an den Trägern, sowie an Teilen des Rockes und auch an der Taille. Es etwas kürzer, als die anderen und der Rock fällt weiter aus, ist mit Tüll erhöht, außerdem ist es weitgehend rückenfrei.

Ich probiere jedes von ihnen einmal an, das erste fällt raus, da es zu steif ist und ich beim tanzen nicht genug Bewegungsfreiheit hätte. Letzenendes entscheide ich mich für das Dritte. Beide passen gut und ich muss mich irgendwie entscheiden, das zweite fällt raus, da ich mir vostellen kann, dass es umständlich sein kann in einem trägerlosen Kleid zu tanzen.

Es kostet knapp hundert Dollar und ich will eigentlich selber bezahlen, doch Niall schiebt meine Hand weg und holt selber einige Scheine aus seinem Pormonee hervor und reicht sie dem Mann. Er nimmt sie dankend entgegen, reicht ihm das Restgeld und gibt mir lächelnd die Tüte in die Hand.

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Im Hotel ist es voller, als sonst, auch auf der Fähre mit der wir zurück gefahren sind, waren viel mehr Passagiere an Bord.

Das Event im Hotel ist sehr bekannt und für den heutigen Abend komplett ausgebucht, auch die Zimmer in anderen Pensionen sind reserviert, von überall strömen Leute auf die große Terasse, die von allerlei Stühlen und Tischen geräumt wurde, um Platz für Tanzfläche zu schaffen.

Überall laufen Paare herum, die sich an den Dresscoat halten und sich an der Rezeption eine Eintrittskarte kaufen, wir fallen überhaupt nicht auf in der Menge, gehen unter. 

Der Tanz wird von den Besitzern, also Nialls Verwandten, eröffnet, als die Musik ertönt und es dauert nicht lange, bis sich die ersten trauen und sich ebenfalls auf die Tanzfläche wagen. Auch Niall und ich gehören dazu.

Erst unsicher drehen wir uns im Takt, wissen nicht genau in welche Richtung wir welchen Schritt machen sollen, doch schnell finden wir uns ein und wirbeln über die Tanzfläche, versuchen uns an schwierigeren Schrittfolgen und lassen uns einfach von der Musik tragen.

Wie in Wellen, die in Abständen ans Ufer schlagen, ist die Bewegung auf der Terasse. Mal sind es so viele Leute, dass man kaum Platz findet, mal sind es kaum welche und man scheint die ganze Fläche für sich alleine zu haben.

Die Anzahl schwächt am meisten ab, als das Buffet eröffnet wird und viele sich etwas zu Essen auf den Teller schaufeln und sich an einen Tisch setzten. 

Wir sind die einzigen, die keine Pause einlegen. Ununterbrochen sehen wir uns die Augen, seine eine Hand an meiner Taille, die andere umfasst meine. Meine Füße tuen schon weh, als er mich erneut in seine Arme dreht und ich gegen seine Brust pralle.

"Müde?", fragt er mich leise und ich wende mich ihm zu. "Nein, ich glaube ich war noch nie wacher.", gebe ich zurück und werfe meine Haare zurück. "Hunger?"

Ich überlege. "In gewisser Weise.", gestehe ich und ziehe ihn zu mir. 

Er denkt kurz nach, ich kann die Räder in seinem Kopf rattern hören. "Ookay, ich glaube, dass ich es jetzt gepeilt habe, aber ich bin mir noch nicht ganz sicher."

Ich stelle mich auf Zehenspitzen und führe meinen Kopf an seinem Kopf vorbei, bis ich an seinem Ohr angekommen bin. Leise ziehe ich das Wort in die Länge und spüre, wie Niall ein Schauer den Rücken hinunterläuft. "Sex."

*** *** *** *** *** *** 

*OKAY, ICH SCHREIBE HIER JETZT ETWAS, DAS ICH EIGENTLICH NICHT SCHREIBEN WILL UND LEUTE, DIE MICH KENNEN SPRECHEN MICH DA BITTE NICHT DRAUF AN, OKAY. ES IST
JETZT ECHT NICHT SO SCHLIMM ABER YAAA *SIGH* P.S. ICH SCHAUE ICE AGE 3, WÄHREND ICH DAS HIER SCHREIBE HEHE*

Sein Fingerspitzen fahren über die Konturen meiner Seite, unsere Augen sind geschlossen und unsere Lippen streifen immer wieder aneinander, sodass kurze elektrisierende Stöße von der Stelle durch meinen Körper jagen.

"Bist du dir sicher Caro, dass - " Ich unterbreche ihn leise lachend.

"Niall, ich bin keine Jungfrau mehr und ich nehme die Pille. Spar dir das Gelaber und nimm mich."

Das lässt er sich nicht zweimal sagen und hält mit seinen Händen meine Hüften fest, während er seine Länge in mich schiebt und sich mein Unterleib kurz zusammenzieht. Ich stöhne und ein leises Seufzen kommt über seine Lippen.

Ich schlinge meine Hände um seinen Nacken, um unsere Lippen zu verbinden. Bei jeder Bewegung knarrt das Lattenrost.

Und einmal anfangen, sind wir zwei ungebremste Maschinen, die nur von der Lust getrieben werden, die wir die letzten Monate zurückgehalten haben. Wir haben keine Kontrolle mehr, stöhnen, schreien. Stundenlang.

Challo, schöne Menschen. Was geht bei euch so? Bei mir so neues Kapitel. Hoffe es hat euch gefallen :)

30 Minutes | Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt