Kate bemerkte, dass sie ihn immer noch am Kragen festhielt und ließ ihn deshalb augenblicklich los. Er rutschte auf den Boden und Kate lehnte sich ihm gegenüber an die andere Hausmauer. Ihr Atem ging immer noch schwer und sie sah wie in Trance auf ihre Hände. Was war nur in sie gefahren?
Der Mann schluchzte weiterhin und Kate atmete ruhig aus. „Schickt er dich? Henry, schickt er dich?" Henry sah auf. „Er... in England wird er immer noch gesucht. Er kann nicht lange bleiben." Kate stellte sich gerader hin, dass war keine Antwort auf ihre Frage. „Henry?" „Er wird dir nichts tun. Er will nur reden. Er will einfach nur reden."
Sie schnaubte und Angst kroch in ihr hoch. „So wie er mit Mum nur reden wollte?" „Er will nur..." Sie ließ ihn nicht ausreden. „Ich weiß was er will und das kann er vergessen. Nie, nie in meinem ganzen Leben, werde ich eine Todesserin. NIE!"
Henry sah sie mit großen Augen, beinahe mitleidig an. „Warst du oder bist du noch der Köder?" hakte sie nach. Er schwieg und Kate wandte sich von ihm ab, um weiter in die dunkle Gasse hineinzulaufen. „Er sucht dich nicht alleine. Er will dir nichts tun. Er will nur reden." rief er ihr nach, es war ihr egal.
Sie kletterte Mauern hinauf, überwand kleine Zäune und versuchte im Schatten lang zu laufen. „Er sucht dich nicht alleine" hallte es in ihren Ohren. Natürlich nicht, wie sollte es auch anders sein. Sie schritt gerade eine andere Gasse entlang, als sie etwas hörte und blitzschnell reagierte. Sie griff nicht mit dem Zauberstab an, das Ministerium würde nur lästige Fragen stellen, doch ihr Gegner wich ihr geschickt aus und stieß sie gegen die nasse Wand.
Ihr blieb die Luft weg und sie blinzelte unglaubwürdig. „DU?!" Sein Gesicht war wie immer eine Maske. „Darf man fragen, warum du alte schwache Männer angreifst?" Sie stieß ihn von sich. „Halt dich aus meinem Leben raus, Malfoy." „Tut mir leid, dass kann ich nicht. Du wolltest ja unbedingt bei dem Baum bleiben."
Sie funkelte ihn wütend an und wollte gehen, als er sie in eine Nische hineinzog. Kate wollte protestieren, sie versuchte sich aus seinen Griff zu befreien, doch seine Hand hatte sich wie ein Schraubstock, um ihren Arm geschlungen. Sie hielt erst still, als er wütend zischte. „Hör auf damit! Ich hab keine Lust wegen dir hops zu gehen." Keine Minute später, hörte sie Schritte an ihnen vorbeigehen.
Kate hielt die Luft an und atmete erst aus, als sie das Geräusch vom apparieren vernahm. Sie rutschte etwas, die kühle Wand hinunter. Wie sollte das funktionieren? Wie sollte es weitergehen? Ganz vergessen, war Malfoy, bis er höhnisch erwiderte. „Ich weiß, wieso sie dich suchen."
Sie sah kalt auf. „Du weißt rein gar nichts Malfoy." „Oh doch. Ich weiß mehr als dir lieb ist. Du tust ja ganz unschuldig und das klappt auch bei Blaise. Aber ich bin weder dumm noch blind." Kate ignorierte es und wollte gehen, als Draco versuchte ihren linken Arm zu packen. Sie zog den Arm an sich und sah ihn panisch an. Er wusste es, er wusste es ganz sicher.
Er lachte kalt. „Was den? Angst?" Sie fand schnell wieder ihre Selbstsicherheit. „Träum weiter." Er ging einen Schritt auf sie zu. „Nun wenn du keine Angst hast, dann kannst du mir doch mal deinen Arm zeigen." „Verzieh dich und geh jemanden anderes auf die Nerven Blondchen."
Seine Augen schienen aufzublitzen und sie konnte nicht schnell genug reagieren, als er sie zwischen sich und der Hauswand einpferchte. „Wer glaubst du bist du? Was erlaubst du dir, mit mir so zu sprechen? Ausgerechnet du." Kate versuchte ihn zu kratzen, doch es gelang ihr nicht.
„Wie kannst du es überhaupt wagen, mit mir zu reden. Du, die Tochter einer Blutsverräterin." Sie wollte ihm eine kleben, doch er hielt sie dabei auf. „Beleidige nicht meine Mutter!" „Ich beleidige wen ich will." gab Draco zurück.
Er griff wieder nach ihrem linken Arm. „Zeig es mir." forderte er und sie stieß ihn. Sie kam nicht weit, Draco packte sie an der Weste, worauf sie ihm die Füße wegriss. Draco fiel zu Boden und Kate wollte flüchten, doch er hatte schnell ihren Knöchel gepackt und mit einem kurzen Aufschrei, landete sie nun ebenfalls auf der nassen Gasse. „Du bleibst hier!" keuchte Draco.
„Lass mich los!" presste Kate wütend hervor und versuchte nach ihm zu treten. Er war größer und stärker. Beide fluchten vor sich hin und während Kate versuchte zu entkommen, hatte Draco die größte Mühe sie festzuhalten.
Er sah wütend auf sie herab, während er ihre Hände auf den Boden festhielt. „Halt endlich still." Sie versuchte sich unter ihm zu winden. „Geh von mir runter!" „Ich will es sehen." Als ihr linker Arm zu kribbeln anfing, wusste sie, dass der Zauber abfiel. „Nein!" schrie sie panisch und wollte ihren Arm an sich reißen, doch er ließ es nicht zu.
Seine Stimme klang ehrfürchtig. „Ich wusste es. Ich wusste es von Anfang an." Kate spürte Tränen der Wut und der Verzweiflung, in sich aufsteigen. „Lass mich." stockte sie hervor. „Wer hat es dir verpasst? Ich schätze mal dein Vater wird es nicht gewesen sein, oder?" Kate sträubte sich und versuchte sich weiterhin zu befreien. „Deine Mutter? Wollte sie wieder Ehre ehrlangen, nachdem sie ihren Familienstammbaum besudelt hatte?"
Kate verpasste ihm einen Haken. Draco fiel stöhnend zu Boden und Kate rappelte sich schwer atmend auf. „Ehre?!" „Du dummes Miststück." presste Draco wütend hervor und hielt sich seine blutende Nase. „Meine Mutter hätte so etwas nie gemacht. Weder sie, noch ich wollten zu eurer Sippschaft dazugehören."
„Als hättest du eine Wahl. Du bist gekennzeichnet, genauso wie..." „Wie du."-vollendete sie seinen Satz.-„Denkst du ich weiß das nicht. Dein eigener Vater hat es getan und du fühlst dich wahrscheinlich noch stolz und toll dabei." Draco stand schwankend auf. „Blaise wird sich freuen zu hören, wer du wirklich bist." gab er gehässig von sich.
Sie packte ihn am Kragen, so wie Henry zuvor. „Wenn du nur ein Wort darüber verlierst, bist du tot! Das schwöre ich Malfoy. Halt dein blödes Maul darüber." Er befreite sich aus ihrem Griff und stieß sie von sich. „Als hätte ich das nötig. Es wird sowieso irgendwann rauskommen. Blaise ist nicht dumm."
Die beiden sahen sich böse an und würde es einen Todesblick geben, wären sie wahrscheinlich beide leblos zu Boden gegangen. „Weiß er es, dein Werwolfpapi?" „Hör auf meine Familie zu beleidigen!" zischte sie bedrohlich und er lachte leise. „Natürlich nicht. Wie sollte er auch so was ahnen? Da hat er seinen Hauseigenen Feind in Unschuldsverpackung bei sich."
Kate wurde bleich, er hatte Recht. Sie drehte sich um und ging, Malfoy rief ihr nach. „Ein Danke, wäre auch angebracht. Hast du keine Manieren?" Sie erwiderte nichts, sondern lief eilig nachhause, während das Unwetter weiter wütete.
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Mein Geheimnis
RomanceKatherine Brooke, fünfzehn Jahre, kommt nach England, um in Zukunft bei ihrem Vater zu leben, der bis vor kurzen nichts von ihr wusste. Grund dafür ist der plötzliche Tod von Kates Mutter. Kate trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum, dass sie ve...