Kapitel 10

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Kate streckte sich seufzend in ihrem Bett und drehte sich mit geschlossenen Augen auf die andere Seite. Heute war der letzte Tag ihrer Ferien, morgen würde sie nach Hogwarts fahren. Hogwarts. Merlin, ihre Mutter hatte so viel davon erzählt, aber es war ihr immer zu riskant, sie dort hinzuschicken. Kate hatte nie gefragt wieso.

Sie fuhr sich müde über die Augen und überlegte ob sie aufstehen sollte oder nicht, als eine bekannte Stimme sagte. „Du solltest langsam aufstehen, wir haben heute viel vor." Kate erschreckte so sehr, diese Stimme in ihrem Zimmer zu hören, das sie versuchte aufzustehen und gleichzeitig aus dem Bett zu kommen. Ergebnis dieser Aktion war nun, dass Kate vom Boden aufsah in das grinsende Gesicht von Blaise.

„Wie kommst du hier rein?" Blaise stand von dem gemütlichen Sessel auf. „Dein Vater hat mich rein gelassen." „Nicht dein ernst?" erwiderte Kate fassungslos und stand auf. „Wieso nicht? Bin ich gefährlich?" witzelte er. Kate wuschelte sich durch ihre Haare. „Sag mir bitte nicht, dass Malfoy auch hier ist?"

„Bist du verrückt? Du glaubst doch nicht wirklich, dass er freiwillig hier her mitgegangen wäre." Kate grinste. „Tja, ich schätze er hat Angst vor mir." Blaise biss sich auf die Unterlippe und Kate sah die Pergamentblätter in seiner Hand. „Was ist das?" „Liste aus Hogwarts. Dein Brief ist auch schon gekommen."

Er deutete auf ihren Schreibtisch und Kate sah einen versiegelten Umschlag. „Darum bin ich eigentlich hier"-fuhr Blaise fort-„Ich dachte wir besorgen unsere Sachen gemeinsam. Ich kenn mich in der Winkelgasse aus." Kate brach das Siegel und überflog ihre Liste, sie brauchte viele Sachen, wahrscheinlich um ihre Grundausstattung zu haben.

„Also was meinst du?" fragte Blaise und sah sie erwartungsvoll an. „Ich muss meinen Vater..." „Keine Sorge, hab ich schon erledigt. Er hat nichts dagegen." Die Braunhaarige schüttelte den Kopf. „Was hast du mit meinen Vater gemacht?" „Vielleicht denkt er, dass ich ein ganz netter Kerl bin?" „Na klar und ich bin ein Gnom." Er lachte und sie grinste ihn an. „Also was ist jetzt? Lust auf ein wenig Einkaufen?" „Klar gib mir Zehn Minuten und ich bin unten."

„Du schickst mich nach unten?" Sie schob ihn zu ihrer Zimmertür. „Ich werde dich sicherlich nicht in meinem Zimmer lassen, während ich mich umziehe. Freundschaft hin oder her. Raus." Blaise seufzte: „Wie kannst du mich wieder runter schicken? Dein Vater wird mich ausfragen." „Gewöhn dich daran. Außerdem hast du doch selbst gesagt, dass er nett ist. Also runter."

Sie schloss die Tür hinter ihm und hörte seine Stimme gedämpft: „Du schuldest mir etwas Kate." Sie lachte und hörte wie er nach unten ging. Zielsicher ging sie zu ihrem Schrank und suchte sich Klamotten raus. Hose, dünner Pullover und Jeansjacke.

Sie wurde nachdenklich, als sie sich im Bad frisch machte. Anscheinend hatte Draco wirklich nichts erzählt. Ging es ihm wirklich um Blaise? Sie blies sich einige Strähnen aus dem Gesicht, sie verabscheute diesen Kerl so sehr und es gefiel ihr nicht, dass er sie in gewisser Weise in der Hand hatte.

„Ich dachte schon, du hast mich vergessen." begrüßte sie Blaise erneut, als sie nach unten kam. Sie verdrehte die Augen. „Sehr witzig." „Schon gut. Können wir los?" Sie nickte und packte ihre Umhängetasche. Remus sah ihr dabei zu. „Warte noch einen Moment." Sie sah ihm fragend hinterher und senkte ihre Stimme, als er wieder kam mit einem kleinen Lederbeutel. „Remus..."

Er steckte ihr den Beutel in die Tasche. „Keine Wiederrede." „Ich dachte eigentlich, dass wir das geklärt haben." murmelte sie leise. „Ich würde sagen, du hast deine Diskussionsrunde verloren, tut mir leid." Remus wandte sich an Blaise. „Passt bitte auf, ja?" „Keine Sorge. Wir stellen nichts an."

„Du kommst aus dem Staunen gar nicht mehr raus." witzelte Blaise, während sie aus der Apotheke kamen. „Tut mir ja leid, aber das alles hier ist so..." Kate suchte nach dem passenden Wort. „Magisch?" half er nach und Kate grinste. „Ja total, MAGISCH."

„Gab es in Washington so etwas nicht?" „Du meinst magische Gassen mit Läden für Zauberzubehör?" -sie sah ihn kurz von der Seite an und er nickte.-„Nun ja, es gab Läden, aber die lagen eigentlich immer in sogenannten Hinterhöfen oder unscheinbar für die Muggel, zwischen anderen Läden." „Verstehe."

Kate sah wie er grinste und seine Hände tiefer in die Taschen steckte, während sie weiter gingen. „Was?" „Nichts." versicherte ihr Blaise. „Soll ich das glauben? Du grinst wie ein Honigkuchenpferd." „Ich find es nur toll, dass du anscheinend so viel Spaß dabei hast." Sie zwickte ihn leicht in die Seite. „Mit dir kann man auch viel Spaß haben. Du bist ein netter Kerl." „Danke für das Kompliment." Die Braunhaarige sah sich wieder um und Blaise fragte. „Wieso wolltest du das Gold von deinem Vater nicht?"

Kate wandte ein paarmal den Kopf und überlegte. „Ich weiß auch nicht. Ich will nicht, dass er für mich Gold ausgeben muss. Außerdem habe ich selbst genug davon." „Du solltest froh sein, dass dein Vater sich um dich kümmert und sich um dich sorgt." „Das bin ich. Das bin ich wirklich. Ich mag ihn sehr gerne."

Kate presste ihre Lippen wieder zusammen, sie wollte so viel ihm erzählen. Dass sie sich Sorgen um ihren Vater machte. Das sie Angst vor der Zukunft hatte, aber sie ließ es. Kate räusperte sich: „Wieso ist Draco nicht mitgekommen?" „Vermisst du ihn?" Sie streckte ihren Kopf zum Himmel. „Malfoy und vermissen? Pah, da müsste schon die Welt dafür Untergehen, damit ich den Kerl vermisse."

Blaise lachte kurz und wurde dann ziemlich ernst. „Er geht immer mit seiner Mutter einkaufen oder schickt Hauselfen. Wie es ihm gerade passt." „Oh und warum gehst du nicht mit deiner Mutter einkaufen?" Er lachte kalt. „Meine Mutter war mit mir einmal hier und das war bevor ich mein erstes Jahr in Hogwarts angetreten habe."

Kate blieb stehen. „Wieso?" „Weil meine Mutter eine selbstsüchtige, nur auf ihr Wohl bedachte Frau ist, darum." „Blaise... es tut mir leid. Ich wollte nicht... es tut mir leid." Er ging weiter und sie folgte ihm. „Schon in Ordnung. Es ist so wie es ist."

„Darf ich fragen wieso?" Blaise zuckte mit den Schultern: „Ich weiß nicht... Ich schätze es liegt daran, dass ich ihr im Weg stehe." „Im Weg stehen? Du bist ihr Sohn." Blaise steckte seine Hände tiefer in die Hosentaschen. „Nun, ich glaube sie wollte nie Kinder und ein Kind ist nicht gerade Hilfreich, wenn man auf der Suche nach einem Mann ist."

„Wie oft war deine Mutter eigentlich verheiratet?" Er runzelte angestrengt die Stirn. „Sieben mal. Im Moment führt sie eine Beziehung zu einem Zauberer aus Italien. Ich schätze es dürfte noch ein halbes Jahr dauern, dann werden sie sich bestimmt verloben."

Kate sah ihn nachdenklich an. Es war bestimmt nicht leicht, wenn man andauernd die neuen Männer seiner Mutter kennenlernen musste. „Ich hab bei der vierten Ehe aufgegeben, die neuen Männer an der Seite meiner Mutter näher kennenzulernen." sagte Blaise, als würde er ihre Gedanken lesen können. „Dein Vater..." „Starb als ich drei war. Ich kann mich kaum noch an ihn erinnern."

Er blieb vor dem Buchladen stehen und sah auf sie herab. „Jetzt zieh nicht so ein Gesicht Kate. Außerdem hört sich das alles schlimmer an, als es ist. Ich habe alles was ich brauche. Gold, ein riesiges Haus für mich und eine Menge Angestellte, die sich um mich kümmern."-Er lachte auf-„Du wirst doch nicht mit einem verzogenen Slytherin Reinblüter Mitleid haben?"

Sie blinzelte leicht. „Du bildest dir ganz schön was ein, auf deinen Blutstatus." „Jep." „Wie kommt es dann, Mr. Zabini, dass sie sich auf ein Halbblut wie mir einlassen?" Er legte den Kopf schief. „Nun eigentlich bist du kein Halbblut sondern ein zweidrittel Blut." „Ein was?" fragte Kate ungläubig.

„Ein zweidrittel Blut. Deine Mutter war Reinblüterin, dein Vater ist ein Halbblut. Addieren wir das gemeinsam kommen wir auf zweidrittel." Sie boxte ihn auf die Schulter. „Idiot." Er grinste und zog sie in den Laden. „Komm lass uns die Bücher besorgen."

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