Kapitel 38

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"Deniz...ich will...ehm ich kann nicht mehr. Ich mach...ehh...schluss. Ja ich mach schluss mit dir, Deniz."

Eine unangenehme Stille machte sich unter uns breit. Keiner wagte ein Wort zu sagen. Ich spürte wie eine Träne sich befreite und jetzt runterrollte.

"Eylül...du machst Scherze oder?" fragte mich Deniz. Die winzig kleine Hoffnung in seiner Stimme versuchte die Enttäuschung wegzudrängen.

"Nein Deniz. Ich mach...keine Scherze. Du hast wa-...Nein ich liebe dich nicht. Ich hab mir das immer eingebildet. Es tut mir leid Deniz." schaffte ich noch zu sagen. Die Tränen in meinen Augen wollten alle Freiheit und ich war kurz davor sie zu befreien.

"Ich glaube dir nicht. Schau mich an, Eylül. Schau mich an und versuch das gleiche nochmal zu sagen." zwang er mich. In seiner Stimme war nur mehr Traurigkeit. Ich hob langsam mein Kopf und schaute ihn an. Noch eine Träne verließ mein Auge. Die grünen Augen von Deniz suchten nach einer Erklärung, aber es gab keine.

"Du lügst Eylül. Du weinst. Wenn du mich nicht lieben würdest, würdest du nicht weinen." sagte er. Mein ganzer Körper schmerzte. Das war einfach zu viel für mich. Sieht er nicht wie verletzt ich bin? 

"Es ist vorbei Deniz. Ich liebe dich nicht." Noch eine Träne verließ mein Auge welche von Deniz weggewischt wurde.

"Deine Augen sagen aber was anderes." sagte er und nahm mein Gesicht in seine Hände.

"Meine Augen lügen. Sie sind nicht ehrlich. Sie haben nie die Wahrheit gesagt." 

"Nein sie waren immer ehrlich, Eylül. Ich habe mich in sie verliebt. Sie haben mich immer angelächelt obwohl du nicht mal glücklich warst. Wieso tust du uns das an? Wieso willst du das?" fragte er mich und strich eine Strähne von mir weg.

"Ich...Deniz...nein es funktioniert nicht. Wir gehören nicht zusammen." sagte ich. Ich nahm seine Hände und entfernte sie von meinem Gesicht.

Ohne irgendetwas noch zu sagen ging er aus meinem Zimmer. Der Knall der Tür war der Schlüssel der Freiheit für meine Tränen und schon wurde mein Gesicht mit unzähligen Tränen bedeckt. Mein Herz teilte sich in mehrere Teile und mein ganzer Körper zitterte. Mein Sicht wurde immer verschwommener bis ich letztendlich einschlief. 

*

Ich spürte wie mein Körper immer wacher wurde und sich am Schluss von meinem angenehmen Schlaf löste. Ich stand auf und streckte mich. Meine Füße bewegten mich zum Fenster und ein Blick zeigte mir, dass es schon spät geworden ist. Die Straße wurde von den Straßenlaternen und den vorbeifahrenden Autos beleuchtet. Ich hatte keine Ahnung was ich machen sollte. Mein Leben ist so durcheinandern. Er gehört nicht mehr mir. Sie hat es geschafft. Sie wollten ihn und nahm ihn mir weg. Macht sie das immer? Wieso verlieren überhaupt immer die Guten? Sollte das nicht anders sein? 

Ein weibliches Lachen unterbrach  mich von meinen Gedanken und somit stellte ich mich zur Tür und lauschte dem Gespräch.

"Sie wollen also Eylül sehen. Sind  Sie eine Verwandte von ihr?" fragte Ümmü die Frau.

"Ja wir sind verwandt. Kann ich Eylül jetzt sehen?" fragte die Frau. In ihrer Stimme verbarg sich Ungeduldigkeit. Ich platzte vor Neugier und machte letztendlich die Tür auf. Schon wurde ich von drei Personen angestarrt. Die Frau hatte einen riesigen Pelzmantel an und saß mit einem geraden Rücken am Rand der Couch. Ich hatte sie nie zuvor gesehen. Sie stand sofort auf und umarmte mich. Ich überlegte nicht mal nach ob ich ihre Umarmung doch erwidern soll und schubste sie sanft weg von mir.

"Es tut mir leid. Ich kenne Sie nicht." sagte ich.

"Hast du mich vergessen? Ich bin deine Tante." meinte sie und kam wieder auf mich zu. Ich machte aber einen Schritt zurück und schaute sie skeptisch an.

"Ich hab nur eine Tante und sie heißt Ayten. Und ihr zwei habt keine Ähnlichkeiten mit einander. Könnten Sie jetzt bitte gehen?" sagte ich zu ihr. Die Frau seufzte und verließ unsere Wohnung mit einem barschem Wiedersehen. Genervt setzte ich mich zu den Mädels und schaltete den Fernseher ein. Sie fragten nicht mal nach was passiert ist, weil sie wussten, dass ich jetzt nicht darüber nachdenken wollte. 

* 

"Oh gott gibt es in diesem Haus nie etwas zu essen wenn man es will." redete ich mit mir selber. Es war wieder Freitag und ich war die ganze Zeit zu Hause. Ich hab geweint, mich mit allen möglichen Dingen vollgestopft und mich von der Außenwelt abgekapselt. Deniz habe ich auch nicht gesehen, aber das machte es auch nicht besser. Zehra und Ümmü waren gerade einkaufen und ich suchte nach Essen in der Wohnung. Nachdem ich noch eine Packung Schokoladeneis fand, setzte ich mich auf den Küchenboden und aß mein Eis. Ich war auch schon fast fertig als die Tür aufging und Zehra und Ümmü mit ur vielen Tüten reinkamen. Ich beachtete sie nicht und konzentrierte mich auf mein noch übriggebliebenes Eis. Ich hörte aber auf zu essen als vor mir zwei Schatten bildeten.

"Schon wieder, Eylül!" seufzte Zehra. 

"Was ist? Ich mach doch nichts. Ich esse einfach meinen Schmerz weg." sagte ich und stopfte mir einen vollen Löffel Eis.

"So geht der Schmerz aber nicht." meinte Zehra nun.

"Eylül, steh auf! Dusch dich und zieh dir was an. Wir gehen jetzt wohin." befahl mir Ümmü. Ich zögerte am Anfang, tat dann doch was sie sagte. Weshalb ich nun vor meinem Kleiderschrank stand und eine weiße Bluse rausholte. Ich zog mir darunter eine schwarze Hose und meine schwarzen Stilettos an. Ich schminkte mich nicht wirklich, weil ich keine Lust hatte. Mit meiner Clutch in meiner Hand verließ ich meinen Zimmer und konnte mir ein Lächeln nicht unterdrücken als ich sah, dass Ümmü statt einer weißen Bluse eine schwarze anhatte und darunter eine weiße Hosen. Mein Blick rutschte zu Zehra, die in ihrem Pyjama auf unser Couch saß.

"Serkan wird kommen." antworte sie als sie meinen fragenden Blick sah.

"Nagut dann können wir ja los." sagte ich und ging mit Ümmü die Stiegen runter. Ich musste kurz nachdenken ob wir jetzt am richtigen Ort waren als Ümmü vor einer Bar parkte. 

"Wieso verdammt nochmal sind wir hier?" fragte ich sie.

"Weil du ein bisschen Ablenkung brauchst." sagte sie und stieg aus ihrem Auto herraus. 

"Kommst du öfters her?" fragte ich sie ihr folgend.

"Nein aber ich habe mal eine Freundin herbebracht, weil sie Liebeskümmer hatte." betrat sie nun die Bar.

"Naja ich trinke nicht also wird das bei mir nicht helfen." sagte ich und stoßte gleich darauf auf Ümmü, die stehengeblieben ist.

"Ich trink ja auch nicht. Aber Speed-Dating ist gar nicht so schlecht." sagte sie und drehte sich zu mir um.

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Es tut mir so schrecklich leid. Ich weiß, dass ich immer Freitags ein neues Kapitel hochlade, aber ich musste für die Schule lernen. Es tut mir auch leid, dass es jetzt mit Deylül vorbei ist. Es tut mir einfach alles leid. Ich konnte jetzt auch nicht vorschreiben. Deshalb kommt jetzt auch kein Trailer. Also weiß ich genauso wenig wie ihr was in Kapitel 39 passiert wird. 

Schaut mal bei meinen zwei Freundinnen vorbei: osnapitzsweetie @|Sen_ve_Ben|
( ich kann sie irgendwie nicht markieren also tippt ihren Namen einfach auf Suche :-))

Schönes Wochenende :*

Eure Lil K'

Hayatım (Mein Leben)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt