Die Glut des erloschenen Feuers lag noch im Steinkreis des Lagerfeuers, doch war das Holz komplett niedergebrannt. Kälte kroch über Elenas Gesicht, als sie in der Morgendämmerung erwachte.
Im Schlafsack hingegen staute sich die Hitze. Sie traute sich kaum aufzustehen, denn das Frieren fürchtete sie. Dennoch schlüpfte die Jugendliche aus der behaglichen Wärme hinaus.
Sie musste los! So leise wie möglich versuchte sie sich davonzustehlen. Gerade stieg das Mädchen über die Köpfe ihrer Nachbarn hinweg, als Theo verschlafen brummte: "Warum bist du schon so früh auf?"
Ihr Blick fiel in sein dämliches Gesicht: "Kann nicht mehr schlafen. Und du?" Der Junge richtete sich auf: "Aufgeweckt. Du bist lauter als eine Horde Rizeros."
Elena blickte um sich; außer Theo war niemand wach geworden: "Und jetzt in echt?"
"Kann auch nicht mehr schlafen. Was hast du vor?", fragte ihr Kumpel mit einem breiten Grinsen.Wie man zu so einer unheiligen Uhrzeit schon so gut gelaunt sein konnte? Ohne eine Antwort wandte sich Elena ab und ging ihres Weges.
Hektisch sprang Theo auf und eilte ihr hinterher. In Aufregung flüsterte er: "Ich hab dich was gefragt! Was hast du vor?"
"Das würdest du eh nie verstehen", sagte sie kalt und ging mit geballten Fäusten durch die Stadt.
Aber Theo folgte ihr und gab nicht auf: "Dann red mit mir, dann weiß ich´s wenigstens. Wird das wieder sowas Undurchdachtes, wie damals, als du mit Dratini davon bist?"
Das Mädchen holte Dragoran aus dem Pokéball und fütterte es mit Beeren. Fortan liefen sie zu dritt weiter. Verdutzt blickte sich Theo um und erkannte: "Du willst mit unseren Gefangenen reden, okay? Seh ich ein. Was ist daran so schlimm?"
Elena grüßte den wachhabenden Soldaten: "Guten Morgen Kasimir." Der erstattete sofort Bericht: "Oh, guten Morgen Bürgermeisterin. Ich melde diverse Befreiungsversuche der Gefangenen, aber mein Maschok hat sie K.O. geschlagen. Ihre Pokémon sind noch immer kampfunfähig in ihren Bällen. Der Eisblock, in dem wir die Pokébälle eingefroren haben, besteht noch. Es ist also keines ausgebrochen und geflohen."
Voller Anerkennung nickte die Jugendliche: "Gute Arbeit! Ich danke dir. Ich werde jetzt mit ihnen sprechen. Ich will wissen, was Jonas dazu getrieben hat, sich Kanto anzuschließen. Und ich brauche seinen Pokéball."
Sofort wandte sich Kasimir zu seinem Maschok und gab ihm ein Zeichen. Das Muskelpokémon zerbrach das Eis und überreichte der Bürgermeisterin den gewünschten Pokéball.
"Au", zischte sie aus und umfasste den Ball mit ihrem Umhang: "Der gefriert einem ja auf der Hand."
"Will nicht wissen, wie es den Pokémon darin ergeht", zwinkerte Kasimir. Sie verneigte sich und wandte sich zum Erdloch: "Danke." Theo stand neugierig daneben und quengelte: "Ich will mit!"
Elena nickte Kasimir im Einverständnis zu. Gefolgt von Dragoran und ihrem Kumpel stieg sie die Treppen ins Erdloch hinunter. Nathan und Jonas waren getrennt voneinander in den Zellen untergebracht. Die jungen Soldaten teilte man auf zwei Gruppen auf und stopfte sie zusammen in eine Zelle.
Die Jugendliche ging direkt zu Jonas Zelle. Ihr Blick fiel durch das kleine Gitterfenster in der massiven Holztüre. Trotz der Dunkelheit in diesem Loch sah sie ihren Vorgänger in Ketten gelegt.
Er lehnte an der Wand und sein Kopf schnellte in die Höhe. Jonas grinste hämisch und spottete: "Du bist nicht zufällig hier, um mich hier rauszuholen?"
Elena sah kurz zu Boden und verschränkte ihre Arme. Dann blickte sie wieder durch das Fenster und fragte streng: "Nenn mir einen Grund, warum ich dich nicht in Stücke reißen sollte!"
DU LIEST GERADE
Pokémon - Die Legende von Johto (Band 2)
FanficFortsetzung zu Band 1: "Pokémon - Ruf der Heimat". Bitte vorher unbedingt Band 1 lesen, wenn man die Geschichte verstehen will!!! "Pokémon - Die Legende von Johto" 1753 in der Pokémonwelt: Durch sein vergangenes Handeln gerät Tristan schnell zwisch...