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Die nächsten Tage kommt niemand, außer Mary. Mittags bringt sie mir Musikmagazine mit, da sie weiß, dass ich mich nicht für Mode interessiere. Und am Abend kommt sie mit einer neuen DVD, die wir uns zusammen ansehen, bis sie gebeten wird zu gehen.

Eine Woche liege ich im Krankenhaus, werde zwei Mal operiert - der Spast hat ganz schöne Arbeit geleistet - und einmal von der Polizei wegen der ganzen Sache befragt.

Erst am achten Tag steht nicht der Arzt in der Tür. Es ist Damien.

Ich reiße die Augen auf. "Damien!", rufe ich erfreut und breite meine Arme aus. Er beugt sich zu mir runter und drückt mich vorsichtig. "Da bin ich einmal in Irland und will dich und Josh zu besuchen und der sagt mir, dass du im Krankenhaus liegst. Ich soll dir übrigens liebe Grüße Ausrichten, er kommt später vorbei."

Er setzt sich auf die Bettkante. "Was hast du schon wieder gemacht?"

"Ugh, mein Ex.", sage ich abwinkend und betrachte ihn. Er sieht ein wenig älter aus, seine Haare sind dunkler, ansonsten hat das Jahr fast nichts getan. Immer noch mein kleiner Bruder.

"Dein Ex? Meinst du Caleb?", fragt er verwundert.

"Was? Nein. Das mit Caleb und mir ist cool. Er heißt Niall. Arschloch. Totales Arschloch. Ich hätte es wissen müssen. Halb so wild. Was bringt dich nach Dublin?"

Lachend wuschelt er mir durch die Haare. "Ich wollte euch besuchen. Ich habe euch so lange nicht mehr gesehen. Wird langsam Zeit, oder?" Ich nicke bestätigend. "Ich hab dich echt vermisst.", fügt er noch hinzu.

"Und ich glaube, dass London nichts für mich ist. Ich habe gehofft, dass ich nicht so ein Familienmensch bin und euch nicht brauche, aber da liege ich wohl falsch. Ich bin so schwach.", lacht er und legt sich neben mich, nachdem ich ihm Platz gemacht habe.

"Nein, bist du nicht. Du hast einfach nur ein großes Herz. Das liegt in der Familie. Manche führt es zurück nach Hause. Und manche befördert es ins Krankenhaus."

Er nimmt meine Hand. "Wie war es in London?" Er zuckt mit den Schultern. "Ziemlich langweilig. So große Städte sind nichts für mich. Ich will zurück in unser Kaff. Aber, da es da kein College gibt, werde ich vermutlich hier irgendwo in Dublin ne Wohnung suchen."

Mir kommt da eine Idee. "Mein Mitbewohner Eric zieht wegen seines Jobs um. Da ich nicht weit von hier arbeiten werde, bleibe ich aber. Was hälst du davon, wenn wir zusammen wohnen?"

Er setzt sich auf und ich tue es ihm gleich. "Das klingt ziemlich gut. Aber bist du dir sicher, dass wir zusammen wohnen können?"

Ich lache leise. "Wir haben uns Ewigkeiten das Bad teilen müssen und hatten Zimmer direkt nebeneinander, die mit einer Tür verbunden waren. Ich denke, dass wir uns organisieren können." Er schlägt ein.

"Das wird ziemlich lustig, Schwester."

"Auf jeden Fall, Bro."

Erneut geht dir Tür auf, dieses Mal ist es Fynn. "Damien!", schreit er überrascht, als er ihn auf meinem Bett sitzen sieht. Er steht auf und läuft zu ihm. "Meine Fresse, bist du groß geworden.", stellt er fest und mustert ihn.

Die beiden sehen sich so ähnlich, dass es beinahe gruselig ist.

Zu dritt sitzen wir auf dem Bett und ich erzähle den Beiden die ganze Geschichte noch einmal. Meg kommt mir Phil und Rebecca. Becca setzten sie zu uns, die beiden nehmen auf den Stühlen Platz. Josh kommt, dann trudeln meine Eltern ein.

Auch Mary stößt zu uns und irgendwann ist das Zimmer so voll und die Lautstärke nicht gerade unauffällig, dass eine Krankenschwester ins Zimmer kommt und uns empört ermahnt.

"Also wirklich, so geht das nicht. Miss Matthews braucht Ruhe!"

Durch die öffene Tür kommt eine weitere Person. "Das reicht! Nicht noch mehr!"

Max.

"Einer darf bleiben."

Schweigend geht einer nach dem anderen raus, am Ende ist nur noch er da.

"Was machst du hier?", frage ich leise, während er sich neben mich setzt.

"Dich besuchen. Was sonst?" Er lächelt mich an, dieses warme Lächeln, das ich so vermisst habe. "Hör zu Caro. Was da passiert ist... ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich habe mich selbst nicht mehr erkannt. Ich habe daran gedacht wie sauer ich darauf bin, dass ich mich verändert habe, weil du dich für Niall entschieden hast und habe die Kontrolle verloren. Es tut mir Leid."

Ich fühle den Anhänger der Kette auf meiner Haut. Ich habe sie schon seit dem Urlaub wieder an.

"Ich weiß, dass ich es nicht verdient habe. Und ich weiß auch, dass du dich für Niall entschieden hast. Aber damit kann ich leben. Wenn er dich glücklich macht, dann bin ich es auch. Du bist meine beste Freundin, Caro. Du kennst mich besser, als jeder andere Mensch auf dieser Welt.

Du kennst meine Ängste, du kennst meine schlechten Angewohnheiten. Du kennst mein Herz."

Tränen steigen in meine Augen.

"Und ich vermisse dich, Caro. Ich vermisse dich so sehr, dass es weh tut. Seit Wochen sehe ich mir alte Fotos an, lese die ganzen Nachrichten, die du mir geschickt hast. Anfangs habe ich versucht dich zu verdrängen. Aber das hatte keinen Sinn. Denn du hast überall deine Spuren hinterlassen."

Er holt etwas aus seiner Hosentasche und hält es hoch.

"Eine Bobbypin?", frage ich verwundert. Vermutlich eine von mir.

"Ja, genau. Die hast du überall bei mir verloren oder vergessen. Ganz egal wo ich hingehe finde ich diese verfluchten kleinen Dinger. In der Küche, im Bad, auf meinem Schreibtisch, in meinem Bett, in Hoodies, die du mal getragen hast. Selbst als Lesezeichen hast du sie benutzt."

Erneut holt er etwas aus seiner Hosentasche und legt den Inhalt seiner geschlossenen Hand auf dem weißen Bettlaken ab. Diesen Vorgang wiederholt er drei Mal. Um die fünfzig Haarspangen liegen da auf einem Haufen.

"Wow. Das sind viele.", stelle ich fest. "Und vermutlich nicht mal alle.", meint Max und seufzt.

"Caro. Können wir bitte wieder Freunde sein? Diese ganze Scheiße hinter uns lassen?"

Ich nehme seine Hand. "Betrachte es als vergessen.", lächle ich und hole die Kette unter dem Krankenhauskittel hervor.

Nun nimmt er mich in den Arm. Es ist nicht in Worte zu fassen wie sehr ich ihn vermisst habe.

"Das war eine schrecklich lange Zeit. So ziemlich die Schlimmste meines ganzen Lebens.", gibt er leise zu und drückt mir dann einen Kuss auf die Stirn.

"Ja. Es war schrecklich."

Er betrachtet die Kette. "Du hast sie an. ", stellt er überrascht fest. Doch ich kann einfach nicht ohne sie. Sie ist ein Teil von mir. Max ist ein Teil von mir.

"Danke, Caro. Danke, dass du mir verziehen hast."

"Danke, dass du gekommen bist."

Sooo, heile Familie, heile Freundschaft yay :) Schon wieder ein neues Wattpad - Update oops.

Ohh, ich hab euch so lieb ihr Cutiiees ♥

30 Minutes | Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt