TWENTYONE

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Allison

Hailey war vor einer Weile mit Cassian in einem Nebenraum verschwunden und da ich keine Lust hatte die ganze Zeit mit Lex zu tanzen, weil Nick mit Geschäftskollegen seiner Eltern sprach, und ich aber auch keine Lust hatte alleine herumzusitzen, streifte ich ein wenig durch den Saal und beobachtete die Menschen.

Sie waren alle gleich und doch so verschieden, wie sie mit erhobenem Haupt durch den Raum stolzierten, ihren Champagner in der Hand und stets bewusst wie viel Macht und Geld sie besaßen und trotz dieser Gemeinsamkeiten, hatte jede dieser Personen eine andere prägende Geschichte.

Vielleicht waren es die Eltern, welche ihren Kindern zu viel abverlangt hatten, oder ein tragischer Verlust hatte sie zu diesen emotionslosen und leeren Hüllen gemacht. Ein Abbild des menschlichen Körpers, aber innerlich nur nach Geld und Macht strebend. Aus den Augen verloren, was wirklich wichtig im Leben war.

Ich wurde von einer sich öffnenden Tür am anderen Ende des Saals abgelenkt. In der Hoffnung es sei Hailey schaute ich neugierig nach, doch zu meinem Entsetzen huschten Nick und eine Frau, die ich von hinten nicht erkannte, durch die Tür.

Um wirklich sicherzugehen, dass es sich um Nick handelte, der sich von der Gala schlich, überflog ich die Menge, doch ich fand ihn nicht.

Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, als ich den Raum durchquerte und die Tür ansteuerte. Ich wollte gerade die Tür, durch welche Nick und die Unbekannte verschwunden waren, öffnen als mich jemand an der Schulter berührte.

»Heyy was machst du denn da?«, ich drehte mich ertappt um.

Lex dunkle Augen sahen mich misstrauisch an und ich versuchte mich stotternd zu erklären.

»Du weißt schon, dass ab hier der Privatebereich beginnt?«, er sah mir tief in die Augen und ein warmer Schauer lief meinen Rücken herunter.

»Ja aber mein Date ist gerade hier durchgegangen.«

»Und das betrifft dich, weil...?«

Ich seufzte. »Weil er in Begleitung einer anderen Frau war.«

»Aaah, ich verstehe«, er zog das 'A' mit Absicht in die Länge und sah nachdenklich aus.

Seine Stirn war in Falten gelegt als er antwortete.

»Dann kann ich sicher eine Ausnahme machen«, er zwinkerte mir zu und öffnete ganz Gentleman like die Tür.

Ich schlüpfte hindurch und vor mir erstreckte sich einen Gang, von dem aus 3 Türen abzweigten.

Ich starrte die Türen si intensiv an, als könnte ich dadurch hindurchsehen. Vielleicht hatte ich auch ein klein wenig die Hoffnung, dass sie mir dadurch mitteilen können, hinter welcher sich Nick und die Frau befanden.

Lex schien meine Gedanken lesen zu können.

»Also mit welcher Tür beginnen wir?«, doch bevor ich antworten konnte öffnete er schon die Tür zu seiner linken. Ich lugte an ihm vorbei, in ein großes Zimmer, es hatte genauso wie die anderen Räume eine vollverglaste Wand, durch die man auf Manhattan schauen konnte.

Sonst war der Raum wie ein typisches Hotelzimmer eingerichtet.

Eine Tür zum Bad, einen großen Schrank und ein Kingsize Bett. Doch ansonsten keine Spur von Nick.

Ich schloss die Tür enttäuscht und dennoch erleichtert. Vielleicht war es gar nicht das, wonach es aussah. Vielleicht musste er kurz etwas Geschäftliches klären, genau das musste es sein, Nick würde mich nicht betrügen. Ich nickte zur Bestätigung energisch mit dem Kopf, weshalb ich einen fragenden Blick von Lex kassierte.

Love again (alte Version!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt