Prolog

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Ich sehe nur brennende Möbel und die leblosen Körper meiner Eltern unter einem Haufen flackernden Holz begraben, meine Sicht wird auf einmal verschwommen, ich spüre Tränen meine Wangen runtertropfen. In diesem Moment wollte ich hier einfach unter der abbröckelnden Decke sitzen und weinen. Doch dann höre ich meine kleine Schwester rufen und renne los, die Treppe hoch, an meinem Zimmer vorbei, reiße die Tür auf und sehe sie wie sie auf ihrem Bett sitzt und ebenfalls mit Tränen in den Augen aus dem Fenster schaut. Auf einmal blickt sie mich an und sagt: „Wir kommen nur hier raus, wenn wir aus dem Fenster springen, unter uns ist weiches Gras und unser Haus ist... war ein nicht sehr hohes Haus!" Ich traue meinen Ohren kaum, während meine kleine Schwester mir mit brüchiger Stimme erklärt, dass unser einziger Weg das Fenster ist. Ich wusste schon immer, dass sie mutiger ist als ich, aber trotzdem ist sie erst 10 Jahre alt und überhaupt noch viel zu jung ihre Eltern zu verlieren, ich bin nur leider mit meinen 11 Jahren auch nicht viel besser dran. Aber mir bleibt keine Zeit jetzt darüber nachzudenken. Deswegen schreie ich meine Schwester erst einmal an. „Bist du bescheuert Clara? Das kann doch nicht dein Ernst sein, wir kommen bestimmt dabei um!" „Lieber habe ich die Chance zu überleben und aus dem Fenster zu springen, als hier auf den Tod zu warten!" Wie ich es hasste, wenn sie Recht hat. Also stiegen wir aufs Fensterbrett und bemerkten das die Tür anfängt zu brennen, wir sehen uns an, umarmen uns und dann springen wir los und ich spüre einen starken Schmerz an meinem Hinterkopf, das ist der blödeste Geburtstag den ich je hatte.

verliebt in einen ChaoszwillingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt