Als ich am nächsten Morgen aufwache, spüre ich Nialls starke Arme um meinen Bauch, die mich so nah an ihn heranziehen, dass ich dicht an seinen Oberkörper gepresst liege. Vorsichtig drehe ich mich, sodass ich in sein Gesicht schauen kann.
Er schläft noch. Mit dem Zeigefinger fahre ich vorsichtig seine Gesichtszüge nach. Ich sehe, wie er sich ein Lächeln verkneifen muss. "Du bist wach. Mach die Augen auf.", schmolle ich und seide Lider flattern leicht, als er sie öffnet. Dieses strahlende Blau zaubert mir sofort ein Grinsen ins Gesicht.
"Gut geschlafen?", fragt er leise und ich nicke. "Hätte kaum besser sein können." Eine Weile liegen wir einfach nur da und sehen uns gegenseitig an, dann gebe ich ihm einen Kuss auf die Stirn und stehe auf. "Was machen wir heute?" Ich suche mir etwas Luftiges zum Anziehen aus und ziehe mich um, während ich ihm den Rücken zuwende.
"Ich dachte wir könnten surfen gehen. Ich hab das noch nie gemacht und ich hätte da echt Bock drauf.", schlägt er vor, während auch er sich aus dem Bett müht. "Okay, klingt gut."
Als wir im Speisesaal ankommen, ist es deutlich leerer als gestern. Ein Buffett steht dort, wo es gestern Suppe und Salat gab, die Auswahl ist beachtlich, viel Obst, darunter einige interessante tropische Früchte.
Es ist später Mittag, als wir uns in die Badesachen schmeißen und zum Strand gehen. Surfkurse gibt es in diesem Küstengebiet zu Hauf und ein junger braungebrannter Mann, der sich uns als Juan vorstellt, wird uns in den nächsten Stunden ein paar grundlegende Kentnisse geben.
Sein Englisch trägt einen schweren Aktzent, ist aber gut zu verstehen und noch dazu verdammt sexy. Wir legen uns auf die Surfbretter, meins ist ganz schlicht, einfach weiß, und hat bereits viele Kratzer, die sich in das Plastik geschnitten haben.
Wir sollen mit den Armen rudern. "Wenn ihr eine Welle seht, dann schwimmt auf sie zu. Wenn ihr merkt, dass sie zu groß ist, dann versucht es lieber nicht, fangt mit kleinen Wellen an. Wenn die Welle nah genug ist, dann springt ihr auf und stellt euch seitwärts."
Er zeigt uns die Bewegung, wir machen sie nach. Mehr schlecht, als recht.
Wir üben noch ein bisschen, dann geht es endlich ins Wasser. Die türkisenen Wellen wiegen uns hin und her, es ist warm. Wir schwimmen ein Stück hinaus, dann setzten wir uns breitbeinig auf die Bretter und warten.
"Ich zeige es euch einmal." Juan dreht sich mit dem Rücken zur Welle und wartet, bis er darauf schwimmt, dann steht er auf und gleitet darüber. Es sieht einfach aus. Auch Niall und ich versuchen es.
Die erste Welle kommt, als ich auf ihr bin, versuche ich aufzustehen, doch da ist sie schon wieder weg und ich falle ins Wasser. Niall lacht laut und ich sehe ihn genervt an. "Machs besser.", fordere ich auf und er macht sich bereit.
Als er aufstehen will, verliert er das Gleichgewicht und kippt hinten über. Schmollend sieht er zu mir. "Okay, okay. Caro, grins nicht so blöd." Er springt aus dem Wasser, das ihm bis zum Bauch geht und setzt sich wieder auf das Brett.
Die nächsten Stunden erklärt uns Juan, was wir falsch machen, korrigiert unsere Fußstellung, arbeit mit uns daran unser Gleichgewicht zu halten. Die erste halbe Stunde fallen wir immer wieder hinunter, fallen, nachdem wir zwei Sekunden fest standen.
Doch danach werden wir sicherer. Ich schaffe es auf kleinen Wellen zu stehen, fahre ein Stück zur Seite. Nachmittags ist der Kurs beendet.
Wir geben Juan einen High - Five, dann ist er weg und wir sitzen auf unseren Brettern, die durch den Wellengang immer wieder hoch und runter gehen. "Das war doch gut." Er sieht mich skeptisch an. "Er sah ein bisschen zu gut aus, für meinen Geschmack.", meint er und ich schüttle lachend den Kopf.

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30 Minutes | Niall Horan
FanfictionNiall ist anders. Er hat geschafft, dass ich ihn liebe. Er hat 30 Minuten gebraucht, um mein Herz zu erobern und mir den Boden unter den Füßen weggerissen, als seine Freunde kamen und er zum Gegenteil dessen wurde, was ich an ihm wertschätzte. Es tu...