TWENTY FOUR

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Hailey

Die nächsten zwei Tage zogen sich wie Kaugummi in die Länge.

Ich vermisste Cassian wirklich und der Alltag, als Dozentin, war stressiger, als ich es mit vorgestellt hatte.

Weshalb ich mich umso mehr auf Donnerstag gefreut hatte. Heute musste ich nicht arbeiten gehen, konnte endlich wieder ausschlafen und nach dem Termin um 11:30 bei Mrs. Miller, würde ich zu Cassian ins Büro fahren und ihn mit seinem Lieblingsessen überraschen. Darauf freute ich mich schon am meisten, aber alles mit seiner Zeit. Nach und nach, Stück für Stück.

Gerade saß ich mit Ally am Frühstückstisch und nahm einen großen Bissen von meinem Croissant, dass Allison mir netterweise vom Bäcker mitgebracht hatte. Ich blätterte gerade die nächste Seite meines Romans um, als sich Ally bei mir erkundigte, ob ich schon etwas über Lex gehört hätte. Ich verdrehte gedanklich die Augen. Lexian Price oder auch Lex genannt, hatte meiner besten Freundin gehörig den Kopf verdreht. Seit ihrem ersten und bisher einzigen Treffen auf einer Gala meines Freundes, sprach sie von niemand anderem mehr und da Lex der beste Freund Cassians war, sollte ich für die Nachforschungen anstellen.

»Und hast du jetzt schon etwas Neues erfahren?«, löcherte sie mich weiter mit ihren Fragen.

Ich nahm einen weiteren Bissen meines Croissants und spülte es mit einem Schluck Kaffee herunter. »Nein ich weiß immer noch nur das, was ich dir bereits erzählt habe. Er ist 26 Jahre alt, der Mitgründer von der Kingston Group, er hat als Cassian studiert hat zeitgleich Projekt Management studiert. Zurzeit arbeitet er bei Cassian in New York in der Firma als Projekt Koordinator und mehr kann ich dir nicht sagen«, ratterte ich meine Liste an Fakten über ihn herunter. Ich musste zugeben, dass ich mich noch nicht ernsthaft bei Cassian über ihn erkundigt hatte, aber sobald ich ihn heute sehen würde, werde ich mehr herausfinden, versprach ich meiner besten Freundin.

Ich schaute auf meine Uhr, welche mein Frühstück abrupt beendete.

»Sorry Ally, ich muss los«, sie nickte daraufhin nur gedankenverloren und wünschte mir einen schönen Tag.

Ich schnappte meine Schlüssel und fuhr zu Mrs. Miller.

»Und sie haben weiterhin die Albträume?«, Mrs. Müller sah mich über ihren Brillenrand freundlich aber aufmerksam an.

Ich nickte, und sie notierte sich etwas auf ihrem Klemmbrett. Bevor sie etwas sagen konnte, sprudelten die Wörter nur so aus mir heraus.

»Ich dachte, dass alles besser werden würde. Ich bin jetzt mit Cassian zusammen, es ist alles perfekt und trotzdem verfolgt er mich bis in meine Träume. Und es sind ja nicht einmal schöne Träume. Ich habe jede Nacht denselben Albtraum und egal was ich mache es geht nicht weg.«

Mrs. Miller hörte mir aufmerksam zu und nickte.

»Ich verstehe sie wirklich, doch ihr Trauma verarbeitet sich nicht in einer Woche und auch nicht in einem Monat, so etwas dauert manchmal Jahre auch wenn man eine Therapie macht, wie Sie es tun. Sie müssen die Fortschritte sehen die Sie in dieser kurzen Zeit schon gemacht haben. Sie haben sich einem Menschen wieder geöffnet, ihn an sich rangelassen. Sie hatten erzählt, dass sie bei ihm keine Alpträume hatten, das ist ein enormer Fortschritt«, sie lächelte mich an.

»Trotzdem würde ich Ihnen raten ein letztes Mal nach Seattle an das Grab zu gehen, ich nickte leicht um Ihr zu signalisieren, dass ich zugehört hatte, doch der Inhalt ihrer Worte kam bei mir nicht an. In Gedanken war ich schon wieder bei Cassian.

»Ich würde es auch dabei belassen, wir sehen uns nächste Woche wieder«, sie stand auf, schüttelte mir die Hand und begleitete mich noch bis zur Tür.

Love again (alte Version!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt