Tristan erwachte in der Dunkelheit. Hatte er den ganzen Tag verschlafen? Aus dem Erdgeschoss hörte er noch Geräusche. Elena und Doro! Sie waren noch wach.
Er quälte sich aus dem Bett. Auf seinem Weg nach unten krallte sich der junge Mann am Treppengeländer fest. Er traute seinen wackeligen Beinen nicht.
Als er die Tür zur Stube öffnete, hörte er Elena sagen: "Siehst du, Doro; wenn´s nach Essen riecht, kommt er schon von alleine."
Der Kerl setzte sich an den Esstisch und verzog fragend das Gesicht: "Um was genau geht es?"
Doro grinste ihn an: "Ich wollte dich grad wecken, aber Elena hat gemeint, dass es das nicht braucht."
Mit einem Lächeln gestand Tristan: "Da hat deine Schwester offenbar Recht gehabt. Sie kennt mich wohl zu gut."Die Jugendliche stellte drei Teller mit Kartoffelauflauf auf den Tisch: "Ich hoff, man kann´s fressen."
Ohne Scheu schlang der Verletzte sein Essen hinunter. Mal wieder musste er zu lange ohne eine Mahlzeit verharren. Verwundert bemerkte er: "Du kannst ja wirklich kochen."
Elena zuckte mit den Schultern: "Natürlich. Was denkst du denn?"
Skeptisch verzog er eine Augenbraue: "Warum haben wir uns dann wochenlang von Wurzeln ernährt?"
Wieder zuckte sie mit den Schultern: "Weil´s schneller geht?"
Dann erkundigte sich die Jugendliche bei ihrem Gast: "Und wie geht's dir?"Der winkte ab: "Besser. Danke. Hab ich heute was verpasst? Ich dachte ehrlich gesagt nicht, dass ich so lange schlafen würde."
Elena verdrehte nachdenklich die Augen: "Nichts, denke ich. Die gesamte Truppe ist jetzt in Ebenholz und wird versorgt. Das Schlachtfeld wurde aufgeräumt. Tote beerdigt. Nahrungsmittel angeliefert. Deswegen heute auch Kartoffeln. Ansonsten; keine Ahnung, was du wissen willst."
Tristan runzelte die Stirn: "Meine Schwester ist schon noch am Leben, oder?"
Sie nickte und erzählte: "Ja, sie lebt. Hab sie im Sanitätszelt kennengelernt, als sie neben deinem Bett saß."
Verlegen lächelte er und rieb sich den Hinterkopf: "Ich hoffe, sie war nett zu dir..."
"Ja, durchaus", bestätigte das Mädchen und verhöhnte Tristan: "Netter als du am Anfang."
Er verdrehte die Augen und lenkte ab: "Und was hast du heute noch so gemacht?"
Während sie den Tisch abräumte, zählte sie auf: "Dragoran und Arkani gepflegt, Kartoffeln geholt und gekocht. Und sonst nichts."
Seine Zunge klebte ihm an der Kehle: "Danke, dass du dich um Kini kümmerst."
Mit einem Lächeln winkte die Jugendliche ab: "Kein Problem. Kennst ja die zwei. Die Würgerei ist vorbei. Dafür reibt Drago mit seiner geballten Faust über Kinis Kopf."
Elenas Blick fiel auf den jungen Mann: "Wie wär´s, wenn du jetzt wieder ins Bett gehst? Du schaust zugegebenermaßen noch ziemlich scheiße aus."
Er ließ seinen Kopf hängen und erhob sich vom Tisch: "Danke für das Kompliment. Und das Essen. Gute Nacht."
Im Chor erwiderten die beiden Schwestern: "Nacht Tristan."So kroch der junge Mann die Treppen wieder nach oben, wie er sie heruntergekommen war. Dass sein Mädchen zurückgekommen war, erfüllte sein Herz immer noch mit Freude.
Dass sie sich so sehr um ihn kümmerte, ließ es höher schlagen. Aber eine befremdliche Situation war es dennoch für Tristan. Weder er noch sie hatten ein Wort über ihren Kuss verloren. Noch am Morgen war er so nahe dran, Elena endlich zu küssen. Sie schien es auch zu wollen? Oder fühlte sie sich gezwungen, weil er mehr tot als lebendig war und wollte ihm eine Freude machen?
DU LIEST GERADE
Pokémon - Die Legende von Johto (Band 2)
FanfictionFortsetzung zu Band 1: "Pokémon - Ruf der Heimat". Bitte vorher unbedingt Band 1 lesen, wenn man die Geschichte verstehen will!!! "Pokémon - Die Legende von Johto" 1753 in der Pokémonwelt: Durch sein vergangenes Handeln gerät Tristan schnell zwisch...