"Caleb."
Seine Augen weiten sich. "Oh, mein Gott! Caro?"
Spöttisch klatsche ich in die Hände. "Wow, schon irgendwie erbärmlich, findest nicht? Okay, ich war nur dein Betthäschen. Aber wir haben trotzdem einiges an Zeit zusammen verbracht. Dass du mich nicht mal erkannt hast ist wirklich traurig."
Immer noch geschockt bringt er keinn Wort heraus. Kopfschüttelnd wende ich mich ab. Keine zwei Schritte laufe ich, als er sanft - ein wenig hektisch - mein Handgelenk umfasst und mich zurück dreht.
"Caro, Mann. Ich - "
"Ich bin kein Kerl, also mann mich nicht an.", unterbreche ich ihn harsch.
"Hör zu: Es tut mir wirklich Leid, okay? Ich weiß natürlich, dass wir zusammen waren, so ein Arschloch war ich dann doch nicht. Ich habe dich wirklich nicht erkannt. Du... hast dich ziemlich krass verändert. Positiv, natürlich. Absolut positiv."
Augenverdrehend seufze ich. "Und das soll ich dir jetzt glauben? Verarschen kann ich mich selbst, Caleb. Da brauch ich kein dahergelaufenes Arschloch, das eigentlich nur auf einen schnellen Fick gehofft hatte, als er mich angesprochen hat."
Ich will mich noch weiter darüber aufregen, doch er nutzt meine kurze Atempause, um zu Wort zu kommen. "Caro ich habe mich in Amerika verändert. Dort war ich nicht mehr der hübsche beliebte Junge. Da war ich einer von vielen. Und ich hatte viel Zeit, um über die Dinge nachzudenken, die ich in der Vergangenheit verbockt habe. Über dich habe ich, was das angeht, mit Abstand am meisten nachgedacht."
Es sieht so aus, als würede er es tatsächlich ernst meinen. "Ich war ein Mistkerl. Widerlich. Ich habe dich scheiße behandelt. Naja, die Sache mit dem Betrügen. Unsere Beziehung habe ich eigentlich immer gut in Erinnerung gehabt."
Er hat Recht. Bis ich herausgefunden habe, dass er mich betrogen hat, habe ich es immer genossen mit ihm zusammen zu sein.
"Es tut mir wirklich Leid. Vom ganzen Herzen. Und ich hoffe, dass du mir vergeben kannst."
Kurz überlege ich. Er war eine schreckliche Person. Doch es scheint ihm tatsächlich Leid zu tun. "In Ordung. Entschuldigung angenommen."
Leicht lächelnd hielt ich ihm eine Hand hin, doch er umarmte mich. "Ich habe dich vermisst, Caro. Glaub es oder nicht.", flüstert er neben meinem Ohr.
Mittlerweile ist er nicht mehr so viel größer als ich. Früher war es mehr als ein Kopf, nun es ist es noch ein halber.
Ich muss mir eingestehen - so sehr ich mich auch dagegen zu sträuben versuche -, dass ich ihn auch vermisst habe.
Sein Geruch ist mir so bekannt, wie kaum ein anderer. Er benutzt immer noch das gleiche Shampoo, das seine Haare so weiche macht.
"Wann hast du das letzte Mal jemanden verarscht?", frage ich ihn, als wir wieder voreinander stehen. "Eigentlich gar nicht mehr. Ein paar One - Night - Stands hatte ich schon. Allerdings ist das in Amerika ein bisschen anders als hier. Es ist... normaler."
Ich war noch zwei Straßen von meinem Haus entfernt, als die Wolken aufbrachen. Allerdings prasselte kein Regen auf uns nieder.
Es sind feine weiße Flocken. Eine landet direkt auf Calebs Stirn, schmilzt sofort. Immer mehr weiße Kristalle fallen vom Himmel und legen sich auf die Büsche, die Blumen, die Straße. Legen sich auf uns beide.
Mittlerweile hat die Dämmerung eingesetzt. Auf den nun von Lampen beleuchteten Wegen, stehen nur noch wir.
Frierend fahre ich mir mit meinen Händen über die Arme. "Wir könne zu mir gehen. Mein Haus ist direkt da vorn."

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30 Minutes | Niall Horan
FanfictionNiall ist anders. Er hat geschafft, dass ich ihn liebe. Er hat 30 Minuten gebraucht, um mein Herz zu erobern und mir den Boden unter den Füßen weggerissen, als seine Freunde kamen und er zum Gegenteil dessen wurde, was ich an ihm wertschätzte. Es tu...