Pokémon - Die Legende von Johto (Band 2)

2. Das neue Leben

Ziellos streifte Elena im Norden von Merbaum umher und erkundete die Umgebung außerhalb der Stadtmauer. Unter keinen Umständen wollte sie jemandem über den Weg laufen. Ihr verweintes Gesicht erklärte alles.
Begleitet von Dragonir wanderte die Jugendliche immer weiter flussaufwärts. Ihre Wanderung erinnerte sie an ihre Reise mit Tristan. Sie dachte an die Erlebnisse der letzten zwei Monate zurück. So weit war sie davon weg, zu Doro zurückzukehren. Vor zwei Wochen saß Elena noch im Kerker, doch dann kam er.
Unaufhörlich musste sie an den jungen Mann denken. Wie sehr sich die Jugendliche dagegen wehrte, Tristan immer wieder in ihren Gedanken zu haben. Ihr drehte es den Magen um, als sie sich klar machte, dass er sie verlassen hatte. Wieso? Wollte er sie so gar nicht dabei haben? Fehlte sie ihm denn überhaupt nicht?
Wie eine Besessene weinte das Mädchen vor sich hin und japste nach Luft.

Erst zur Mittagszeit kehrte Elena nach Hause zurück und hoffte, dass sie ihre Tränen ausgetrocknet hatte.
"Oh, Bürgermeisterin! Du warst schon früh aus heute?", wurde sie von Heidi begrüßt: "Was hast du denn getrieben?"
Ohne ihre wahren Gründe zu nennen, winkte das Mädchen ab: "Bin's gewohnt, draußen in der Natur zu sein, nichts weiter."
Sie konnte ja schlecht sagen, dass sie mit Tristan ihre Abreise besprechen wollte...
Heidi hatte Eintopf gekocht, sodass Elena half, den Tisch zu decken und die Familie zusammenzutrommeln. Bei fröhlicher Stimmung am Tisch bildete das Mädchen die Ausnahme. Schweigend und in Gedanken versunken stocherte sie in ihrem Essen herum und konnte den Gesprächen nicht folgen.
Heidi schien besorgt: "Schmeckt's dir nicht? Ich kann dir was anderes kochen!"
Wieder winkte die Jugendliche ab und erklärte sich: "Ich überlege nur, wie ich mein Amt sinnvoll umsetzen kann. Pokémontraining und so."
Theo nickte und seine Augen leuchteten: "Ja, da hast du jetzt 'nen schönen Stress. Kannst du mir dann auch helfen, mein Seeper zu trainieren?"
"Ja, klar. Sicher doch, Theo", erwiderte sie mit einem gezwungenen Lächeln.

Jetzt musste sich Elena tatsächlich Gedanken um das Pokémontraining machen. Wieder erinnerte sie sich zurück an die Zeit mit Tristan. Er war es, der ihr überhaupt die verschiedenen Möglichkeiten zum Trainieren gezeigt hatte. Wieder schwirrte er durch ihren Kopf.
Seufzend erhob sich das Mädchen vom Tisch und entschuldigte sich. Ein paar Minuten benötigte sie für sich alleine und verschwand in ihr Zimmer. Elena legte sich auf ihr Bett, verschränkte ihre Arme hinterm Kopf und starrte Löcher in die Luft. Wie lange Tristan noch in ihrer Gedankenwelt herumspuken würde? Dieses miese Arschloch hatte sie doch tatsächlich sitzen lassen. Sie biss die Zähne aufeinander. Wie sehr sie ihn dafür hasste.

Nachmittags traf sich Elena wie versprochen mit Theo, um sein Seeper zu trainieren. Es kamen noch einige Einwohner mit ihren neuen, ungehorsamen Pokémon. Als sie aus ihren Pokébällen durften, veranstalteten diese ein heilloses Chaos. Es wurde geschrien und gerauft und keiner der Neutrainer konnte sein Pokémon bändigen.
Die Bürgermeisterin erinnerte sich aber an Tristan; mal wieder. Mit einem bedrohlichen Brüller seines Arkanis schüchterte er die Pokémon in der borkianischen Trainingsstätte ein und gewann ihren Respekt.
Dragonir konnte zwar nicht derart brüllen. Dafür konnte es mit seinem Schweif auf den Boden peitschen um laut zu schnalzen. Dies sorgte erstmal für genug Respekt, um die Aufmerksamkeit der Pokémon zu bekommen.
Die zuvor noch raufenden Pokémon zuckten zusammen und wandten sich zu Dragonir. Mit großen, verängstigten Augen blickten sie auf Elena, die zufrieden lächelte: "Dann können wir jetzt ja loslegen."

Oh mein Gott, das hat nicht mal 600 Wörter 🙈 ich schäme mich. Allerdings ist damit eigentlich alles gesagt, was Elena und ihre neue Aufgabe betrifft (da es nicht sehr wichtig ist, habe ich das Pokémontraining auch nicht weiter beschrieben).
Aber natürlich verschwindet sie nicht spurlos von der Bühne^^ Zu gegebener Zeit bekommt sie wieder einen Auftritt (wie sich jeder denken kann :D)