Andere sehen das wunderschöne in dir, was du nicht wahrhaben willst

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*Deine Sicht*

„Gib ihr Zeit sich zu erholen." „Aber ich will es ihr erzählen." „Sie ist gerade reingeplatzt als Roger über Fleur hergefallen ist, da solltest du diese Neuigkeiten für dich behalten." „Außerdem sollte sie das nicht von uns erfahren." Ein Stimmengewirr weckte mich, doch ich wollte meine Augen nicht öffnen, um mit einzusteigen. Ich prüfte innerlich, ob alles mit mir in Ordnung war, erst körperlich, dann seelisch. Mein Kopf dröhnte ein wenig, aber das auch nur, wenn ich besonders drauf achtete, sonst war alles ok. Doch dann kam der seelische Teil. Ich erinnerte mich an das zurück was passiert war. Roger. Dieses Arschloch. Wild knutschend mit Fleur. Die Kopfschmerzen wurden stärker. Doch es war nicht die Wut. Sie ließ aus, es war eher die Enttäuschung. Ich hatte in dem Moment jedoch nicht die Kraft meinen Gefühlen auf den Grund zu gehen und versuchte mich auf die Stimmen zu konzentrieren. Doch sie haben aufgehört. Sie mussten bemerkt haben, wie meine Atmung durch das Aufwachen ruhiger geworden ist. Mit einem Ruck öffnete ich die Augen und sah mich um. Der Krankenflügel. Nicht schon wieder. Als ich meinen Blick weiter schweifen ließ, entdeckte ich drei besetzte Plätze an meinem Krankenbett. Drei Augenpaare schauten mich an und warteten auf irgendeine Reaktion meinerseits. Ein gekrächztes „Hey" kam aus meinem Mund und sofort hielt ich Ausschau nach einem Glas Wasser. Dünne dunkle Finger kamen mir zuvor und reichten mir eines. „Hey". Naomi gab mir das Wasser und schenkte mir ein Lächeln. Mary und Clara saßen noch immer nur da und schauten mich an. Ich nahm einen großen Schluck und genoss das angenehme Gefühl des kalten Wassers in meiner Kehle. „Was macht ihr hier." Fragte ich, als ich das Glas ausgetrunken und auf den Nachttisch neben mir gestellt hatte. „Wir wollten nachschauen, wie es dir geht." Sagte Clara. „Und, wir wollten dir..." „Gesellschaft leisten" unterbrach Naomi den Versuch von Mary mir etwas zu sagen. Ich zog eine Augenbraue in die Höhe und wartete darauf, dass Mary einen neuen Versuch startete mir zu sagen, was los war. Doch es kam nichts. Ich seufzte und schlug die Decke beiseite. Erschrocken kam Clara auf mich zu, doch ich hielt die Hand vor mich. „Alles in Ordnung, ich bin nicht schwer verletzt, sondern nur hingefallen. „Dafür warst du aber lange ohnmächtig." Nun war ich diejenige die sie erschrocken ansah. „Wie lange denn?" „Drei Tage, um genau zu sein." Ich riss den Mund auf und wollte etwas sagen, aber wusste nicht was. Doch bei dem verwirrten Blick der anderen beiden beruhigte ich mich wieder. „Sehr witzig Clara, ich lach später weiter, wenns dir recht ist. Ich werde jetzt in unseren Schlafsaal gehen, das ganze Weiß macht mich fertig." Ich versuchte belustigt zu reden und eigentlich gelang mir das ganz gut, doch ich begegnete Claras wissendem Blick. Kurzerhand drehte ich mich Richtung Ausgang und ging, versucht beherrscht los. „Wir hätten ihr sagen sollen, was passiert ist, während sie ohnmächtig war." „Nein, dass kann..." Ich bog in den nächsten Flur ab und konnte das Gespräch nicht weiterverfolgen, aber das war mir egal. Meine Neugier wurde von der Trauer in den Schatten gestellt. Ich schaute auf den Boden und guckte nur gelegentlich hoch, wenn mir Jemand zu nah kam. Das Brennen in meinen Augen wurde schlimmer, doch ich schluckte die Tränen tapfer runter. Unbekannt war ich nicht mehr, dessen war ich mir bewusst, schließlich wurde ich gerade von einem der beliebtesten Jungs verarscht und erniedrigt. Ich war Gespött genug, die Tränen gönnte ich den schaulustigen Schülern nicht. Ich eilte weiter, doch vor dem Adler über unserem Eingang stoppte ich. Verzweifelt sah ich ihn an und überlegte, ob ich mich im Gemeinschaftsraum blicken lassen wollte. Nur nebenbei bekam ich das Rätsel mit. „Was Vögel tun, das sind gewisse Tiere, die nicht zwei Beine haben und nicht viere." „Fliegen" Kam eine direkte Antwort meinerseits. Die Tür öffnete sich, doch ich hatte andere Pläne. Ich machte auf der Stelle kehrt und ging weiter, meine Schritte wurden immer schneller, bis ich rannte. Mein Blick war verschleiert, weswegen ich mir nicht mal die Mühe machte zu schauen, ob mich jemand verfolgte oder mir zusah. Sollten sie mich doch von Hogwarts werfen. Kurz vor dem Wald wischte ich meine Tränen weg und konzentrierte mich. Kurz darauf spürte ich die Federn und, wie ich schrumpfte. Ich betrachtete meine Flügel, schaute in den dunklen Wald vor mir, breitete sie aus und flog los. Mein Ziel war mir bekannt.

verliebt in einen ChaoszwillingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt