Kapitel 15

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Unser Lehrer fing mit dem Unterricht an, aber wurde von einem Klopfen unterbrochen. Die Tür ging auf und er kam rein.

Der Neue kam rein. Ich muss sagen, dass er sehr gut aussah. Aber wirklich sehr gut.

Aber nicht besser als Deniz.

Doch der Neue sah besser aus. Oder will ich mir das nur einreden? Egal, jetzt! Es wurde schon wieder getuschelt. Besonders die Mädchen. Unser Lehrer meinte, dass er sich der Klasse vorstellen soll.

"Also, mein Name ist Emir! Ich bin 21 Jahre alt und musste Schule wechseln. Noch fragen?" stellte sich der Neue vor.

"Hast du eine Freundin?" fragte Natalie, die zur Bitch - Gruppe gehörte.

Er verneinte ihre Frage mit einem Grinsen. Er redete gerade mit dem Lehrer etwas was ich nicht verstehen konnte. Ich saß zwischen Zehra und Serhat und die beiden sagten mir gleichzeitig den gleichen Satz obwohl sie das nicht abgesprochen hatten.

"Ihr habt die gleichen Gesichtszüge." stellten Zehra und Serhat fest. Ich setzte eine verwirrte Miene auf und schaute mir Emir genauer an. Er hatte perfekt gestylte Haare, die genau den gleichen Braunton wie meine Haare hatten. Tatsächlich haben wir die gleichen Gesichtszug. Er war 2 Jahre älter als ich also hat er wahrscheinlich wiederholen müssen oder er hat mit der Schule später begonnen als die anderen Kinder. Interessant.

Emir setzte sich auf den einzigen freien Platz, der neben Serhat war und der Lehrer fuhr mit dem Unterricht weiter. Die fünf Stunden vergingen zum Glück wie im Flug und inzwischen hatten wir uns mit Emir angefreundet. Wir hatten jetzt Mittagspause und Serhat lud Emir auch ein. Ich überlegte immer noch ob ich mit denen Essen soll oder nicht. Doch Zehra überredete mich dazu und ich ging mit.

Wir gingen zur Cafeteria rein und sofort erkannte ich Deniz, der uns schon ein Platz reserviert hatte. Wir wollten alle etwas zu essen und Serhat nahm für Deniz auch was mit. Zehra stellte Emir vor und sofort fanden sie ein Thema worüber sie reden konnte. Ich gab ab und zu einen Kommentar ab, aber eher stocherte ich in meinem Essen rum. Ich schaute ab und zu auch zu Deniz doch er war nur körperlich da. Nicht geistlich. Ich wollte nur mehr nach Hause. Ich schaute auf meine Uhr und sah, dass es in einer Minuten läuten wird. Ich hatte eh nur mehr eine Stunde also kann ich das noch aushalten, aber ich muss mal dringend aufs Klo. Ich sagte, dass ich aufs WC gehe. Zehra fragte ob sie mitkommen soll, aber ich verneinte es und ging alleine.

Zu meinem Glück ist natürlich keine Toilette frei und es muss jetzt auch noch läuten. Scheiß drauf. Ich muss dringend mal. Plötzlich gingen alle Türen auf und die Mädchen gingen raus. Ich schaute auf die Uhr und sah, dass ich schon 2 Minuten des Unterrichts verpasst habe. Ich muss mich beeilen. In den ersten fünf Minuten des Unterrichts darf man noch rein, aber danach nicht mehr. Ich pinkelte schnell und wusch mir meine Hände. Ich schaute noch mal auf die Uhr und bemerkte, dass ich noch eine Minute hatte. Ich rannte zu meinem Klassenzimmer, aber hatte das Gefühl verfolgt zu werden. Ich drehte mich sogar ab und zu um um zu schauen ob da jemand ist doch da war keiner. Und...BAAAAAM!

Ich wurde zur der nähesten Wand geschubst und konnte mich nicht bewegen. Die Person, die mich zur der Wand geschubst hatte, versperrte mir den Weg so, dass ich nicht durchkommen konnte. Sein Körper war meinem nah. Wie beim Tanz mit Deniz, aber er ist jetzt nicht das Thema. Ich wusste nicht wer vor mir stand. Aus Reflex hatte ich meine Augen geschlossen, aber hatte Angst, dass mein Vater gekommen ist und mich mitschleppen würde. Aber mein Vater konnte diese Person nicht sein, den die Person roch nicht wie mein Vater. Ein bekannter Geruch. Zu bekannt. Oh nein! Nicht der! Nicht Deniz! Ich will ihn nicht sehen.

Ich machte meine Augen auf und sah in wunderschöne grüne Augen, die plötzlich zum strahlen begannen als ich meine Augen öffnete. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Doch meine Lippen hörten auf zu lächeln, weil mir einfiel was er gerade abgezogen hatte und ich wegen ihm den Unterricht verpasst hatte. Ich wollte eh nicht, aber trotzdem. Ich versuchte ihn zu schubsen, aber schaffte es nicht. Er war zu stark. Ich wollte was sagen, aber Deniz drückte seinen Zeigefinger gegen meine Lippen so wie die Krankenschwestern es bei diesen Bildern immer machen. Ich schaute ihn nur komisch an und beschloss nichts zu sagen. Wir schauten uns noch eine Weile in die Augen und Deniz machte einen Schritt zurück. Ich dachte, dass er reden will. Aber er ging.

Er ging? ER GING! Er kommt, schubst mich zur der Wand, sagt nichts und geht dann einfach?! Einfach so?! Will der mich verarschen oder was?! Ich hassen diesen Typen einfach nur. Er soll sterben.

Das willst du selber nicht einmal!

Was ich will interessiert dich nicht! Wegen ihm hab ich auch den Unterricht verpasst. Nun stand ich da alleine und schaute immer noch in die Richtung, die er gegangen ist. Es läutete und die Gänge füllten sich mit Schülern. Ich ging mit langsamen Schritten raus und wartete dort auf Zehra. Ein paar Minuten später kam sie auch schon raus mit ihren und meinen Sachen in der Hand und schaute sich im Hof um. Ich wusste, dass sie mich suchte und winkte ihr zu. Sie rannte förmlich zu mir und schoss mir sofort tausend Fragen in mein Geschicht. Wir machten uns auf den Weg nach Hause und ich erzählte ihr alles. Sie war selber auch verwirrt.

Ich hatte alles erledigt, die ich für die Schule machen musste und lag jetzt auf der Couch. Es gab nichts zu schauen also hatte ich den Fernseher zugemacht. Zehra wollte einen Kuchen und machte sich einen. Ich könnte zu ihr gehen als hier zu liegen. Ich stand auf und machte mich auf den Weg in die Küche.

"Bist du fertig?" fragte ich sie.

"Ja aber ich hab einen für Serhat und Deniz auch gemacht. Du musste ihn ihnen geben. Ich werd hier aufräumen." beantwortete sie meine Frage.

"Nein, das werd ich definitiv nicht tun. Kannst ja selber machen!" gab ich von mir.

"Du gehst jetzt hin und bringst ihnen den Kuchen. Sonst sag ich zu unserem Lehrer, dass du die letzte Stunde geschwänzt hast." sagte sie und druckte mir den Teller mit dem Kuchen drauf.

Ich funkelte sie nur böse an und machte mich auf den Weg zu Serhat. Ich klingelte an der Tür und die Tür ging nach dem zweiten Klingeln auf. Aber nicht von Serhat. Sondern von Deniz, der rote Lippen und roten Lippenstiftabdrücke am Hals und im Geschicht hatte.

Hayatım (Mein Leben)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt