FORTY

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Cassian

Ich lief die Bibliothek und ließ Hailey in meinem Arbeitszimmer stehen.

Ich ließ mich auf das Sofa vor den Bücherregalen fallen, die Hailey so sehr liebte, als mich meine kleine Schwester anrief.

»Und wie war es im Urlaub?«, fragte sie begeistert.

»Schön«, sagte ich kurz angebunden, denn mit meinen Gedanken war ich bei Hailey und unserem Streit.

»Ist das dein Ernst?«, sie war außer sich. »Ich möchte Details wissen«, meinte sie.

»Was soll ich dir den erzählen?«, fragte ich und stellte mich dumm.

»Du weißt genau was«, sagte sie auffordernd.

»Mein Gott Katleen, ich möchte jetzt nicht darüber reden«, sagte ich wütend und legte einen gewissen Nachdruck in meine Stimme.

»Was hast du gemacht?«, fragte meine Schwester argwöhnisch.

»Ihr habt euch gestritten, oder?«

»Darf man sich nicht mal mehr streiten?«, fuhr ich meine Schwester genervt an.

»Das ist jetzt nicht dein Ernst? Du lässt sie einfach gehen? Ich dachte wirklich sie wäre dir mehr wert«, Kathy atmete wütend ein und aus.

»Ich lege dann wohl auf«, sagte sie und mein Puls schoss in die Höhe.

»Warte«, rief ich in den Hörer.

»Was willst du damit sagen? Dass ich sie nicht liebe?«

»Stimmt es denn?«, fragte sie.

»F*ck nein!«¸rief ich laut. »Ich liebe diese Mädchen, mehr als mein Leben«, ich drosselte meine Stimme, damit Hailey mich nicht hören konnte.

»Dann zeig es ihr auch«, sagte sie und legte auf.

F*ck, f*ck, f*ck, ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und fuhr mir gestresst durch die Haare.

Warum habe ich sie gehen lassen. Ich war so unglaublich dämlich.

»Verdammt!«, ich schlug mit meiner Faust in die Wand und hinterließ ein Loch in der Rehgipswand. Ich lief ins Wohnzimmer und rief ihren Namen.

»Hailey?«, doch ich bekam keine Antwort.

Ich suchte oben nach ihr, doch keine Spur von ihr zu finden.

»Hailey, wo bist du?«, ich wurde panischer. War ihr etwas zugestoßen?

Ich rief sie auf ihrem Handy an, als ich ihr Handy in der Küche klingeln hörte.

Verwundert lief ich auf den Tresen zu und nahm ihr Handy in meine Hand.

Mein Gesicht blickte mir entgegen, als ich auf das Display sah.

Fluchend drückte ich auf dem roten Hörer und der Ton verstummte.

Es war nun wieder mucksmäuschenstill. Erst jetzt viel mir der Zettel auf, der neben dem Handy lag. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich ihn mit zitternden Fingern auffaltete.

Ich überflog den Brief und mein Herz stockte.

»Fuck«, fluchte ich.

Ich schnappte mir den Zettel knüllte ihn zusammen und schleuderte ihn durchs Wohnzimmer.

Ich tigerte auf und ab und versuchte das gerade gelesene zu verarbeiten.

Sie hatte mich verlassen. Warum zur Hölle hatte sie mich verlassen?

Wut keimte in mir auf und ich ballte meine Hände zu Fäusten.

Ich lief zu dem zerknüllten Brief auf dem Boden und hob ihn auf.

Ich las die Wörter wieder und wieder, doch es ergab einfach keinen Sinn.

Warum konnten, wir nicht noch einmal darüber reden?

Warum verdammt nochmal hatte sie ihr Handy hiergelassen, diese Tatsache machte mich rasend vor Wut.

Die Geste war eindeutig. Sie hatte mit uns abgeschlossen.

Ich fuhr mir über mein Gesicht und ließ den Tränen freien Lauf. Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal geweint hatte, so richtig geweint. Ich legte mich auf das Sofa und dachte nach.

Was sollte ich tun? Wusste Kathy, wohin Hailey gegangen war? War sie eingeweiht gewesen?

Ich holte mein Handy aus der Tasche und rief meine kleine Schwester an.

»Hi Cassian«, sie meldete sich verschlafen.

»Hat Hailey dir gesagt wohin sie geht?«, fragte ich, ohne sie zu begrüßen.

»Schön, dass du dich noch einmal meldest«, sagte sie sarkastisch und gähnte auf der anderen Seite der Leitung.

»Katleen, ich habe jetzt keine Zeit dafür. Weißt du wo sie hingegangen ist?«

»Ist sie nicht in eurer Wohnung?«

Mein Herz machte einen Satz als sie eure Wohnung sagte.

»Nein verdammt, sie hat ihr Handy und einen Brief dagelassen, in dem sie schreibt, dass sie Abstand braucht.«

»Was?!«, rief die schrille Stimme meiner Schwester.

»Also weißt du auch nicht wo sie ist?«, fragte ich resigniert.

»Nein, tut mir leid Cassian. Soll ich vorbeikommen?«

Ich schüttelte den Kopf: »Nein musst du nicht, ich habe Mist gebaut und dass muss ich jetzt alleine ausbaden.«

»Ok, ruf mich aber an, wenn du mich brauchst«, sagte sie mitfühlend.

»Werde ich machen. Danke Kathy«, ich legte auf und ließ mein Handy in die weichen Kissen des Sofas fallen.

Warum war ich nur so dumm gewesen, Hailey gehen zu lassen. Ich hatte sie weggeschickt und das würde ich mir niemals verzeihen können.

Ich stand auf und marschierte mit neuer Kraft in Richtung des Aufzugs. Ich würde sie nicht einfach so gehen lassen.

Ich würde sie finden und ihr beweisen, dass ich sie liebte und ihr vertraue. Ich würde ihr beweisen, dass ich es wert war von ihr geliebt zu werden.

Mein Beschluss stand fest ich Cassian Kingston wollte diese Frau und nur diese Frau für immer und ewig.

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Love again (alte Version!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt