FIFTEEN

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Hailey

Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Ich gewöhnte mich an den Tagesablauf, welcher mein neuer Job mit sich brachte. Da ich wieder mobiler war, fuhr ich nun jeden Mittwoch zu Danny in die Klinik, da es zum einen günstiger war und ich zum anderen einen Grund hatte meine Wohnung zu verlassen.

Cassian brachte mir jeden Tag meinen Kaffee vorbei und wenn er es an einem Tag nicht schaffte, brachte er mir am Nächsten Tag, als Entschuldigung noch einen Muffin mit.

Mit Mrs. Miller machte ich enorme Fortschritte. Sie war es auch, die mir geraten hatte mit Cassian zu warten bis ich mir sicher war, dass ich bereit war.

»Hailey ich bin dann weg«, rief Ally aus ihrem Zimmer.

»Ok ruf mich dann einfach an, wenn ich dich abholen soll.« Ich wendete meine Konzentration wieder auf meinen Roman, welchen ich auf dem Sofa las.

»Nick wird mich hier wieder absetzten«, Ally stand im Türrahmen und sah mich entschuldigend an.

»Ach so kein Problem, dann habe ich mehr Zeit für mich«, ich zuckte grinsend mit den Schultern und lächelte sie an. Ihr Blick war zweifelnd, doch sie nickte und ging.

Ich seufzte und kuschelte mich enger in meine Decke. Der Herbst wurde langsam zum Winter und auch hier in New York wurde es langsam aber sicher kühler. Morgens wenn ich zur Uni fuhr, sah ich schon manchmal Eiskristalle auf den Grashalmen am Straßenrand.

Der frische Tau erinnerte mich an meine Kindheit. Für meinen Bruder und mich war der erste Tau, das Zeichen, dass wir bald mit der Familie in den Urlaub fahren würden. Es war kein wirklicher Urlaub, weil wir für sowas nie viel Geld übrighatten. Aber in den Winterferien fuhren wir immer in eine alte Hütte, die einem Bekannten gehörte. Wir machten über dem Kamin Marshmallows und fuhren Schlitten. Für Jackson und mich war es jedes Mal das Highlight des Jahres. Ich blickte verträumt aus dem Fenster, welches von hübschen Vorhängen geschmückt wurde.

Ich richtete meine volle Aufmerksamkeit wieder auf meinen Roman, als mein Handy klingelte.

Eingehender Anruf von Ally

»Hi, was gibt's? «

»Hailey, Nick hat mich zu einer Gala von einer Firma eingeladen, bei der seine Eltern Sponsoren sind«, ihre Stimme überschlug sich beim Sprechen.

»Ganz langsam Ally«, ich lachte.

»Also du wurdest zu einer Gala eingeladen, das freut mich natürlich für dich, doch was hat es mit mir zu tun?«

»Nick meinte es wäre kein Problem, wenn du mitkommen würdest. Er fände es sogar toll dich mal wieder zu sehen, ihr habt euch das letzte Mal doch so gut unterhalten.«

Ich hörte das Flehen in ihrer Stimme und gab nach.

»Ok Ally ich komme mit, aber das bleibt eine einmalige Aktion«, ich betonte den letzten Abschnitt mit Absicht nochmal, aber Allison überhörte dies geschickt.

»Und wann ist diese Gala?«

Ally zögerte: »Am Samstag?«, ihre Aussage hörte sich mehr nach einer Frage als nach einer Antwort an.

»Diese Woche Samstag? Übermorgen?«

»Mensch Hailey, du kommst aus dieser Wohnung gar nicht mehr raus. Du gehst nur noch arbeiten und zu dieser Therapeutin. Du musst mal wieder Leben.«

»Das stimmt doch gar nicht, ich treffe mich jeden Tag mit Cassian«, protestierte ich.

»Ja«, sie lachte höhnisch auf. »Und wie lange seht ihr euch? Zehn Minuten?«

Love again (alte Version!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt